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054 - Das Geheimnis der Mumie

054 - Das Geheimnis der Mumie

Titel: 054 - Das Geheimnis der Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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schweißbedeckt, und seine Augen funkelten unruhig.
    »Was hast du, Vater?«, fragte Girgis.
    Sein Vater keuchte. Seine Hände verkrallten sich. Er duckte sich wie ein Raubtier zum Sprung, hob die Arme und ging auf seinen Sohn los, der von dem Angriff so überrascht war, dass er sich nicht wehrte. Der Alte legte seine Finger um den Hals seines Sohnes und drückte zu. Girgis packte die Handgelenke seines Vaters und versuchte sich aus dem Griff zu befreien.
    »Hilfe!«, röchelte er.
    Der Alte entwickelte übermenschliche Kräfte.
    Die Tür wurde aufgerissen, und eine ältere Frau trat ins Zimmer. Ihre Augen weiteten sich.
    »Hilf mir, Mutter!«, keuchte Girgis mit versagender Stimme.
    Seine Mutter handelte sofort. Ohne zu zögern, schnappte sie sich einen schweren Tonkrug, trat hinter ihren Mann und schlug ihm mit voller Kraft den Krug auf den Hinterkopf.
    Die Hände des Alten lösten sich vom Hals des Sohnes. Er taumelte einen Schritt zurück, stolperte über einen Schemel und fiel der Länge nach hin. Einige Sekunden blieb er benommen liegen, dann setzte er sich auf und schüttelte verwundert den Kopf.
    »Bist du übergeschnappt, Achmed?«, fragte seine Frau. »Du gehst auf dein eigenes Fleisch und Blut los, das …«
    Achmed stand auf.
    »Die Statue«, sagte er leise. »Schaff sie fort, Girgis!«
    Girgis massierte sich den Hals.
    »Wickle sie in ein Tuch, Girgis! Berühre sie nicht mit der bloßen Hand!«
    »Bist du wieder in Ordnung, Vater?«, fragte Girgis.
    »Ja«, sagte Achmed fast unhörbar.
    Girgis nahm ein Tuch und hüllte die Statue darin ein. Er warf seinem Vater noch einen ängstlichen Blick zu, dann verließ er das Zimmer.
    Achmed setzte sich nieder.
    »Ich ahne, dass etwas Fürchterliches geschehen ist«, sagte er und steckte sich eine Pfeife an. »Mach Kaffee, Mirza!«
    Seine Frau nickte, und Achmed versank in Brüten. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür geöffnet wurde. Unwillig hob er den Kopf.
    Sein Sohn Hami stand in der Tür.
    In seiner Stirn klaffte ein Loch. Getrocknetes Blut bedeckte sein Gesicht. Die Augen waren gebrochen, das Gesicht farblos.
    »Hami!«, sagte Achmed entsetzt und stand rasch auf.
    Sein Sohn schwankte hin und her. Die Hände bewegten sich unruhig, dann brach er zusammen.
    Achmed kniete neben Hami nieder. Er griff nach seiner rechten Hand und zuckte zurück. Die Hand war eiskalt. Sein Sohn war tot.
    Mirza kam mit dem Kaffee ins Zimmer. Als sie ihren toten Sohn sah, schrie sie auf, und das Tablett entfiel ihren Händen. Die Kaffeekanne und die Tasse zerbrachen; der Kaffee floss über den Boden. Mirza warf sich neben ihrem Mann zu Boden und hob wehklagend die Hände über den Kopf. Sie bejammerten lautstark den Tod ihres Sohnes.
    Beide hörten nicht, wie Coco mit Achmeds beiden anderen Söhnen das Zimmer betrat; die beiden Söhne waren noch immer hypnotisiert.
    Coco blieb vor dem Toten stehen. Als Achmed und Mirza den Kopf hoben, hypnotisierte sie auch sie.
    Minuten später wusste sie, was geschehen war. Sie hätte sich zu Jean Cardin bringen lassen können, doch das konnte warten; sie hatte keinen Ehrgeiz, die Statue zu bekommen, und sie bezweifelte, ob ihr Cardin weiterhelfen konnte. Sie wusste nun, wer der Anführer der Grabräuber war. Morgen würde sie Jussuf zu Abd-el-Baran führen.
    Hami Fonad, mit dem sich Susan Baxter im leer stehenden Haus getroffen hatte, war tot. Achmed hatte ihr erzählt, dass der Ibisschnabel der Statue blutbefleckt gewesen war; und sein Sohn Hami hätte den Eindruck eines Toten gemacht, als er in das Zimmer gekommen war.
    Die Blutspuren im leer stehenden Haus, der seltsame Vorfall mit der Statue, das alles ergab für Coco ein klares Bild. Hier war Magie im Spiel.
    Ihrer Meinung nach war Hami im leer stehenden Haus getötet worden – und zwar von der Statue. Der Tote musste Susan Baxter gejagt haben, ihr gefolgt sein. Aber wohin? Wohin hatte er Susan Baxter gebracht? Oder hatte er sie getötet?
    Sie befahl Jussuf und Abbas, dass sie mit ihr kamen. Sie gingen zum leer stehenden Haus zurück. Coco untersuchte genau die Hinterseite. Deutlich waren im Sand die Fußspuren Girgis' zu sehen. Dann entdeckte sie die Stiefelabdrücke Susan Baxters und Abdrücke, die wahrscheinlich von Hamis Sandalen stammten.
    Sie kniete nieder und inspizierte den Boden. Schließlich sah sie einige Blutstropfen. Sie konnte den Fußspuren fast fünfhundert Meter lang folgen, doch dann wurde der Weg immer steiniger, und die Spuren verwischten sich. Eine weitere
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