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0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Fälle würde selbst der Fürst der Finsternis keine Beschlüsse gegen ihren Widerstand fassen können.
    »Was spürst du?« fragte Astaroth ebenso leise zurück. Sarkana und der Werwölfische stritten; Astaroth begriff, daß Zorrn diese Gelegenheit genutzt hatte. Vampir und Wolf brauchten nicht unbedingt alles zu wissen, erst recht nicht alles über seine Fähigkeiten und magischen Begabungen. Es war von Vorteil, dachte Astaroth, einen Corr als Verbündeten zu haben.
    »Da ist etwas, das aus einer der Traumwelten herübergekommen ist. Ich kann die Verbindung fühlen. Je länger ich mich mit den Träumen des Telepathenkindes befasse, desto besser komme ich damit zurecht. Ich glaube, wenn wir noch eine Weile so weiter Zusammenarbeiten, werde ich Julian Peters’ Träume auch allein finden können - und zwar überall. Dann benötige ich den arroganten Sarkana und den närrischen Wolf nicht mehr.«
    »Und? Weiter? Was kam aus der Traumwelt?« drängte Astaroth. Er wollte nicht zeigen, wie ihn diese Eröffnung Zorrns bestürzte. Die Macht der Corr schien weit mehr als eine bloße Legende zu sein. Um so erstaunlicher war es, daß Zorrn einfach mit ihm darüber redete, was er zu leisten imstande war.
    »Ein Wesen… mit viel Magie. Es… es hält ein Menschenwesen bei sich gefangen. Darf ich einmal eine Vermutung äußern, Astaroth?«
    »Sprich.«
    »Könnte dieses Menschenwesen nicht jenes Weib sein, zu dem sich Julian Peters hingezogen fühlt? Vielleicht rebelliert die Kreatur gegen die Willkür des Träumers und nimmt das Menschenweibchen als Geisel? Dann…«
    Er sprach nicht weiter.
    Astaroth begriff sofort, was Zorrn meinte. »Dann brauchten wir nur ebenfalls dort eine Falle aufzustellen, weil damit zu rechnen ist, daß der Träumer recht bald einem Ultimatum folgt und versucht, seine Gespielin zu retten.«
    Zorrn nickte nur. Seine Ohrenspitzen erstarrten wieder.
    »Worauf warten wir dann noch?« fragte Astaroth laut und riß Sarkana und den Werwölfischen aus ihrem Streit. »Stellen wir die Falle auf!«
    ***
    Vor Reek Norr entstand ein wilder, schwarzleuchtender Dimensionswirbel.
    Der Sauroide fühlte den gewaltigen Sog, der nach ihm griff. Er erkannte, daß es nicht einmal seines Entschlusses bedurft hätte, hinübergezogen zu werden. Er hätte sich so oder so nicht dagegen wehren können.
    Die unheimliche Kraft packte ihn, ohne ihm eine Chance zu lassen.
    Er hatte das Gefühl, daß die Zeit sich dehnte. Sekundenbruchteile wurden zu Jahrmilliarden, die an ihm vorbeirasten.
    Und in diesen Äonen erkannte er, daß er verloren war!
    Der Wahnsinn griff nach ihm!
    Und etwas Erschreckendes wollte seinen Körper verändern; eine finstere, grauenhafte Magie, die durch unbegreifliche Einflüsse selbst in sich verändert worden war. Und sie zeigte sich jetzt in einer Form, die es bislang nicht gegeben hatte. Sie durchdrang Reek Norr und legte ihren Bann über ihn. Eine pervertierte Magie, die fremder war als alles, was der Sauroide sich jemals hatte vorstellen können.
    Damit hätte er sogar noch leben können.
    Wenn die Magie ihn nicht berührt hätte… Oder wenn sie ihm die Chance zum Ausweichen gewährt hätte…
    Doch diese Chance gab es für Reek Norr nicht!
    Er war das nächste Opfer des magischen Terrors, der zwei Welten berührte…
    Er fühlte die Umschlingung dieses abartigen, diabolischen Zaubers, und er stürzte dem schwarzen Licht entgegen, das so grell war, daß es ihm den winzigen verbliebenen Rest seines Verstandes rauben sollte…
    ***
    Julian Peters schob sich aus dem metapsychischen Feld hinein in den Traum, der den Silbermond umgab.
    Seine Füße berührten den Boden der einstigen Druiden-Welt…
    Und gleichzeitig sah er das schwarze Licht eines irregulären Dimensionstors. Und er sah einen Sauroiden förmlich in dieses Tor hineinstürzen!
    Im Bruchteil von Sekunden hatte Julian die Umgebung verändert. Der Traum péndelte zurück in Richtung Gegenwart. Aus den drei Minuten Zeitvorsprung zur Erde, die der Silbermond in einer stabilen Umlaufbahn umkreiste, wurden nur noch zwei.
    Eine Minute. Zeitgewinn für den Träumer!
    Das Tor existierte plötzlich nicht mehr! Genauer gesagt, es hatte sich noch nicht gebildet!
    Aber Julian erkannte den Sauroiden, der sich der Stelle näherte, wo es entstehen würde.
    Reek Norr!
    Wenn es jemanden gab, der über alle Geschehnisse hier auf dem Silbermond bestens informiert war, dann waren das Reek Norr und jener Fremde, der aufgrund seines skeletthaften Aussehens
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