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0534 - Der Unsichtbare

0534 - Der Unsichtbare

Titel: 0534 - Der Unsichtbare
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Clermont-Ferrand dieser Diebstahl stattgefunden hatte und ob es Masken seien, die Fantasiemonster zeigten oder Personen des öffentlichen Lebens nachgebildet waren. Schließlich zogen viele Leute im Karneval oder bei Kostümfesten als Napoleon oder Mitterand oder Schwarzenegger verkleidet durch die Gegend, und während des als Befreiungskampf getarnten Ölquellen-Beschaffungskrieges um Kuwait waren unzählige Saddam-Hussein- und George-Bush-Masken auf den Markt gekommen, die mit Begeisterung getragen wurden.
    »Keine Ahnung, was das für Masken waren«, lautete die Antwort. »Wir haben doch nur den Funkverkehr mitgehört und mit der ganzen Sache nichts zu tun!«
    »Wißt ihr denn, Kameraden, wer drüben in Clermont-Ferrand mit der Sache befaßt ist?«
    Negativ.
    Robin, der glaubte, eine Parallele zu sehen, auch wenn diesmal niemand ermordet worden war, ließ die Telefondrähte heißlaufen und bekam schließlich den richtigen Ansprechpartner an den Apparat.
    »Was haben Sie denn mit der Sache zu tun?« wurde er als erstes gefragt und kehrte dann genug Autorität heraus, um die gewünschte Auskunft zu erhalten. Danach hatte der Dieb tatsächlich Prominenten-Masken stibitzt, aber auch noch anderes Material zum Schminken und Verfeinern. »Das heißt also«, schloß Robin, »daß diese Masken, wenn der Dieb sie trägt, nicht mehr unbedingt originalgetreu aussehen werden?«
    Das war ein Problem, das in Clermont-Ferrand niemanden interessierte, das allerdings Robin zu denken gab, weil er zwei und zwei zusammenzählte und folgerichtig auf vier kam. Plötzlich paßten viele Dinge zusammen. Die Diebstähle ergaben zusammen ein Bild, das allerdings noch sehr blaß war und auch nur dann sich vage zeigte, wenn man dabei die Morde vernachlässigte. Die waren möglicherweise nicht einmal beabsichtigt gewesen, sondern nur beiläufig geschehen…
    Damit konnte Robin Staatsanwalt Gaudian natürlich nicht kommen, der sich dazu herabließ, persönlich in Robins Büro zu erscheinen, um ihm die Leviten zu lesen. »Mit Ihren Mordfällen kommen Sie nicht weiter, Robin, aber dafür machen Sie in Clermont-Ferrant wegen eines simplen Einbruchs alle Pferde scheu? Sie wissen, daß ich eine Menge von Ihren kriminalistischen Fähigkeiten halte und auch mal beide Augen zudrücke, wenn Sie seltsame Wege gehen, aber in diesem Fall dürften Sie wohl Kirschen mit Kartoffeln in Verbindung bringen! Kümmern Sie sich also um die Morde und liefern Sie mir endlich Ergebnisse!«
    »So schnell wie möglich«, versprach Robin. »So schnell wie möglich…«
    Und er entwarf ein Bild: Ein Mann mit einer stark veränderten Prominentenmaske, die ihn allerdings durch diese Veränderung nicht sofort kenntlich machte, in Cordhose, braunen Sandalen, kariertem Hemd und Lederjacke, die einem Ermordeten abgenommen worden waren, wie man inzwischen festgestellt hatte, mit einer Walther-Pistole und einem gestohlenen grauen Volvo 760, dessen Kennzeichen vermutlich längst umgefälscht worden war, um eine Entdeckung zu erschweren..
    Diese Person galt es zu finden.
    Doch die Beschreibung war mehr als vage. Erfolgsaussichten: kaum mehr als ein Prozent…
    ***
    Nicole zeigte Zamorra den einzelnen Fußabdruck zwischen den Regenbogenblumen. Damit ließ sich wesentlich mehr anfangen als mit den Spuren im Staub, weil Zamorra die Abmessungen abtasten konnte, ohne diese durch seine Berührungen gleichzeitig zu verändern. Er maß und prägte sich jedes Detail sehr genau ein.
    »Wenn wir eine genaue Vorstellung davon hätten, wie dieses Wesen aussieht, könnten wir uns vielleicht darauf konzentrieren und durch die Regenbogenblumen die Welt erreichen, von der es stammt.«
    »Wetten, daß diese Welt Tharon ist?« murmelte Zamorra verdrossen. »Und dahin zieht mich nun wirklich nichts zurück. Unsere einmalige Begegnung mit den Thars reicht mir völlig. Diese Leute haben eine ungemein unsympathische Art, uns Menschen mit Ewigen zu verwechseln.«
    »Aber wir könnten dort herauszufinden versuchen, welche Rolle die Unsichtbaren auf Tharon spielen… auch im Zusammenhang mit den Thars und den Ewigen…«
    »…die es möglicherweise auf Tharon nicht mehr gibt. Nein danke… ich bin froh, daß die Thars selbst anscheinend keine Ahnung davon haben, daß die Regenbogenblumen sie möglicherweise hierher bringen könnten, geschweige denn, was diese Blumen überhaupt bewirken. Meinetwegen kann das so bleiben, und ich lege keinen Wert darauf, sie durch fleißiges Benutzen und unsere Rückkehr
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