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0537 - Karas grausame Träume

0537 - Karas grausame Träume

Titel: 0537 - Karas grausame Träume
Autoren: Jason Dark
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stand sie auf dem Fleck, den Rücken preßte sie gegen die viereckige Steinsäule. Sie riß den Mund auf, um zu schreien, auch das schaffte sie nicht.
    Das Skelett kam näher.
    Unbeirrbar ging es seinen Weg. Es steckte voll mit einer dämonischen Kraft. Langsam senkte es die Waffe, so daß deren Spitze jetzt direkt auf Karas Brust wies.
    Der Unheimliche nahm Maß… sein rechter Knochenarm wich zurück. Es sah aus, als wollte er anschließend das Knochenschwert in Karas Körper stoßen, da erschien wie aus heiterem Himmel der Mann.
    Groß, mit relativ langen, dunklen Haaren, die fahnenartig um seinen Hinterkopf wehten. Er war der typische Kämpfer. Seine Arme wiesen wahre Muskelpakete auf, die Haut schimmerte sonnenbraun. Er trug ein hellblaues Hemd ohne Ärmel und einen Lendenschurz, der fast die Länge eines Rockes aufwies.
    Auf seinem Rücken stach der Köcher mit den Pfeilen noch über seine rechte Schulter hinweg.
    Einen Pfeil hatte er bereits auf die Sehne seines Bogens gelegt und die Waffe so stark gespannt wie eben möglich.
    Zwischen Kara und dem angreifenden Skelett hatte er sich hingekniet und schoß.
    Die Träumende glaubte, das Sirren der Sehne zu hören, als diese zurückschnellte und der Pfeil auf die Reise geschickt worden war.
    Er traf sein Ziel haargenau.
    Plötzlich flog das Gerippe auseinander. Es explodierte mit einem hellen Blitzen, die Knochen wirbelten davon, und Karas Retter stieß einen lauten Siegesschrei aus. Er griff über seine Schulter, holte einen weiteren Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf.
    Das war nicht mehr nötig. Die übrigen Skelette griffen nicht an.
    Die Vernichtung ihres Artgenossen hatte ihnen gereicht.
    Der Dunkelhaarige richtete sich auf. In einer Siegerpose blieb er stehen, schaute nach vorn, rechts und links, war zufrieden, nickte und drehte sich erst dann um.
    Er ging auf Kara zu.
    Die dunkelhaarige Frau hätte sich eigentlich ihrem Retter in die Arme werfen müssen, sie tat es nicht, denn für Kara begann jetzt der zweite Teil des Alptraums.
    Er hing mit dem Mann zusammen. Sein Gesicht sah sie jetzt zum erstenmal überdeutlich und hatte das Gefühl, zu brennen und gleichzeitig zu vereisen.
    Der Retter besaß die Gesichtszüge eines attraktiven Mannes. Bis auf seine Augen.
    In ihnen loderte das Grauen und alle Bosheit der Erde. Er schlich auf sie zu, streckte seinen Arm aus, die Finger bewegten sich bereits auf ihre nackte Schulter zu.
    Schon traf sie der Eishauch.
    Da griffen sie zu.
    Kara schrie!
    ***
    »Meine Güte, was hast du?«
    Sie schrie noch immer, bewegte ihren Arm, dessen Handgelenk in dieser Klammer steckte, schaffte es aber nicht, weinte plötzlich und spürte, daß sie von einer anderen Hand sanft an der Wange gestreichelt wurde.
    Da riß sie die Augen auf!
    Über sich sah sie ein altersloses Gesicht mit einer leicht grünlich schimmernden Haut und einem dunklen Augenpaar, das sie besorgt anblickte. Es war nicht der Retter aus ihrem Traum, wer da ihre Hand hielt, hieß Myxin und stammte, ebenso wie sie, aus dem alten Atlantis.
    In der neuen Zeit, der neuen Welt, hatten sich die beiden gefunden. Aus ehemaligen Feinden waren Partner und Freunde geworden, die zusammen bei den flaming stones lebten, einem Gebiet, das von vier magischen Steinen eingekreist und für die normalen Menschen nicht sichtbar war, da es eine magische Zone besaß.
    Kara und Myxin wirkten wie erstarrt. Sie schauten sich lange in die Augen, der kleine Magier nickte und fragte gleichzeitig: »War es wieder derselbe Traum?«
    Kara nickte nur.
    Myxin ließ ihr Handgelenk los. Mit einem Tuch tupfte er Kara den Angstschweiß von der Stirn. Er hatte Mitleid mit ihr, er konnte sich vorstellen, was diese Frau durchmachte, wenn sie so furchtbar träumte, aber er selbst konnte ihr nicht helfen.
    »Ich… ich möchte etwas trinken …«
    Myxin nickte. »Warte, ich hole dir ein Glas Wasser.«
    Als er zurückkehrte, saß Kara auf der Bettkante, hielt den Kopf gesenkt und hatte ihre Hände gegen die Wangen gepreßt.
    »Bitte.«
    Kara mußte das Glas mit beiden Händen halten, als sie es an die Lippen setzte und trank.
    Im Zimmer war es dunkel. Auch die Nacht konnte nicht als besonders hell bezeichnet werden. Der Mond hielt sich hinter Wolken versteckt, ebenso wie die Gestirne.
    Die Fenster des Raumes zeichneten sich als Rechtecke ab. Sie sahen aus, als wäre die Dunkelheit dort zurückgedrückt worden.
    Kara ließ das Glas sinken.
    Myxin nickte ihr zu. »Und?« fragte er leise, »ist es wieder
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