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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sein. Deshalb schlug sie einen anderen Weg ein, um an frische Beute zu gelangen.
    Ein Tentakel schob sich durch Fels und Erde vorwärts, wuchs zu erstaunlicher Länge an und kroch unterirdisch der Beute entgegen.
    ***
    Per Taxi ließ sich April zum Ziel bringen. Der Hume Highway führte vom Flughafen direkt nach Melbourne hinein und durch die Ortsstelle zum Hafen.
    Melbourne ist eigentlich eine Ballung einer Unmenge einstmals selbständiger Ortschaften, deren älteste, das ursprüngliche Melbourne selbst, 1847 gegründet wurde, die jüngste, Croydon, erst 1971. Die einzelnen Namen der Cities und Shires sind ein Sammelsurium deutscher, englischer, schottischer und walisischer Bezeichnungen; Brunswick, Brighton und Chelsea sind ebenso vertreten wie Heidelberg, Coburg oder Altona. Entsprechend ist das Vielvölkergemisch der Einwohner.
    Zwischendurch deckte sich April mit Zeitungen ein. Schließlich wollte sie wissen, was in Australien und dem Rest der Welt passierte, während sie es sich auf dem Grundbesitz eines Kunden gutgehen ließ.
    Über den Verbleib eines in der »Bass-Straße« verschollenen Segelbootes wurde heute nur noch in einem kleinen Einspalter spekuliert. In einer schnellebigen Zeit wie dieser verlor man rasch das Interesse an Dingen, die länger als zwei Tage zurücklagen. Wen interessierte es schon, ob zwischen Australien und Tasmanien ein Boot mit drei Menschen an Bord unterging?
    Wesentlich interessanter war da schon, daß in dieser Nacht zwei junge Männer unter eigenartigen Umständen hier in Melbourne ums Leben gekommen waren. Selbst die seriöseste Zeitung der Stadt widmete sich dieser Angelegenheit eine Viertelseite, verzichtete aber wenigstens auf Sensationsfotos. Die Zustandsbeschreibung der gefundenen Leichen reichte allerdings immer noch, um April beinahe den Magen umzudrehen.
    Sie bemühte sich, das Gedankengerüst wieder zu verdrängen, und wartete schließlich auf das Erscheinen der ALPHA-ANDROMEDA.
    Ihren eigenen Yachtkreuzer beließ sie im Hafen. Solange sie in der Villa wohnte, brauchte sie das Schiff nicht, und die Hafengebühr war so niedrig, daß sie auch längere Zeit hier vor Anker bleiben konnte. Mochten sich die Jungs und Mädels der Crew noch ein wenig in der Stadt amüsieren. Streß hatte ohnehin nur Ran Munro, der nacheinander Ricardo, Felicitas und Gordon in die Steuerung der ALPHA-ANDROMEDA einweisen sollte. Das war bei den technischen Raffinessen des Schiffes ein Fulltime-Job.
    Die ALPHA lief später als erwartet ein, und April hoffte, daß sie noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder vor Ricardos Strand ankern konnten.
    Schließlich warteten ihre Freunde aus Frankreich auf ihr Gepäck!
    ***
    Jon Harris war Butler im Hause Ricardos und schleppte gerade eine Kühlbox mit Getränken in Richtung Strand. Oft genug hatte er dem Padrone schon in den Ohren gelegen, hier einen Transportlift anzulegen, aber obgleich der Strand unter den Klippen so häufig von den Mädchen und auch Felicitas’ »Mitbringseln« aus den örtlichen Diskotheken genutzt wurde, hatte Ricardo sich bisher noch nicht dazu durchringen können - er selbst hielt sich ja selten genug hier unten auf!
    Bis zu den Klippen gab es einen ebenen, asphaltierten Weg, über den man den Rollwagen lenken konnte, doch dann führte nur ein steiler Pfad hinab, und zwanzig, dreißig Meter tiefer war alles Sandstrand.
    Leise vor sich hin schimpfend, machte sich Harries an den Abstieg. Lange würde er diese Spielchen nicht mehr mitmachen, dann mußten sich die Girls oder Felicitas mit ihren Disco-Horden ihre Getränke und Zwischendurch-Häppehen selbst mit hinunternehmen. Vielleicht würde dann endlich ein Schienenlift mit Transportkorb angelegt werden.
    Oder Harris würde seinen gutbezahlten Job kündigen. Er hatte nicht in England eine teure Butler-Schule besucht, um hier als Lastesel zu schuften.
    Die nächste Schlepperei war schon angekündigt, wenn nachher diese April Hedgeson mit dem Gepäck des Professors aus Frankreich auftauchen würde. Das hätte genausogut mit dem Flugzeug gebracht werden können, aber der Padrone hatte die Maschine schnellstens wieder verfügbar machen wollen. Mochte der Teufel wissen, warum, denn es lag kein dringender Termin vor.
    Und dann stolperte Harris auch noch!
    Ausgerechnet an einer Stelle, wo normalerweise niemand stolpern konnte. Die Kühlbox entfiel seiner Hand…
    Und etwas schlang sich um sein Bein!
    Verblüfft starrte er das Etwas an und glaubte den Fangarm eines Kraken zu
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