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0537 - Karas grausame Träume

0537 - Karas grausame Träume

Titel: 0537 - Karas grausame Träume
Autoren: Jason Dark
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Dann erscheinen sie.«
    »Wissen Sie zufällig, wie viele Personen es sind?«
    »Nein, aber sie kommen mit einem großen Bus und fahren in den Morgenstunden auch wieder weg.«
    »Wohin, das wissen Sie nicht zufällig?«
    »Keine Ahnung.«
    »Gut, jedenfalls danken wir Ihnen für die Auskünfte. Wenn Sie jetzt so freundlich wären und uns den genauen Weg beschreiben würden, wären wir Ihnen sehr verbunden.«
    Das tat der Schäfer auch und fügte noch eine Warnung hinzu.
    »Aber geben Sie gut acht. Diese Personen lassen nicht mit sich spa ßen. Wenn die wollen, vernichten sie ihre Feinde.«
    »Keine Sorge, wir wollen noch einige Jahre leben.«
    Er lächelte und schaute uns so lange nach, bis wir wieder im Rover hockten.
    »Hört sich geheimnisvoll an«, sagte Suko. »Die Frage ist nur, ob wir es glauben können.«
    »Das wird sich herausstellen, wenn wir einen Blick in den komischen Tempel geworfen haben.«
    »Ich denke die ganze Zeit darüber nach«, sinnierte Suko, »welche Typen sich dahinter verbergen können. Was sie alles vorhaben, wem sie dienen. Vielleicht der Hölle?«
    »Glaube ich nicht. Ein Exorzist ist eher das Gegenteil davon.«
    »Man kann Namen auch manipulieren.«
    »Da hast du wieder recht.«
    Vor einer Kreuzung stoppte ich. Das graue Band einer schmalen Asphaltstraße führte an der Kühlerschnauze vorbei. »Wie war das noch?« fragte ich, »rechts oder links?«
    »Links.« Suko spreizte den Daumen ab.
    Ich fuhr in die angegebene Richtung. Die Straße war sehr schmal.
    Wenn uns ein Wagen begegnete, mußte ein Fahrer fast bis in den Graben ausweichen. Eine wilde Gegend hatte uns geschluckt. Die Wiesen blühten in der hellgelben Pracht des Löwenzahns. Am Himmel stand ein prächtiges Blau, und die wenigen Wolken wirkten wie langgestreckte Seidenstreifen.
    Es war ein herrlicher Frühsommertag, an dem man Urlaub machen sollte. Auch war es schwer vorstellbar, daß dieser Tag durch eine dämonische Atmosphäre vergiftet werden sollte.
    Die Straße endete zwar nicht, aber sie mündete in einen mit Schotter und Split bedeckten Weg, der schon etwas von der Nähe des Steinbruchs ahnen ließ.
    Der Boden war hart geworden. Kein sumpfiges Gelände mehr.
    Zugleich nahm auch der Bewuchs an Dichte zu. Die Sträucher standen so eng beieinander, daß sie sich mit ihren Zweigen gegenseitig umarmten. Das war alles ineinander verschlungen.
    Dann senkte sich der Weg. Es hatte schon einige Zeit nicht mehr geregnet, die Reifen des Rovers wirbelten Staubwolken hoch, die unsere Reise begleiteten.
    Von einem Steinbruch war nichts mehr zu sehen. Die Natur hatte sich mittlerweile so weit ausgebreitet, daß die Reste überwuchert worden waren. Hin und wieder nur schimmerten die grauen, zackigen und rissigen Steinwände durch.
    Noch eine letzte Kurve, dann hatten wir das Tal erreicht. »Fahr doch mal langsamer«, sagte Suko, der sich nach links gedrückt hatte und aus dem Fenster schaute.
    »Was ist denn?«
    »Wenn mich nicht alles täuscht, malen sich hier Reifenspuren ab.«
    »Klar, der Schäfer hat von einem Bus gesprochen, der die Typen herbringt.«
    »Okay, wir sind jedenfalls richtig.«
    Mit dem Rover folgten wir den Spuren und dem Weg. Wir sahen die Wurzeln karger Bäume, die sich an den Hängen wie Greifarme festklammerten. Hohes Unkraut bildete einen Sichtschirm; die Wände warfen Schatten wie auch der Tempel, der plötzlich vor uns erschien.
    Da sich der ehemalige Steinbruch geweitet hatte, besaß das Bauwerk genügend Platz.
    Ich ließ den Rover in einer Lücke rechts neben dem Tempel ausrollen und stieg aus.
    Suko stand schon draußen, schüttelte den Kopf und sagte: »Damit hätte ich nie gerechnet.«
    »Ich auch nicht.«
    Es war eine Gegend, die uns vorkam, als wäre sie nicht existent, sondern nur auf ein Bild gemalt, vor dem wir standen und es anstarrten. Daß hier etwas Fremdes lauerte, stellte ich sehr bald fest, denn ich fühlte mich schon wie ein Medium.
    Vielleicht war die Farbe des Gesteins früher einmal heller gewesen, jetzt jedenfalls war sie es nicht mehr. Die Außenseite des Tempels zeigte ein dunkles, düsteres Grau und mir fiel noch auf, daß sich innerhalb der Mauern keine Fenster befanden.
    Er stand da wie ein Klotz, war an der rechten Seite etwas angeschrägt, so daß er nicht ganz so wuchtig wirkte.
    So konnte auch ein Mausoleum aussehen oder ein anderes Riesengrab. Suko schaute mich von der Seite her an, weil ihm mein Blick nicht gefallen hatte.
    »Hast du was, John?«
    »Sag bloß, du spürst
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