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0548 - Testflug zur Erde

Titel: 0548 - Testflug zur Erde
Autoren: Unbekannt
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Sie sich den Appetit nicht verderben."
    Belcant zögerte. Er wollte in das Nebenzimmer zuruckgehen, folgte dann jedoch der Einladung des Offiziers. Ohne rechten Appetit griff er zu einem Glas und zapfte sich ein hochprozentiges Getränk ab.
    „Warum sind Sie nicht auch gegangen?" fragte er.
    Harato Tamika lächelte.
    „Warum sollte ich?" Er tupfte seine Fingerspitzen in Wasserschälchen. „Hier gibt es noch Unmengen zu essen und zu trinken. Das ist Grund genug für mich, noch ein wenig zu bleiben."
     
    *
     
    Einige Stunden später war Professor Belcant endlich allein.
    Er verließ das Appartement mit einem Schweber und landete in der Nähe von vier Obelisken. Er verließ das Fluggerät. In der rechten Hand hielt er ein Glas, das mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllt war. Während er auf die Obelisken zuging, trank er ab und zu einen kleinen Schluck. Sein Gang war nicht mehr ganz sicher.
    Fünf Meter vor den säulenartigen Gebilden blieb er stehen.
    Er schwankte etwas. Seine Blicke suchten den Boden ab.
    Die Obelisken warfen keinen Schatten. Belcant blickte in den Himmel hinauf, von dem das Licht zahlreicher Sonnen herabstrahlte. Die Säulen hätten mehrere Schatten werfen müssen, aber sie taten es nicht.
    Der Wissenschaftler ließ das Glas achtlos auf den Boden fallen.
    Suchend sah er sich um. Er war allein. Er ließ sich niedersinken, zog die Beine so hoch an, daß er sein Kinn auf die Knie stützen konnte, und umschlang sie mit seinen dünnen Armen.
    Nachdenklich musterte er die Obelisken.
    Sie erschienen ihm noch rätselhafter als bei allen seinen vorherigen Besuchen. Mühsam versuchte er, sich auf sie zu konzentrieren. Er hoffte, gerade jetzt die ersehnte Verbindung mit ihnen bekommen zu können. Der Alkohol umnebelte seine Sinne, baute zugleich jedoch auch Sperren und Hemmungen ab, die er sonst niemals überwunden hätte.
    Professor Hung-Chuin war es gelungen, eine geistige Brücke zu schlagen. Er hatte wertvolle Anregungen von den Obelisken bekornmen. Für ihn waren sie „der Stein der Weisen".
    Dieser Name hatte die Runde gemacht und war jetzt allgemein gültig.
    Hier hatte Hung-Chuin entscheidende Impulse erhalten.
    Daraufhin hatte er Professor Waringer jene Hinweise geben können, durch die die Entwicklungsarbeiten am Anti-Verdummungsgerät bis praktisch zum Abschluß vorangetrieben werden konnten.
    Hung-Chuins Überlegungen hatten sich auf den sogenannten „Impulsdichteverteiler" konzentriert. Dieses Gerät befand sich als Anhang am Netz in der Höhe des ersten Nackenwirbels. Es war eine knopfförmige Konstruktion von etwa drei Zentimetern Durchmesser. Dieser Gravoenergiespeicher mit Impulsdichteverteiler und Speicherelement stellte das Herzstück des Netzes dar. Es lud sich von selbst mit fünfdimensionalen, gravitationsgebundenen Energien auf.
    Das Gravokonstante-Intelligenzkorrektur-Netz, das jetzt nur noch als „GrIko-Netz" bezeichnet wurde, hatte durch diesen Knopf die entscheidende Ergänzung erfahren. Er bestand - ebenso wie das Netz - aus einem neuentwickelten Material, einer Legierung aus Ynkelonium, Platin und dem fünfdimensional strahlenden Schwingquarz Howalgonium. Allein die Produktion dieses „YPH - Metalls" war mit größten Schwierigkeiten verbunden gewesen, da die Legierung absolut frei von Verunreinigungen sein mußte. In der vorliegenden Form stellte das Material einen vorzügliohen fünfdimensionalen Leiter von bisher unerreichter Leistung dar.
    Professor Aronus Belcant hatte die Entwicklung dieses YPH - Metalls überwacht und betrieben, da er mit zu dem engsten Forscherkreis gehört hatte. Er war erst in den letzten Tagen durch gesundheitliche Schwierigkeiten etwas in den Hintergrund gedrängt worden. Dennoch war er so gut wie nur wenige über die Funktionsweise des GrIko-Netzes informiert.
    Er wußte, daß das über dem Schädel sitzende Netz die Aufgabe hatbe, die von dem Impulsdichteverteiler in das Netz geschickten Impulseinheiten wie ein Sender an das menschliche Gehirn weiterzugeben. Es bewirkte eine Anhebung der Gravitationskonstante um plus 852 Megakalup. Dem unter dem GrIko-Netz liegenden Hirn wurde also der Normalzustand eingegeben, nicht nur vorgegaukelt.
    Professor Hung-Chuin hatte von einer „transformierten Impulsgebung an das Gehirn" gesprochen.
    Belcants Blicke glitten langsam über die Obelisken. Hier an dieser Stelle hatte Hung-Chuin entscheidende Impulse bekommen. Daraufhin war es ihm gelungen, den Impulsdichteverteiler neu und offensichtlich richtig
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