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0534 - Der Schwarze Dämon

Titel: 0534 - Der Schwarze Dämon
Autoren: Unbekannt
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seinen parapsychischen Sinnen versuchte Corello, die Hauptenergiequelle der Station zu finden.
    Gucky warf einen letzten Blick auf die beiden Mutanten, dann entmaterialisierte er. Als er an Bord des Diskusschiffs wieder sichtbar wurde, erwartete Saedelaere ihn bereits voller Ungeduld.
    „Wir dachten schon, es wäre etwas passiert! Was ist unten los?"
    Der Ilt warf den Kopf in den Nacken und zeigte Alaska seinen Nagezahn.
    „Nur nicht so hastig, Alaska. Corello und Merkosh droht keine unmittelbare Gefahr. Sie befinden sich innerhalb der Station.
    Dort gibt es irgendein Wesen, das ich nicht genau anpeilen kann."
    Saedelaere stieß eine Verwünschung aus.
    „Und die Hauptstromkabel?" rief er ärgerlich. „Habt ihr daran gedacht, daß es innerhalb der Burg automatische Warnanlagen geben kann?"
    „Wenn wir sie nicht sofort lahmlegen, wird die Station um Hilfe rufen", prophezeite Wyt.
    „Dann verstehe ich nicht, worauf wir hier immer noch warten!"
    sagte der Ilt sarkastisch.
    Er streckte beide Ärmchen aus. Alaska und Wyt griffen danach.
    Der Ilt grinste Kosum zu.
    „Bis später!" rief er und entmaterialisierte.
     
    *
     
    Magallion hoffte, daß die Burg sich in Bewegung setzen und in einen Einsatz gehen würde. Auf diese Weise würde der ganze Spuk ein Ende finden. Doch die Station verharrte mit abgeschaltetem Antrieb auf der Schiene, wo sie vor Stunden zur Ruhe gekommen war.
    Obwohl der Schwarze Dämon sich außerstande fühlte, ungewöhnliche Entscheidungen zu treffen, löste er sich nach einiger Zeit von der Säule, um seinen Rundgang fortzusetzen.
    Sein Bedürfnis, den Grund für die Störung herauszufinden, war stärker als seine Furcht vor einer unangenehmen Überraschung.
    Er stapfte auf seinen Säulenbeinen in den benachbarten Raum hinüber. Hoch über ihm wölbten sich die Waffelkuppeln auf dem Dach der Station. Weder über sie noch über andere Einrichtungen des Schienenfahrzeugs hatte Magallion sich jemals Gedanken gemacht.
    Jetzt bedauerte er das.
    Er hatte sich in all den Jahren viel zu passiv verhalten. In jener Zeit, die hinter der geheimnisvollen Barriere in seinem Gedächtnis lag, mußte das anders gewesen sein. Magallion war davon überzeugt.
    Er ließ einen kleinen Schwarzen Dämon zurück. Das seltsame Ding öffnete sein fast eckiges Maul, als wollte es einen Schrei ausstoßen, dann wurde es zu einer Energiewolke, die sich nach Sekundenbruchteilen verflüchtigte.
    Der Hypnokristall in Magallions Kopf begann zu pulsieren. Der schwarze Riese blieb stehen und riß die Arme hoch. Niemals zuvor hatte er die Lebendigkeit dieses Fremdkörpers in seinem Schädel so intensiv gespürt.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Unwillkürlich suchte der Schwarze Dämon nach einer spiegelnden Fläche, in der er sich betrachten konnte. Er entdeckte die glänzende Rückwand einer Maschine, die fast bis unter die Decke der Station reichte.
    Zum erstenmal seit Jahrtausenden betrachtete sich Magallion mit ungestörtem Interesse. Erschüttert blickte er auf das Spiegelbild. Es zeigte einen zwanzig Meter hohen, unförmigen Klotz mit schwarzer, metallisch schimmernder Haut. Der Kopf war eine wulstförmige Verdickung, in die der Hypnokristall eingebettet lag. Der Kristall strahlte jetzt so stark, daß die untere Gesichtshälfte Magallions unsichtbar blieb. Die scharfe Linie, die der Schwarze Dämon gerade noch erkennen konnte, war sein Mund.
    In halber Höhe ragten zwei trichterförmige Gebilde aus Magallions Körper. In diesen Trichtern befanden sich die beweglichen Arme, von denen jeder zehn Meter lang und einen Meter dick war. Magallion besaß keine Hände im menschlichen Sinn, sondern zerfaserte Armstummel, die er nach Belieben bewegen konnte.
    Die Beine des Giganten waren kurz und stämmig. Sie spalteten sich am unteren Ende in Dutzende von kleineren Gliedmaßen, so daß sie wie Wurzeln aussahen.
    Unter den Trichtern, aus denen die Arme ragten, war Magallions Haut lappig und rauh. Unzählige Teilungen hatten sie schlaff werden lassen. Während Magallion sich beobachtete, gebar er einen weiteren kleinen Dämon.
    Das Wesen, das aus ihm entstanden war, verging wie alle anderen.
    Magallion streckte die Arme aus, um nach ihm zu greifen.
    Er stöhnte auf, als ihm das nicht gelang.
    Zum erstenmal sehnte er sich nach einem Kontakt mit seinen Nachkommen.
    Die Erkenntnis, daß er ihn niemals würde herstellen können, machte ihn verzweifelt. Er drehte sich herum und durchquerte langsam den Raum. Seine Gedanken wurden immer
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