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0557 - Die Schlangengruft

0557 - Die Schlangengruft

Titel: 0557 - Die Schlangengruft
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gespürt.«
    »Und auch jetzt sind keine fremden Gedanken feststellbar«, fügte Uschi hinzu. »Während ihr euch über Leonardo gestritten habt, haben wir den Untergrund abgecheckt. Dort unten denkt kein Mensch.«
    »Ob sich daran viel ändert, wenn wir Alvarez noch einmal hineinschicken?« lästerte Monica.
    Motorengeräusch und lautstarkes Hupen unterbrach die Diskussion. Der Willys-Jeep mit Achmed und Jorge kam zurück.
    Die Zwillinge schlenderten zurück zu ihrem Zelt. Tendyke wollte auf den Jeep zugehen, doch Zamorra hielt ihn zurück.
    »Willst du mir jetzt nicht endlich verraten, woher du diese Fallen kennst? Wann bist du hier gewesen? Warum rückst du nicht mit deinem Wissen heraus?«
    Tendyke zuckte mit den Schultern und deutete auf den Jeep, der in einer gewaltigen Staubwolke zum Stillstand gekommen war. »Komm, fassen wir mit an. Der volle Wassertank dürfte sein Gewicht haben. Zu schwer für die beiden Hänflinge.«
    Zamorra hielt ihn noch immer fest. »Du weichst mir schon wieder aus.«
    »Stimmt«, sagte Tendyke. »Kommst du nun, oder läßt du uns die Arbeit allein machen?«
    »Manchmal«, murmelte Zamorra, »möchte ich dich für deine verdammte Geheimniskrämerei genauso in den Hintern treten wie deinen Onkel Merlin!«
    Der Abenteurer grinste.
    »Wenn es dich erleichtert… aber bitte nicht zu fest. Ich möchte anschließend noch sitzen können.«
    Aber vorsichtshalber sorgte er doch für ein paar Schritte Abstand.
    ***
    Die Nacht kam schnell in dieser Gegend. Zwar nicht so schnell wie in der Sahara und weiter südlich in den Tropen, aber die Dämmerung dauerte nur kurze Zeit.
    Irgendwann kurz nach Einbruch der Dunkelheit ging Zamorra noch einmal zum Eingang der angeblichen Tempelanlage hinüber. Hinter ihm brannte ein Lagerfeuer, an dem die anderen sich unterhielten. Zamorra warf einen langen Schatten, und wenn er sich umwandte, sah er die anderen in geisterhaftem Licht. Vor ihm lag der Eingang in das Fallensystem im Dunkeln.
    Eine schwarze Öffnung im Hügel.
    Zamorra fragte sich immer wieder, wie der Entdecker dieser Anlage sie gefunden hatte. Selbst wenn jemand darüber informiert war, daß es hier etwas zu entdecken gab, mußte es ein Glücksspiel gewesen sein. Denn hier sah einer der Hügel aus wie der andere, man mußte schon genaue Messungen vornehmen, um den richtigen Ort zu finden.
    Aber Achmed ibn Sayid war hier auf Anhieb fündig geworden. Dann hatte er Benito Alvarez davon überzeugen können, daß es dieses Schwert gab, das angeblich von drei Kreuzrittern bewacht war, und er hatte auch die Expedition anschließend präzise hierhergeführt.
    Der Ägypter war kaum weniger geheimniskrämerisch als Tendyke und ließ sich mit keiner Silbe entlocken, wie er den Eingang in das unterirdische Reich so zielsicher hatte aufspüren können. Auch nicht, wo diese seltsame Legende ihren Ursprung hatte. Und Zamorras Versuch, Informationen aus ihm herauszukitzeln, war sicher nicht an Sprachproblemen gescheitert - Zamorra sprach Arabisch fast akzentfrei und verstand auch einige abgewandelte Dialekte. Schließlich war er schon oft genug in Ägypten gewesen.
    Zamorra hatte auch Dr. Alvarez gefragt, was er von Achmed erfahren hatte, aber der Archäologe hatte ihm zu diffus geantwortet und schweifte bei jedem zweiten Satz ab, so daß keine vernünftige Unterhaltung möglich war.
    »Die Anlage ist hier, was wollen Sie denn noch?« hatte Alvarez schließlich gegen Zamorras Neugierde protestiert. »Wir werden sie untersuchen, und dann sehen wir weiter.«
    Seine beiden Studenten, Alba und Meredez, kapselten sich Zamorra und Tendyke gegenüber ziemlich ab. Tendyke war ihnen ja eigentlich nur als ›Wachmann‹ vorgestellt worden, und Zamorra gehörte zu Tendyke, nicht zum Forscherteam. Er war ja auch kein Archäologe oder Historiker, sondern ›nur‹ Parapsychologe, und diesen Zweig der Wissenschaft nahmen sie nicht so recht ernst. Wenn sie fachbezogen mit ihm redeten, dann recht herablassend, doch Zamorra verzichtete darauf, sie zurechtzuweisen.
    Dieser ›Urlaub‹ verlief für Zamorra bis jetzt recht unbefriedigend. Er fragte sich, was er überhaupt hier sollte. Tendyke hatte etwas von ›möglicherweise magische Phänomene zu erwarten‹ gemurmelt und auch die mechanischen Fallen erwähnt, mehr aber auch nicht.
    Daß es diese Fallen gab, deutete darauf hin, daß sich tatsächlich etwas Wichtiges hier verbarg. Aber das Schwert des Alexander?
    Sicher hatte der mazedonische Eroberer, der im Alter von gerade
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