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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das kann doch keine Spiegelung gewesen sein, eine Fata Morgana, oder wie man so etwas nennt.«
    »Wenn das Boot zerstört wurde oder gekentert wäre, müßten wir die Trümmer und die Menschen finden können«, sagte Munro seltsam ruhig. »Der Hy-Kon hat eine Reichweite von über hundert Meilen und eine Durchdringung von hundert Prozent.«
    April überlegte, dann entschied sie: »Gut, wir setzen die Test fahrt fort -aber unter Extrembedingungen. Ortungssysteme laufen mit maximaler Leistung, und alles wird gespeichert. Wenn es hier irgend etwas gibt, das nicht normal ist, werden die Instrumente es feststellen.«
    Gordon nickte. »Einverstanden.«
    Aber sie fanden nichts.
    ***
    Ein paar Stunden später war Matt Gordon von der Technik der Yacht restlos überzeugt. »Das ist ja wie in einem verrückten Science-Fiction-Film«, meinte er. »Da kommt ja nicht mal Steven Spielbergs SeaQuest mit! Ich werde dem Padrone empfehlen, den Vertrag zu unterzeichnen. Wann wäre es Ihnen recht?«
    »Nicht mehr heute«, erwiderte April leise. »Lassen wir es in Ruhe angehen, ja?«
    Sie mußte immer wieder an das Gefühl einer Bedrohung denken, einer unermeßlich großen Gefahr, die sie empfunden hatte, nur wenige Augenblicke vor dem spurlosen Verschwinden des Seglers.
    Diese Gefahr war nicht greifbar gewesen.
    Sie war - magisch…
    ***
    Am folgenden Tag machte Felicitas am Strand eine merkwürdige Entdeckung.
    Sie ging abends oft hier draußen spazieren. Sie liebte die schroffen Felsen mit ihren unzähligen Spalten und Rissen, mit ihren kleinen oder großen Auswaschungen und Höhlen. Sie mochte es, wenn die Flut im roten Abendsonnenlicht herankam und dann wieder den weißen Sand freigab, in dessen schmalen, abfließenden Wasseradern die Sonne wie loderndes Feuer glomm.
    Sie liebte auch die Ungestörtheit auf diesem privaten, für die Öffentlichkeit gesperrten Stück Land am Meer. Hier gab es keine rasenden Reporter, die unerlaubt Fotos schossen, wenn sie sich mit einem der Jungs aus den Diskotheken Geelongs oder Melbournes hier vergnügte. Oder wenn sie mit Freunden oder den Mädchen, die Ricardo hierher holte, wilde Strandparties feierte, deren ausgelassener Lärm oben in der Villa kaum noch störend vermerkt wurde, weil sich der Schall an den Klippen brach.
    Aber an diesem Abend war Felicitas allein unten am Strand. Sie war etwas weiter gegangen als sonst, und plötzlich stutzte sie.
    Was waren das für Furchen?
    Der Sand war stark aufgewühlt worden. Teilweise sah es so aus, als habe ein überdimensionaler, riesiger Pflug den Boden aufgerissen. Direkt daneben erkannte sie flache Schleifspuren, als sei etwas unglaublich Schweres über den Boden geschrammt. Teilweise waren die Furchen noch mit Wasser gefüllt, das bei der letzten Ebbe nicht abgelaufen war.
    Es war unglaublich, ausgerechnet hier diese Spuren zu finden, obgleich kein Fremder an diesem Ort etwas zu suchen hatte. Der gesamte Küstenbereich war auf einer Strecke von mehreren Kilometern absolutes Sperrgebiet. Zum Land hin, oben auf den Felsen, war alles elektrisch abgeschottet und sogar von bewaffneten Sicherheitskräften mit Hunden bewacht. Ricardo hatte es sich eine Menge Geld kosten lassen, diesen Bereich einschließlich eines Teiles des Wassers zu privatisieren; weit weniger allerdings, als mancher annahm. Das schroffe Kiippengebiet zwischen Lorne und Apollo Bav war billiges Land gewesen.
    Allerdings gehörte Ricardo zu den großen Steuerzahlern, und so hatte man ihm den Gefallen getan und ihm zu diesem Landstrich auch einen Teil des Wassers übereignet.
    Im ersten Moment glaubte Felicitas, die Spuren eines Schiffes zu sehen, das hier gestrandet war. Aber so weit, wie der Boden aufgewühlt war, hatte es doch niemals wieder aus eigener Kraft freikommen können. Und eine Bergungsaktion wäre unweigerlich aufgefallen. Sie hätte davon gewußt und sich das Schauspiel nicht entgehen lassen. Ricardos wilde Girlie-Horde, die momentan in der Villa ihr Unwesen trieb, sicher auch nicht.
    Außerdem gab es keine Trümmer.
    Die Spur führte hinauf in die Klippen. Gestein war losgeschlagen, Grasbüschel und die niedrigen Sträucher, die hier wuchsen, weggerissen worden.
    Was auch immer hier aus dem Meer gekommen war, es mußte sich mit geradezu ungeheurer Kraft und Schnelligkeit bewegt haben, um dieses Maß der Verwüstung anzurichten.
    Es wurde dunkel, und Felicitas war nicht so leichtsinnig, jetzt noch in den Klippen herumzuklettern.
    Sie kehrte um.
    ***
    Etwas, das so aussah wie
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