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0548 - Testflug zur Erde

Titel: 0548 - Testflug zur Erde
Autoren: Unbekannt
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gedämpft durch die geschlossene Tür. Beloant fröstelte, obwohl das Appartment voll klimatisiert war und hier die gleichen Temperaturen - herrschten wie im anderen Raum. Professor Geoffry Waringer erklärte mit knappen Worten, was vorgefallen war. Das Gesicht des Chefassistenten veränderte sich immer mehr. War es zunächst voller Unruhe und Besorgnis gewesen, so zeigte es jetzt nur noch kalte Ablehnung und Interesselosigkeit. Waringer hatte das Gefühl, daß Belcant ihn nur noch aus Höflichkeit aussprechen ließ.
    „Ein bedauerlicher Zwischenfall", sagte Aronus Belcant schließlich. „Oliver Hansen war ein tüchtiger und brauchbarer Mann. Ich verstehe nicht, daß er sich in dieser Situation zu einem solchen Experiment hinreißen lassen konnte. Bitte, lassen Sie sich dadurch jetzt nicht stören. Jeder macht mal eine Dummheit."
    „Wie soll ich das verstehen?" fragte Waringer.
    „Lassen Sie ins wieder in den Salon gehen", bat Belcant. „Das Essen ist serviert. Man wird uns vermissen."
    „Ist das Ihre ganze Sorge?"
    Aronus Belcant, der bereits zur Tür gegangen war, drehte sich um und blickte Waringer an. Er sohien ihn nicht zu verstehen.
    „Sie haben doch wohl nicht vor, den Empfang sofort wieder zu verlassen?" fragte der Chefassistent. „Sie haben ja noch nicht einmal etwas gegessen."
    Geoffry Abel Waringer wollte an dem Assistenten vorbeigehen, aber Belcant stellte sich ihm schnell in den Weg.
    „Es ist bedauerlich, daß Hansen seine Dummheit mit dem Leben bezahlen mußte", sagte er schnell. „Aber dafür können Sie mich nicht verantwortlich machen. Ich kenne Hansen kaum.
    Wenn Sie jetzt diese Party verlassen, werden alle Gäste aufmerksam werden. Fast alle haben sich auf diese kleine Abwechslung gefreut. Glauben Sie nicht auch, daß es unserer Arbeit nur zugute kommen kann, wenn wir einmal von unseren Problemen abgelenkt werden? In dieser Zeit bleibt für ein wenig Freude kaum Platz."
    „Wenn Sie Wert darauf legen, werde ich jetzt noch nicht bekanntgeben, daß einer Ihrer Helfer verunglückt ist", entgegnete Wardnger abweisend. „Mir ist jedoch die Lust Vergangen, hier noch länger zu bleiben."
    Waringer ging. Professor Mart Hung-Chuin blieb vor Belcant stehen. Er schüttelte den Kopf.
    „Ich würde gern wissen, Aron, was geschehen wäre, wenn Hansens Experiment geglückt wäre."
    „Ich verstehe nicht."
    „Hättest du dann nicht hier und sofort bekanntgegeben, daß es deiner Forschungsgruppe gelungen wäre, das Netz zu perfektionieren?"
    Aronus Belcant spürte, daß der Bruch zwischen ihm und dem Forschungsleiter des wissenschaftlichen Teams, in dem er bis jetzt gearbeitet hatte, endgültig war. Er wollte etwas entgegnen.
    Er wollte Hung-Chuin sagen, daß er nicht die geringste Ahnung von dem Versuch Hansens gehabt hatte. Er wollte ihm erklären, daß er noch nicht einmal mit Hansen über andere Möglichkeiten diskutiert hatte als die, welche Hung-Chuin vorgeschlagen und entwickelt hatte. Aber er brachte kein Wort über die Lippen.
    Gerade von Hung-Chuin hätte er blindes Vertrauen erwartet.
    Dann dachte er daran, welchen Einfluß es auf diesen Empfang und seine gesellschaftliche Stellung haben mußte, wenn Waringer und Hung-Chuin sofort wieder gingen. Und gerade diese Erkenntnis lähmte ihn. In der augenblicklichen Situation hätten einige offene Worte vielleicht noch alles retten können, aber Belcant war unfähig, sich zu verteidigen. Er fühlte sich vollkommen unschuldig und begriff deshalb nicht, daß seine Reaktion auf die Mitteilungen Waringers über den tödlichen Unfall alles zerstört hatte.
    Er ließ die Arme sinken und ging langsam zu einem der großen Fenster. Der Hyperdimregulator zögerte, das Zimmer zu verlassen. Er beobachtete seinen Chefassistenten, und er sah ihm an, wie schwer er getroffen war. Er wartete darauf, daß Belcant etwas zu seiner Rechtfertigung sagen würde, und er wandte sich schließlich enttäuscht ab, als dieser schwieg.
    Professor Dr. Dr. Aronus Belcant kehrte nach etwa zehn Minuten in den Salon zurück. Ein unsicheres Lächeln lag auf seinem Gesicht, als er die Verbindungstür öffnete. Er hatte die Absicht, weiterhin gute Laune zu verbreiten. Das Lächeln erstarb jedoch sofort, als er sah, daß nur noch der Kommandant des Ultraschlachtschiffes JOHN MARSHALL im Raum war. Alle anderen Gäste waren gegangen. Oberst Horato Tamika knabberte an der Schere eines garnelenartifgen Tieres herum. Er nickte Belcant zu.
    „Kommen Sie her, Professor", sagte er. „Lassen
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