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0537 - Karas grausame Träume

0537 - Karas grausame Träume

Titel: 0537 - Karas grausame Träume
Autoren: Jason Dark
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beobachtet?«
    »Zweimal.«
    »Hintereinander oder…«
    »An zwei aufeinander folgenden Tagen. Dieser komische Tempel war immer voll.«
    »Wo kamen die Menschen her?«
    »Von überall.«
    »Das ist keine Antwort. Wohnten sie in den umliegenden Orten, oder sind sie aus Städten gekommen…?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Okay, lassen wir das Thema. Bis der Schein einen neuen Bruder bekommt, möchte ich von dir noch wissen, wo genau dieser Tempel liegt.«
    »In Cornwall.«
    »Toll – Cornwall ist groß. Das hätte mir auch meine Großmutter erzählen können, wenn sie noch gelebt hätte.«
    Peter stützte sein Kinn auf die Handfläche. »Da muß ich mal nachdenken. Die Orte sind auch mir unbekannt, wie gesagt, es war ein kurzer Ausflug, da bin ich…«
    »Wie bist du gefahren?«
    »Schwarz.«
    »Das konnte ich mir denken.«
    »Mit dem Zug.«
    »Aha. Und wo bist du ausgestiegen?« Ich war leicht sauer, weil ich das Gefühl hatte, daß Peter mir etwas vorspielte.
    »In Plymouth habe ich noch im Zug gesessen, aber bis St. Azstell bin ich nicht gefahren. Ich stieg dann zwischendurch aus und wieder um. Liskeard hieß der Ort.«
    »Wo du endgültig ausgestiegen bist?«
    »Richtig.«
    »Da war dann die Kirche oder was auch immer.«
    »Nein, ich bin gelaufen, nach Norden, wo die Gegend hügeliger wird und auch bald das Moor beginnt.«
    »Das ist das Bodmin Moor. Ich kenne die Gegend etwas.«
    »Richtig, richtig.«
    »Und dieser Tempel war aus Stein gebaut, wenn ich mich nicht irre.«
    »Ja, er stand auch geschützt, war nicht einfach zu entdecken. Da waren Hügel und auch Felsen.«
    »Mehr weißt du nicht?«
    Er staunte mich an. »War das nicht genug?«
    »Wir werden sehen«, wich ich aus, bevor ich grinste. »Jedenfalls bekommt der Schein seinen Bruder.« Ich gab ihm das Geld, bevor der gierige Ausdruck seine Augen fast platzen ließ.
    Er rutschte mit dem Stuhl zurück. »Sie können mir ja mal sagen, ob es gestimmt hat.«
    »Vielleicht.«
    Peter schoß von der Sitzfläche hoch, als wäre sie heiß wie eine Ofenplatte. Er hielt es einfach nicht mehr aus, weil er an der Theke schon erwartet wurde.
    Ich leerte noch meine Dose. Gezahlt hatte ich schon. Als ich zum Ausgang ging, bedachten mich die Gäste nicht gerade mit freundlichen Blicken.
    In einer Kaschemme wie dieser wünschte man einen Polizisten in die tiefste Hölle.
    Draußen atmete ich zwar auch keine Frischluft ein, sie war aber besser als der Mief im Innern.
    Konnte ich glauben, was mir Peter erzählt hatte?
    Um das herauszufinden, mußte ich nach Cornwall. Zum Glück konnte ich im Land bleiben und brauchte nicht über den großen Teich wie bei meinem letzten Fall, als ich Bill Conolly aus einer fast tödlichen Klemme befreit hatte. Da war ich allein gewesen, diesmal mußte ich Suko, meinen Freund und Kollegen einfach mitnehmen.
    Über London stand eine blasse Frühlingssonne, die etwas blendete. Es war auch schwül geworden. Dieser Mai hatte es wirklich in sich.
    Ich hatte Suko über mein Treffen mit Peter informiert. Der Inspektor wollte auf mich im Büro warten.
    Als ich eintraf, fand ich ihn schlafend vor. Den Stuhl hatte er zurückgeschoben und die Beine hochgelegt.
    »Das ist richtig«, sagte ich. »Unsereins schuftet sich ab, und du legst die Beine hoch.«
    »Jedem das sein.« Suko schwang die Beine herum. »Was hat es gegeben? Bist du fündig geworden?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls müssen wir uns auf eine kleine Reise gefaßt machen.«
    »Wohin?«
    »Cornwall.«
    »Vielleicht nach Dartmoor?«
    »Nein, aber nicht weit davon entfernt. Wir werden einem Tempel oder einer entweihten Kirche einen Besuch abstatten, und ich glaube, daß es interessant werden könnte…«
    ***
    Peter hatte mir noch berichtet, daß sich die Frauen und Männer bei Dunkelheit trafen. Wir suchten tagsüber, doch die Kirche oder den Tempel hatten wir auch im hellen Sonnenschein nicht gefunden.
    Auf einem schmalen Pfad, dessen Untergrund bereits sumpfig weich war, hielt ich schließlich an.
    »Meinst du, daß der Tempel hier irgendwo liegt?« fragte Suko etwas spöttisch.
    »Quatsch.« Ich öffnete die Tür.
    »Was willst du dann?«
    »Pause machen.« Das stimmte nicht so ganz, denn ich hatte längst den Schäfer gesehen, dessen Herde auf einem weiten, flachen Hang weidete. Der Mann saß auf einem Hocker und drehte uns den Rücken zu. Zwei Hunde lagen im hohen Gras und bewachten die Schafe.
    Suko gesellte sich zu mir. Er reckte sich und schüttelte den Kopf.
    »Seit wann bist du so
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