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0534 - Der Schwarze Dämon

Titel: 0534 - Der Schwarze Dämon
Autoren: Unbekannt
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ins Tal hinaus, wo es inzwischen zum zweitenmal seit ihrer Ankunft Nacht wurde. Eine Nacht, die vom Licht der Energieschienen erhellt wurde.
     
    7.
     
    Magallion lag auf dem Rücken in seinem Lieblingsbassin und sah gelangweilt zu, wie sein Kind, das sich eben noch von ihm gelöst hatte, in reiner Energie verging. Der schwarze Koloß, der in der Schienenstation lebte, gebar stündlich neunzehn Nachkommen, die alle auf die gleiche Weise verschwanden.
    Magailion machte sich darüber keine Gedanken, denn solange er zurückdenken konnte, war dies das Schicksal seiner Kinder gewesen.
    Wie jetzt, wenn Magallion in einem Bassin lag, begann er zu träumen. Seine Gedanken eilten in die Vergangenheit zurück, bis sie gegen eine Barriere stießen. So kam es, daß der Gigant sich nur an die Zeit erinnern konnte, die er innerhalb des Schienenfahrzeugs zugebracht hatte. Unterschwellig war er sich der Tatsache bewußt, daß er vor seinem Aufenthalt in diesen großen Räumen woanders gelebt hatte. Man hatte ihn vor undenklichen Zeiten hierher gebracht.
    Magallion lebte von der Energie der Schienen. Immer, wenn es Alarm gab, richtete er sich auf, tappte durch die großen Räume und berührte jene Schalthebel, die zu bedienen man ihm vor langer Zeit einmal beigebracht hatte.
    Magallion war zwanzig Meter hoch und pechschwarz. Er besaß einen turmartigen Körper mit unbeweglich wirkenden Gliedmaßen. In seinem Schädel hatte man einen metergroßen Hypnokristall eingepflanzt. Manchmal setzte er die Kräfte dieses Kristalls gegen das Plasma ein.
    Es geschah selten, daß Magallion in seinem Innern eine Regung verspürte, die einem menschlichen Gefühl ähnlich gewesen wäre. Der Riese döste vor sich hin und erfüllte mechanisch seine Aufgabe, wenn es wieder einmal Zeit wurde, gegen das Plasma vorzugehen. In regelmäßigen Abständen mußte er sich davon überzeugen, daß an den Kontrollen bestimmte Lichter brannten. Sollten sie einmal ausfallen, mußte er gekennzeichnete Hebel berühren.
    Bisher war es jedoch nicht zu Schwierigkeiten gekommen.
    Magallion sah, daß sein Körper aufblähte. Er achtete kaum darauf. Schläfrig beobachtete er, wie sich unter der schwarzen Haut ein Klumpen zu bilden begann. Die Haut dehnte sich immer weiter aus und gab schließlich eine kleinere Ausgabe des Giganten frei.
    Das Wesen zappelte und bemühte sich eifrig, von dem größeren Körper wegzukommen. Nachdem die Teilung endlich vollzogen war, sank Magallions neues Kind erschöpft am Bassinrand zu Boden. Dort lag es, während im Körper des eingeschlechtlichen Monstrums bereits ein neuer Teilungsvorgang vorbereitet wurde.
    Nach einer Weile begann der Jungkörper aufzuleuchten und wurde zu einer Energiewolke, die sich blitzschnell verflüchtigte.
    Manchmal empfand Magallion bei diesen Vorgängen ein gewisses Unbehagen, als würde ihm eine heimliche Stimme zuflüstern, daß diese sinnlose Vermehrung unnatürlich war.
    Es waren Augenblicke, in denen Magallion seine Träume vergaß und sich im Bassin aufrichtete. Die Flüssigkeit, in der er geruht hatte, lief in silberfarbenen Fäden von seinem schwarzen Körper. Der Hypnokristall in seinem Schädel leuchtete verhalten.
    Ab und zu erblickte Magallion sein eigenes Spiegelbild in einer polierten Wand oder in einem großen Bildschirm. Immer, wenn das geschah, empfand Magallion den Kritall als Belastung.
    Vor langer Zeit hatte der Koloß einmal die Beherrschung verloren und war mit dem Kopf gegen eine Stützsäule inmitten der Station gerannt. Auf diese Weise hatte er den großen Kristall zerschmettern wollen. Er erinnerte sich noch genau an die schrecklichen Schmerzen, die damals seinen ganzen Körper durchzogen und bewegungsunfähig gemacht hatten.
    Diese eindringliche Warnung hatte Magallion bis heute nicht vergessen. Er wußte, daß er vorsichtig sein mußte. Irgend jemand hatte bestimmte Reflexe in seinen mächtigen Körper eingepflanzt. Sie wurden immer dann wirksam, wenn Magallion nicht im Interesse seiner Herren handelte.
    Der Hypnokristall war jedoch nicht die einzige Quelle gelegentlicher Unruhe für den Giganten.
    Es gab Augenblicke, in denen sich Magallion danach sehnte, die Burg zu verlassen und sich in das Plasma auf der Planetenoberfläche einzugliedern. Dieses Verlangen wurde oft zur Gier, so daß Magallion schon mehr als einmal die Kontrolle über sich verloren hatte. Zweimal hatte er versucht, aus der Burg auszubrechen, jedesmal mit dem Resultat, daß er bei diesen Aktionen das Bewußtsein
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