Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0545 - Der teuflische Engel

0545 - Der teuflische Engel

Titel: 0545 - Der teuflische Engel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eben diesen Wagen. Ich hatte ihm das nie abgenommen. Da er benachrichtigt worden war, mußte er etwas gewonnen haben.
    »Vielleicht ist es die Treckerfahrt durch die Highlands«, nahm ich ihn auf den Arm.
    »Bestimmt nicht.« Mit spitzen Fingern zog er den Brief hervor und faltete ihn auf. Als er das Schreiben glatt gestrichen hatte, war es im Büro so still, daß man die berühmte Stecknadel hätte fallen hören können.
    Suko las. Wir beobachteten ihn und sahen, daß aus seinem Gesicht sämtliche Farbe wich. Er wurde blaß wie die Kalkwand. Ich wagte nicht, ihn anzusprechen und schaute zu, wie er das Schreiben zur Seite legte. Dabei starrte er ins Leere.
    »John, Glenda«, sagte er. »Ihr werdet es kaum glauben. Ich… ich werde wahnsinnig, aber ich hatte recht.«
    »Wieso?« flüsterte Glenda.
    »Sag nur, du hast den ersten Preis gewonnen?«
    Suko nickte.
    Ich grapschte nach dem Schreiben, las, las noch einmal und wurde ebenfalls bleich. Mit knappen Worten teilte man Suko mit, daß er den BMW 535i gewonnen hatte. Natürlich war noch ein Glückwunsch hinzugefügt worden und auch ein P.S. Es besagte, daß sich die Firma mit Suko in den nächsten Tagen in Verbindung setzen wollte.
    Glenda nahm mir das Schreiben aus den Fingern, las und strahlte plötzlich. »Gratuliere, Suko, gratuliere. Das ist ja Wahnsinn.« Sie sprang auf ihn zu, umarmte ihn und drückte ihm zwei Küsse auf die Wangen. »Toll finde ich das, echt toll.«
    Auch ich freute mich für Suko. Nur verhielt ich mich wie er. Ich konnte keinen Kommentar geben.
    Glenda war da anders. Sie breitete die Arme aus. »Das ist doch ein Grund zu feiern, Freunde. Das ist einfach supertoll. Wir werden Champagner holen und…«
    »Langsam«, sagte der Gewinner. »Laß mich erst einmal zu Atem kommen.« Er blickte mich an. »Habe ich dir nicht immer gesagt, daß ich den ersten Preis gewinnen werde?«
    »Ja, schon…«
    »Und du hast mir nicht geglaubt, John. Du hast mich sogar ausgelacht und verspottet.«
    »Das war ja auch ziemlich unwahrscheinlich.«
    »Ich hatte es im Gefühl, John. Ich habe es einfach im Gefühl gehabt. In den Knochen oder…«
    »Hast du nicht daran gedreht?«
    Fast böse schaute er mich an. »Wie denn? Wie soll ich daran gedreht haben?«
    »Keine Ahnung. Hexerei, Magie, Zauberei und so weiter.«
    »Hör auf, Alter, das stimmt doch alles nicht!« Suko stieß den Atem aus. Er war noch immer naßgeschwitzt. »Ich kann es nicht fassen.«
    Wieder las er die Nachricht.
    »Welche Farbe hat denn der Wagen?« Glenda hatte sich vorgebeugt und stützte beide Hände auf die Schreibtischkante.
    »Schwarz, diamantschwarz. Metallic lackiert, alle Extras. Das ist eine Rakete.«
    »Glaube ich auch.« Sie sah mich an. »Dann wird es Zeit für dich, John, daß du auch wieder einen eigenen Wagen bekommst.«
    »Kein Geld.«
    »Es braucht ja kein Bentley zu sein.«
    »Ich warte auch ein Preisausschreiben ab. Da werde ich sicherlich…«
    »Einen der Trostpreise gewinnen, wenn überhaupt«, unterbrach Glenda Perkins mich.
    »Das darfst du nicht sagen. So etwas tut mir auch weh.«
    »Streitet euch nicht, Kinder. Ich bin ja so großzügig und lasse euch mitfahren.«
    »Aber nicht in London. Da ist der Verkehr zu dicht.«
    »Stimmt, Glenda. Wir beide könnten einen Ausflug an die Küste machen. Das wäre doch was.«
    »Klar«, erwiderte sie und nickte mir schadenfroh zu. »Außerdem soll das Wetter so bleiben.«
    »Wenn ihr noch Urlaub habt«, sagte ich und lehnte mich im Stuhl zurück. »Meinetwegen.«
    »Genau«, sagte Suko.
    »Ich auch.« Glenda lächelte mir zu. »Einer von uns muß hier die Stellung halten. Das wirst du sein, John. Denk daran, du bist schließlich mit dieser Dame verabredet.«
    »Ja, Kyra Benson.«
    »Vielleicht fährst du mit ihr auch an den Strand.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, was ihr gegen mich habt. Ich freue mich doch, daß Suko den Wagen gewonnen hat. Er ist ihm wirklich zu gönnen. Unter Umständen kann er ihn auch als Dienstwagen einsetzen.«
    »Der fährt auch bleifrei«, sagte mein Freund.
    »Toll.«
    Suko schlug mit beiden Händen auf seine Oberschenkel. »Ihr könnt sagen, was ihr wollt, Kinder. Ich werde jedenfalls anfangen zu feiern.«
    »Jetzt schon?«
    »Ein Glas Sekt oder Champagner…«
    Das Telefon meldete sich. Ich hob ab, lauschte und schüttelte einige Male den Kopf. »Stimmt das wirklich?« fragte ich dann.
    »Ja«, sagte der Kollege an der Zentrale.
    »Dann bringen Sie die Dame hoch.«
    »Gut.«
    »Was ist denn?« erkundigte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher