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0556 - Odem des Bösen

0556 - Odem des Bösen

Titel: 0556 - Odem des Bösen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nur Cantho, der in sich die Anlagen barg, zum Ersatz für Wokat zu werden. Doch Byanca hatte ihn teilweise dadurch blockiert, daß sie manipulierend in seinen Charakter eingriff.
    Die Kraftfelder glitten an Cantho vorbei, berührten ihn zwar, doch da war der Widerstreit mit dem Zauber, den Byanca in ihm gepflanzt hatte.
    Die Energie glitt weiter, die Schwingungen berührten vier andere Menschen, die sich an einem Ort befanden, an den keiner von ihnen gehörte. Teilweise stimmte auch die temporale Zuordnung nicht.
    Etwas, das unbeschreiblich blieb, korrigierte sie von jenem falschen Ort hinweg.
    Ein Regenbogen nie gesehener Größe spannte sich über das Land. Die Schwingungen durchdrangen die Menschen, trafen eine sich aufbauende magische Kraft und verstärkten sie. Der Zauber, den der Gnom plante, wurde ausgelöst. Zu früh, aber dennoch gelang er diesmal.
    Cali brachte es gerade noch fertig, nach ihrem Kleid und der Priesterkutte zu greifen, als der unwiderstehliche Sog nach ihr griff und sie nach Sestempe zurückschleuderte. Sie fand sich vor den Mauern des OLYMPOS-Tempels wieder, genau an jener Steile, von der sie verschwunden war. Doch diesmal war die Fremde nicht bei ihr, und es gab auch keine in Panik drängelnden Menschenmassen mehr. Die Stadt war zur Ruhe gekommen.
    Der Gnom selbst wurde in seine Zeit zurückgeschleudert und an den Ort, von dem aus er sein gescheitertes Zeitexperiment gestartet hatte. Er war aus seiner Zeit nur für wenige Minuten verschwunden gewesen.
    Betrübt starrte er die Symbole an, die er gezeichnet hatte und die nun völlig verwischt waren. Er erinnerte sich an das, was geschehen war, aber er würde mit niemandem darüber reden können, denn niemand würde ihm diese haarsträubende Geschichte glauben. Nicht einmal sein Herr Don Cristofero.
    Höchstens mit Zamorra deMontagne und seiner Mätresse konnte er darüber sprechen - falls sie sich noch einmal Wiedersehen würden. Irgendwie hoffte es der Gnom, aber zwischen ihren Zeiten lagen Jahrhunderte.
    Derweil materialisierten Zamorra und Nicole wieder in der Mardhin-Grotte, genau dort, wo sie ihre Reise durch Zeit und Raum angetreten hatten.
    Die Strahlwaffen, der Dhyarra-Kristall, die Lederkluft - sie waren in der Straße der Götter zurückgeblieben, in die sie gehörten. Statt dessen lagen hier die Gegenstände, die sie zuvor getragen hatten und die den Transit in die Straße der Götter nicht mitgemacht hatten -Kleidung und Ausrüstung.
    Nicole betrachtete ihre Sachen skeptisch.
    »Ich bin gespannt, wieviel Zeit diesmal hier auf der Erde vergangen ist«, sagte sie. »Hoffentlich sind die Klamotten nicht längst aus der Mode…«
    ***
    Nur wenig später holte Merlin sie aus der Grotte in seine Burg. Dienstbare Geister bewirteten die beiden Menschen mit erlesenen Köstlichkeiten, während sie berichteten. Hin und wieder wechselten Merlin und Sid Amos vielsagende Blicke, aber sie schienen nicht über das reden zu wollen, woran sie beide dachten, nicht einmal, als Zamorra konkret nachfragte, was denn eigentlich los sei.
    Einen Tag später betrat Zamorra selbst den Saal des Wissens. Er wollte sehen, wie die Lage sich nunmehr entwickelt hatte. Er kannte sich mit der Magie des Saales bei weitem nicht so aus wie Merlin oder Sid Amos, doch es reichte, um sich einen gezielten Überblick über die Straße der Götter zu verschaffen.
    Alles schien völlig normal.
    Plötzlich war da jemand, der Zamorra die Hand auf die Schulter legte. Er fuhr herum und sah in Merlins zeitloses Gesicht.
    »Du brauchst nicht wie ein ertappter Sünder zusammenzuzucken«, lächelte der alte Zauberer. »Du hast ein Recht darauf, dich hierher zu begeben, wenn du in Caermardhin weilst. Du glaubst, in der Straße der Götter sei nun alles in Ordnung«
    »Du nicht?« fragte Zamorra mißtrauisch. »Hat das etwas mit eurem geheimniskrämerischen Verhalten von gestern zu tun?«
    »Das Paradoxon scheint behoben zu sein«, sagte Merlin.
    »Scheint? Du bist aber nicht sicher? Was ist passiert, wovon ich nichts weiß?«
    »Es läßt sich noch nicht absehen, aber ein ORTHOS-Gott wurde erschlagen, und es kam zu einer Begegnung, die nicht hätte geschehen dürfen.«
    »Wir haben alles getan, das zu verhindern«, wehrte sich Zamorra.
    »Euch trifft auch keine Schuld«, versicherte Zamorra. »Aber wir werden die Straße der Götter sehr genau beobachten müssen. Es sind noch nicht alle Probleme gelöst. Vielleicht ist ein neues entstanden.«
    »Was für ein Problem?«
    Doch Merlin
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