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0536 - Das Haus der Seelenfresser

0536 - Das Haus der Seelenfresser

Titel: 0536 - Das Haus der Seelenfresser
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er es irgendwie schaffte, seinen Vorderkörper so hoch zu wuchten. Oder der durch offene Türen in Restaurants oder Läden drängte, um zu betteln -total an Menschen gewöhnt, von ihnen abhängig, völlig harmlos, aber wahnsinnig gefährlich aussehend und dabei die Attraktion an sich, wenn es darum ging, zusammen mit den Einheimischen die Touristen zu erschrecken. Hin und wieder tauchte Old Sam, der vor Jahren schon durch die internationale Presse geisterte, auch auf dem Gelände von Tendyke’s Home auf. Wie er es schaffte, immer wieder mal die Umzäunung zu durchbrechen, war allen ein Rätsel. Doch er war immer wieder ein bizarrer, trotzdem mit Amusement gesehener Gast…
    »Paß auf! Halt dich zurück, laß mich das machen!« sagte Zamorra. Er versuchte seine Stimme fest klingen zu lassen. Dabei war auch ihm gar nicht wohl zumute. Er rechnete sich eine winzige Chance aus, aber schon ein einziger falscher Griff konnte ihn zu Krokodilfutter machen…
    »Was hast du vor? Doch wohl nicht, ihn am Bauch kitzeln?«
    »Genau das«, sagte Zamorra.
    Der Hubschrauber war jetzt schon so nah, daß seine Positionslichter zu unterscheiden waren. Es mußte eine sehr große Maschine sein; Zamorra glaubte zwei Motoren zu hören. Der Lichtfleck, den er anfangs gesehen hatte, war ein Suchscheinwerfer. Der Lichtkegel bestrich die Fläche unter der Maschine. Doch der Kopter driftete in die falsche Richtung. Er bewegte sich zwar auf der Linie, die das Amulett angegeben hatte, aber er war mindestens fünfhundert Meter zu weit links. Er würde haarscharf an ihnen vorbeifliegen, ohne sie zu bemerken, da sie sich nicht bemerkbar machen konnten. Monicas Telepathie funktionierte noch immer nicht wieder richtig - auch Zamorra spürte noch schmerzhafte Nachwirkungen. Und ein Signalfeuer konnten sie nicht in Brand setzen. Der Suchscheinwerfer würde sie auch nicht erfassen; so weit seitwärts ließ er sich nicht schwenken.
    »Zurück mit dir! So weit wie möglich!« kommandierte er. Unter der Anspannung klang seine Stimme wie die eines altgedienten Sergeant-Majors, der auf dem Kasernenhof Rekruten zusammenstaucht.
    Monica gehorchte. Sie wich zurück bis zum Rand der Sandlichtung. Zamorra seinerseits wich zur Seite aus, brachte dabei eine noch größere Distanz zwischen sich und den Alligator, als sie zwischen dem Tier und der Telepathin bestand.
    Der Gator mußte Monica als Beute annehmen, damit Zamorra hinter ihn kam! Nur dann hatten sie eine Chance!
    Aber das Reptil tat ihnen den Gefallen nicht. Kaum hatte es halbwegs festen Boden unter den Tatzen, als es sich drehte, daß es wieder zum Wasser schauen konnte, das Maul zuklappte und einfach ruhig liegenblieb, ohne sich für die Menschen zu interessieren!
    Das Biest begab sich einfach zur Ruhe!
    Stinkfaul, müde und satt!
    Zamorra glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Ganz vorsichtig näherte er sich dem Alligator. Der rührte sich überhaupt nicht mehr, nicht einmal, als Zamorra ihm schließlich gegen den Schwanz trat.
    »Das gibt’s doch nicht«, murmelte er verbiestert. »Das schuppige Rabenaas versetzt uns in Todesangst und markiert dann die friedliche Schlummerrolle…«
    Da gellte hinter ihm ein Schrei auf.
    Monica stürmte an ihm vorbei aufs Wasser zu. »Da!« schrie sie auf. »Da! Paß auf, er kommt!«
    Und wie er kam!
    Ein anderer Alligator, den sie bei ihrem Rückzug Richtung Schilfgras aufgestört hatte, nachdem der sich dort vorher unbemerkt für die Nachtruhe häuslich eingerichtet hatte und jetzt gar nichts davon hielt, aufgeweckt worden zu sein.
    Mit enormem Tempo, das man seinem so plumpen, schweren Körper kaum zutraute, flitzte er hinter Monica Peters her und direkt auf Zamorra zu!
    ***
    Stacky spürte rasende Kopfschmerzen. Er ließ den blauen Sternenstein auf den Tisch der kleinen Kneipe fallen, in der Diaz und er saßen. Er sah alles nur noch verschwommen.
    Einigermaßen deutlich erkannte er jedoch, daß Diaz jetzt den Kopf eines Ochsenfrosches besaß. Auch seine Hände waren grünbraun, und zwischen den Fingern waren Schwimmhäute entstanden!
    »Quooaarrck!« sagte Diaz wütend.
    Mit seinen Froschhänden riß er den Kristall wieder an sich. »Quooaarrck!« wiederholte er. »Quorrck! Quarrak! Quaaaarck!«
    Stacky kicherte vergnügt. Eine tolle Vorstellung, besser als die vom Kasperle, der den Räuber und das Krokodil verdrosch und die Großmutter rettete, damit sie den Polizisten heiraten konnte. »He, noch mal! Vielleicht wirst du dann ein Storch!« verlangte
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