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0556 - Odem des Bösen

0556 - Odem des Bösen

Titel: 0556 - Odem des Bösen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dasein im Schatten verdammt wäre. Aber auch wenn er ein Geschöpf der dunklen Macht war, wollte er sich nicht in den Schatten verkriechen müssen. Es war eines Gottes des Verrats nicht würdig. Er mußte seine Beute überall jagen können.
    Also griff er ohne Vorwarnung an.
    ***
    Byanca griff nach Canthos Bewußtsein, aber sie tat es nicht wie Damon, nicht mit einem mächtigen Schlag, nicht fordernd, drängend, verbrennend. Cantho erkannte erst, was sie tat, als sich ihr Geist bereits in seinem befand.
    Er erschauerte unter der geistigen Berührung.
    Er fühlte, daß etwas in ihm geschah, aber er verstand es nicht. Etwas änderte sich, Eindrücke verwischten, wurden undeutlich und verschwanden schließlich zur Gänze aus seiner Erinnerung.
    Als Byanca wieder von ihm abließ, war er ein anderer geworden.
    Er wußte nicht mehr, was geschehen war und was er getan hatte. Sein Charakter hatte eine grundlegende Änderung erfahren. Nichts trieb ihn mehr dazu, Intrigen zu spinnen. Sein Interesse an der Weltpolitik existierte nach wie vor, aber nunmehr in einer völlig anderen Form.
    Er war friedliebender geworden.
    In der nächsten Zeit würde er nur noch in der schönen Tiana den Mittelpunkt seines Lebens sehen. Er würde ihr ein liebevoller Mann sein, dem sie blind vertrauen konnte. Wenn sie dann eines Tages sein Interesse wieder der Staatspolitik zulenkte, war das eine andere Geschichte.
    Jetzt aber war der Verwandelte nur noch für seine Braut da…
    Er lächelte, als Byanca ihn verließ.
    Sie war froh, daß es ihr gelungen war, diese Veränderung in ihm hervorzurufen. So war es besser, als wenn sie oder Damon ihn hätten töten oder anderweitig bestrafen müssen. Er würde schon dadurch bestraft genug sein, ständig mit den Schatten seiner Vergangenheit konfrontiert zu werden. Das würde nicht ausbleiben, denn diese ebenfalls zu manipulieren ging über Byancas Kraft und entsprach auch nicht ihrem Wollen.
    Er konnte jetzt beweisen, daß viel mehr in ihm steckte als nur ein machtsüchtiger Intrigant.
    ***
    So stark Damon auch war und so mächtig ihn sein Dhyarra-Kristall machte, so überrascht war er auch von dem Angriff dieses Wesens, das er nicht einzuschätzen wußte. Er taumelte unter dem mächtigen magischen Schlag und fühlte Feuer durch seinen Körper fließen.
    Der unbekannte Fremde versuchte, das Leben aus Damon herauszubrennen!
    Er schaffte es gerade noch, den Kristall im Schwertgriff freizulegen, aber er konnte ihn nicht mehr einsetzen.
    Der Fremde tötete ihn!
    Daß Damon erst viel zu spät hatte reagieren können, gereichte seinem unbekannten Feind zum Vorteil. Er ließ nicht mehr locker, Damons Existenz mußte in wenigen Augenblicken enden.
    Doch dann war der Feind von einem Augenblick zum anderen spurlos verschwunden…
    ***
    Nicole schrie auf, als das Mädchen sich auf sie stürzte.
    Lanitha bleckte spitze Vampirzähne. Von einem Augenblick zum anderen verwandelte sich ihr hübsches Gesicht in eine teuflische Fratze.
    Aus ihren Fingern wuchsen spitze Krallen hervor. Lanitha fauchte böse, und aus ihrem Atem bildete sich ein schattenhafter, riesiger Fledermausvampir mit blutigem Maul. Er wuchs hinter ihr empor und stieg als gewaltige Gestalt am braunen Himmel auf.
    Der Odem des Bösen legte sich über Nicole, während Lanitha-die-die-Sonne-fürchtet sich auf sie stürzte und mit den langen Fangzähnen nach ihrem Hals schnappte.
    Es blieb Nicole keine andere Wahl.
    Sie feuerte die Strahlwaffe ab.
    Der rote Laserblitz durchschlug die Vampirin. Mit schrillem Fauchen wirbelte sie zurück.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen verschrumpelte ihre Haut zu raschelndem Pergament, das sofort in Brand geriet. Die kreischende Vampirin loderte auf wie Zunder.
    Gleichzeitig versuchte Nicole sich mit dem Dhyarra-Kristall vor dem Angriff des schattenhaften Ungeheuers zu schützen und ein magisches Abwehrfeld zu errichten.
    Sie hatte Glück, denn das Schattenwesen hatte sich nicht schnell genug von der Vampirin lösen und den Übergang von einem Wirtskörper zum anderen vollziehen können. Hinzu kam, daß er längst noch nicht wieder stark genug geworden war. Es hatte einen nicht wiedergutzumachenden Fehler begangen, als es sich nicht zuerst der Lebens- und Seelenkraft bemächtigt hatte, die in Lanithas Amphore gespeichert war.
    Der vor wenigen Minuten übernommene Wirtskörper starb ab, und da war die Schwäche seit dem verlorenen Kampf gegen Damon. Jetzt kam noch die starke Abwehr durch Nicole Duvals Dhyarra-Kristall
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