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0537 - Karas grausame Träume

0537 - Karas grausame Träume

Titel: 0537 - Karas grausame Träume
Autoren: Jason Dark
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arbeitsfaul?«
    »Im Gegensatz zu dir war ich in den letzten Wochen stark im Einsatz, mein Lieber.«
    Er lachte leise und ließ seinen Blick, ebenso wie ich, über die Wiesenlandschaft gleiten. Peter hatte von den sanften Hügeln berichtet, die erstarrte Wellen zu sein schienen.
    Jenseits der Hügel, für uns nicht einblickbar, lag das Bodmin Moor. Eine verlassene Gegend, wie ich aus früheren Fällen wußte.
    Da die Sonne stark schien, verdunstete sie aus dem Sumpf auch Flüssigkeit, die als breite Wolke über dem Sumpf lag.
    »Hier irgendwo muß es sein«, sagte ich und deutete dabei einen Halbkreis an.
    »Falls dich der Typ nicht angelogen hat.«
    »Was sollte er für einen Grund gehabt haben?«
    »Weiß ich auch.«
    »Wenn ja, ziehe ich ihm irgend etwas lang.«
    »Dann frage vorher den Schäfer dort unten.«
    »Das hatte ich sogar vor.«
    Nebeneinander schlenderten wir auf den Mann zu. Die beiden Hunde witterten uns. Sie mochten es nicht, wenn Fremde kamen, erhoben sich und blieben in einer wachsamen Haltung stehen, was auch dem Schäfer auffiel, denn er stand auf und drehte sich um.
    Als wir näher kamen, konnten wir erkennen, daß der Mann nicht so alt war, wie er von hinten in seinem langen, graubraunen Mantel gewirkt hatte. Ein junges Gesicht schaute uns entgegen. Das Lächeln fiel reserviert aus, war aber nicht unfreundlich. Wind strich durch sein blondes Haar und wehte ihm Strähnen ins Gesicht.
    Wir grüßten ihn freundlich, der Schäfer grüßte zurück. Die beiden Hunde trotteten heran, beschnüffelten uns und legten sich wieder in das hohe Gras.
    »Wenn Fremde zu mir kommen, wollen Sie entweder fragen, wie ich zu dieser Arbeit gekommen bin, oder sie wollen eine Auskunft haben. Sie sehen mir so aus, als wollten Sie etwas wissen.«
    »Das stimmt auch.«
    »Okay, fragen Sie.« Er strich seine Haare aus der Stirn. Wir sahen die dicken Sommersprossen auf der Haut.
    Ich erklärte ihm, wonach wir suchten und sah, daß die Freundlichkeit aus seinem Gesicht wich, je länger ich sprach. »Hören Sie auf!« unterbrach er mich mitten im Satz. »Gehen Sie wieder!«
    Auch die Hunde hatten diesen Sinneswandel mitbekommen. Sie verhielten sich dementsprechend lauernd. Ihr Knurren verstanden wir als Warnung.
    »Was habe ich falsch gemacht?«
    »Allein, danach zu fragen.«
    »Ist es schlimm?«
    »Schlimm, sagen Sie? Sie gehören doch sicherlich auch zu dieser verdammten Gruppe, die da angereist kommt.«
    »Nein, dann hätten wir Sie nicht gefragt. Wir wollen nur diesen komischen Tempel oder was immer es auch sein mag, finden. Ist das so schlimm?«
    »Wer sind Sie?«
    Der junge Schäfer hatte mir Vertrauen eingeflößt. Ich holte meinen Ausweis hervor und identifizierte mich. Während er las, schaute ich über seine Schafe hinweg.
    »Polizei also. Dazu nach Scotland Yard. Das scheint sich wohl um eine größere Sache zu handeln!«
    »Jedenfalls geht es uns um diesen Tempel und die Menschen, die ihn besuchen. Wir haben ihn noch nicht gefunden.«
    »Das ist auch nicht einfach, weil er sehr versteckt liegt.«
    »Aber Sie können uns den Weg beschreiben?«
    »Das kann ich.«
    »Großartig, wo finden wir ihn?«
    Der Schäfer schaute uns an, als wollte er uns mit seinen Blicken durchleuchten. Nach einer Weile nickte er. »Ja, ich werde Ihnen den Weg sagen, auch wenn es Ihr Verderben sein kann.«
    »Das werden wir noch sehen.«
    »Sind die Leute denn so schlimm?« wollte Suko wissen.
    »Ja, sie besitzen keine Moral, keine Ehrfurcht. Sie gehen nur ihren schlimmen Vorstellungen nach.«
    »Das klingt, als hätten Sie sich damit beschäftigt.«
    »Nein, Gott bewahre. Aber ich habe mit einigen von Ihnen reden können. Da habe ich einiges gehört. Sie warten auf eine große Gestalt, auf den Exorzisten, der…«
    »Ihnen den Teufel austreibt?« fragte Suko.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, sorry. Meine Freunde sind diese Menschen jedenfalls nicht.«
    »Gut, unsere werden es auch nicht werden«, sprang ich in die Bresche. »Jetzt erklären Sie uns nur, wo wir den Tempel finden.«
    »Er liegt im Steinbruch. Jedenfalls nennen die Einheimischen dieses Gelände so.«
    »Und da ist eine Kirche gebaut worden?« wunderte ich mich.
    »Ja, früher mal. Es ist keine direkte Kirche. Mehr eine Versammlungsstätte für diese Menschen. Sie finden auch kein Kreuz oder einen Turm. Ein Tempel eben.«
    »Haben Sie ihn schon von innen gesehen?«
    »Nein, nie. Mir hat es gereicht, was ich dort gehört habe. Sie müssen warten, bis es dunkel geworden ist.
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