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0545 - Der teuflische Engel

0545 - Der teuflische Engel

Titel: 0545 - Der teuflische Engel
Autoren: Jason Dark
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sich Glenda.
    Ich hatte wieder aufgelegt. »Da unten ist jemand von einem Blumengeschäft. Eine junge Dame will für mich einen Strauß abgeben. Sie wird gleich hochkommen.«
    »Oh.« Glenda bekam große Augen. »Ob die sich nicht in der Adresse geirrt hat?«
    »Weshalb sollte sie? Gönnst du mir den Strauß nicht?«
    »Das schon. Aber Suko hatte den Wagen gewonnen, nicht du, John. Ihm wird gratuliert.«
    Ich winkte ab. »Unsinn, der ist für mich, das weiß ich genau. Ich habe eben heimliche Verehrer.«
    »Schließ mich aber nicht damit ein.«
    »Nein, Glenda, keine Sorge. Du bist eine unheimliche Verehrerin von mir.«
    »Nein, tu mir das nicht an.« Sie drehte sich um und verschwand im Vorzimmer.
    »Blumen«, murmelte ich über den Schreibtisch hinweg. »Wer kann mir die denn geschickt haben?«
    Suko hob die Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht Kyra Benson?«
    »Unsinn!«
    Glenda kam. Als sie die Tür öffnete, hörten wir Stimmen. Sie schickte den Begleiter weg, dann sah ich einen Blumenstrauß auf zwei Beinen. So kam es mir jedenfalls vor. Er war so groß, daß er den Oberkörper seiner Trägerin verdeckte.
    Erst dicht vor meinem Schreibtisch ließ sie den Blumenstrauß sinken. Rosen hatte man mir gebracht. Himmel, wer kam denn auf die Idee, mir diese Blumen zu schicken.
    Glenda stand etwas abseits und hatte einen schiefen Blick bekommen. Ich war aufgestanden und sah die verlegen wirkende Botin vor mir. »Sie sind Mr. Sinclair?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Ich wollte sichergehen, daß Sie den Strauß auch bekommen. Er ist gestern abend schon für den heutigen Tag bestellt worden.«
    Ich nahm die Blumen entgegen und legte den Strauß auf den Schreibtisch. »Das finde ich toll. Aber sagen Sie, wer hat den Strauß für mich in Auftrag gegeben?«
    »Ich kenne den Kunden nicht.«
    »Es war also ein Mann?«
    »Allerdings.«
    Glenda hob die Augenbrauen, sagte aber nichts, so daß ich weitersprach. »Kannten Sie ihn?«
    Die Verkäuferin schüttelte den Kopf. Sie war noch jung und trug das Haar zu einem kurzen Pferdeschwanz im Nacken zusammengebunden. »Nein, er war mir fremd.«
    »Wie sah er aus?«
    »Tja«, sagte sie leise, wobei ihr Blick einen schwärmerischen Ausdruck bekam. »Er war, wie man so schön sagt, ein toller Mann. So einen sieht man nicht alle Tage.«
    »Er sah also nicht wie diese beiden Gentlemen hier aus?« fragte Glenda spöttisch.
    »Nein!« Die Blonde bekam große Augen. »Auf keinen Fall. Das ist überhaupt kein Vergleich.«
    Ich schluckte, Suko grinste gequält, und die junge Frau merkte wohl, daß sie etwas Falsches gesagt hatte, denn sie bekam einen hochroten Kopf. Glenda stand ihr bei.
    »Lassen Sie sich nicht beirren, erzählen Sie ruhig weiter. Eine genaue Beschreibung ist wichtig.«
    Ich hatte eine Bemerkung auf der Zunge, schluckte sie aber runter und ließ unseren Gast reden.
    »Wissen Sie, das ist alles nicht einfach. Dieser Mann war ein Gedicht. Er sah wunderbar aus. Bei ihm war alles perfekt. Das Gesicht, der Körper, die Figur. Er hatte wahnsinnige Augen. Sie leuchteten in einem intensiven Blau. Die Nacht über habe ich noch über die Augen nachgedacht. Sie kamen mir vor wie dunkle Sterne.«
    »Oh.« Ich lächelte. »Dann muß dieser Kunde ein ganz besonderer Mann gewesen sein.«
    »Ja, das war er auch.« In der Erinnerung an ihn fing sie an zu strahlen. »Er war einfach gut. Ich habe so etwas wie ihn noch nie zuvor gesehen. Nicht einmal im Kino.«
    »Hat er sonst noch etwas zu Ihnen gesagt?« fragte ich.
    »Im Prinzip nicht. Er wollte nur, daß Sie den Strauß auch bekommen. Er hat sehr darauf gedrängt. Deshalb bin ich heute morgen persönlich vorbeigekommen und habe die Blumen gebracht.«
    »War sonst noch etwas Auffälliges an ihm?« erkundigte sich Glenda.
    »Vielleicht die Haut.« Die Verkäuferin verengte die Augen, als sie nachdachte. »Sie kam mir dunkel vor, wissen Sie.«
    »Sonnenbraun?«
    »Nein, eher bläulich. Komisch – wie?«
    »In der Tat«, murmelte ich und nickte. »Hatten Sie nicht von blauen Augen gesprochen, Miß…«
    »Wendy Lakeman.«
    »Okay, Miß Lakeman.«
    »Ja, natürlich. Er besaß blaue Augen. Seine Augen paßten sich der Hautfarbe an.«
    »Seltsam für einen Menschen, nicht wahr?«
    Sie nickte mir zu. »Da haben Sie recht. Ich dachte schon daran, daß er geschminkt wäre. Zudem hat er, als ich ihm die Summe nannte, die er zahlen mußte, mir ein Goldstück in die Hand gedrückt.«
    »Was? Eine Goldmünze?«
    »Genau.«
    »Wo ist sie?«
    »Die habe ich in
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