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0537 - Karas grausame Träume

0537 - Karas grausame Träume

Titel: 0537 - Karas grausame Träume
Autoren: Jason Dark
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ihnen die Körper hochriß und sie zur Seite schleuderte.
    Er sah in erschreckte, schweißüberströmte, manchmal auch verzerrte Gesichter. Gegenwehr erlebte er so gut wie nicht, seine Aktion hatte die Gegenseite zu überraschend getroffen.
    Die Mitglieder der Sekte polterten in die Bankreihen. Suko hörte die dumpfen Aufschläge wie einen nie abreißenden Trommelwirbel, der gegen seine Ohren brandete.
    Er vernahm die Schreie und hatte trotz seines Einsatzes den Eindruck, seinem Ziel kaum näher zu kommen.
    Aber Kara lebte noch.
    Und die wehrte sich auch, denn sie hatte es geschafft, strampelnd ihre Beine zu befreien.
    Harte Tritte wühlten sich in den Stoff der Kutten. Über ihr brachen die Männer und Frauen zusammen, griffen nach ihr, schlugen mit den Fäusten oder versuchten, scharfe Fingernägel durch ihre Gesichtshaut zu ziehen.
    Der Stoff des Kleides war längst zerrissen. In langen Bahnen hing er am Körper herab. Die weiße Haut schimmerte durch, auch sie hatte Blessuren abbekommen. Lange, rötlich schimmernde Streifen, von spitzen Fingernägeln hinterlassen.
    Doch Kara gab nicht auf. Sie glich schon einer Wildkatze, als sie sich mit Händen und Füßen vehement gegen die drohende Übermacht verteidigte. Nur waren es zu viele.
    Kara schaffte es nicht, irgendwelche Personen dermaßen auszuschalten, daß diese bewußtlos wurden. Wenn sie einen Gegner aus dem Weg geräumt hatte, kam der wieder hoch oder brachte noch Verstärkung mit.
    Doch da gab es noch Suko.
    Er kämpfte mit allen Tricks, schleuderte die Gegner hoch, setzte Griffe aus dem Judo-Sport ein, nahm auch mal die Handkante zu Hilfe, wühlte sich mit Faustschlägen und Ellenbogenstößen weiter und schaffte es tatsächlich, an Kara heranzukommen.
    Mit einem Tritt schleuderte er einen Mann in dem Augenblick weg, als dieser mit der Faust gegen Karas Gesicht schlug, das für einen Moment deckungslos gewesen war.
    Der Schlag hätte die Schöne aus dem Totenreich schwer getroffen und auch dementsprechend gezeichnet. Durch den unerwarteten Tritt allerdings flog der Mann nach vorn und rammte seine Faust gegen den harten Steinboden.
    Sein Schmerzensschrei hallte markerschütternd durch den Tempel, während Kara große Augen bekam, als sie über sich eine bekannte Gestalt entdeckte.
    Für die Dauer eines Herzschlages schien die Zeit tatsächlich still zu stehen. Sie und Suko blickten sich an, Suko sah das befreite Lächeln in den Augen, bückte sich und riß Kara schwungvoll hoch.
    Schon kamen die nächsten.
    Der Chinese explodierte förmlich. Er wurde zu einem hochspringenden, wilden Karatetiger, der alles zur Seite räumte, was sich ihm in den Weg stellen wollte.
    Mit Tritten, Stößen und Schlägen verschaffte er sich und Kara freie Bahn, so daß die beiden auf die Ausgangstür zurennen konnten. Suko schleuderte Kara vor. »Lauf du nach draußen! Da kannst du auf uns warten. Den Rest erledigen wir.«
    »Aber Larcos ist…«
    »Egal, was er ist, weg mit dir!«
    Es kam nicht mehr dazu, denn von außen her drückte eine mörderische Gewalt die Eingangstür nach innen. Suko und Kara hörten den Krach, sahen das Splittern der breiten und auch sehr stabilen Tür, wie sie in Fetzen nach innen flog, und sie hörten das dröhnende Geräusch eines Automotors.
    Ein Wahnsinniger raste mit einem Bus in den Tempel. Nein, ein Wahnsinniger war es nicht.
    Hinter dem Lenkrad saß Asmodis persönlich. Er war gekommen, um mit dem Teufelsaustreiber abzurechnen…
    ***
    Wie schon erwähnt, war ich zur rechten Seite hin weggetaucht, weil ich unbedingt das helle Rechteck erreichen mußte und mir der Weg durch die Mitte versperrt war.
    Auch jetzt stellten sich mir einige Sektenmitglieder in den Weg, die ich aber zur Seite räumte, wobei es keine Rolle spielte, ob es sich um Frauen oder Männer handelte.
    Lady Sarahs Leben stand auf des Messers Schneide, und das genau mußte ich retten.
    Doch es kam anders.
    Im Kino kommt der Held stets in der letzten Sekunde. Vielleicht hätte ich das hier auch geschafft, nur war mir plötzlich eine Bank im Weg. Jemand war auf den tückischen Einfall gekommen, mir das Ding genau in den Sprung zu schieben.
    Ausweichen konnte ich nicht mehr. Ich schaffte es auch nicht, sie zu überspringen, sondern krachte voll hinein.
    Mein Schrei bestand aus einer Mischung aus Schmerz und Wut.
    Ich kippte nach vorn, über die Bank hinweg, an der ich mich irgendwo festhakte und sie ebenfalls noch mitriß.
    Gemeinsam prallten wir zu Boden.
    Als ich mich hochstemmte,
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