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0533 - Die Drachen-Lady

0533 - Die Drachen-Lady

Titel: 0533 - Die Drachen-Lady
Autoren: Jason Dark
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Drachen umarmen. Das jedoch stimmte nicht.
    Er legte seine Schwingen etwas an und fuhr nicht das Fahrgestell, dafür die kurzen Beine aus. Wind begleitete ihn. Maureen spürte, wie er hart gegen ihr Gesicht und ihren Körper schlug. Sie hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten.
    Der Nachtwind und der von den Schwingen erzeugte ließen sie doch schwanken. Maureen stand ziemlich hoch. Wenn sie fiel, waren es ungefähr zehn Yards.
    Unter ihr schäumte die Brandung in die Bucht und klatschte gegen die ungewöhnliche Felsformation.
    Dann war der Flugdrache über ihr.
    Maureen wußte genau, was sie zu tun hatte. Sie streckte die Arme noch weiter aus und bekam den wie Leder aussehenden Rand einer Schwinge zu fassen.
    Eisern hielt sie sich daran fest. Sie wurde mitgeschleift, verlor den Halt und schwebte plötzlich. Sekundenlang umkrallte Angst ihr Herz, dann hob der Drache beide Schwingen an und auch die Person, die an seiner rechten hing.
    Er tat es sehr langsam, als wüßte er genau darüber Bescheid, daß dem Mädchen kein Leid zugefügt werden durfte.
    Auch Maureen merkte, wie sie höher stieg. Sie hatte Angst, abzurutschen, winkelte ihr rechtes Bein an, und es gelang ihr, auf die Schwinge des Drachen zu klettern.
    Von dort rutschte sie weiter bis zu dem im Verhältnis zum Körper schmalen Hals, der in dem langen, spitzen Schnabel endete.
    Sie beugte sich nach vorn und klammerte sich hart fest. Ein wunderbares Gefühl überkam sie. Der laue Frühlingswind drückte gegen ihr Gesicht, schleuderte die Haare nach hinten und streichelte sie überall.
    Maureen Cooper fühlte sich glücklich.
    Sie stand am Beginn einer herrlichen Reise und war in der Lage, den Traum zu verwirklichen, den andere Menschen wohl immer noch weiter träumen würden…
    ***
    Ostern – Ferien – Ausflugszeit!
    Diese drei Dinge gehörten zusammen. Wenn der Frühling den Winter abgelöst hatte und die ersten linden Düfte über das Land wehten, dann hielt es viele Menschen nicht mehr in ihren Wohnungen und Häusern. Dann wollten sie raus aus den grauen Mauern und hinein in die herrliche Natur, um die kalte Jahreszeit zu vergessen.
    So erging es auch der Familie Conolly!
    Drei menschliche Mitglieder zählte sie. Sheila, Bill und ihr gemeinsamer Sohn Johnny. Ein viertes Mitglied der Familie sah aus wie ein übergroßer Hund, es war nur keiner, sondern eine Wölfin, in der die Seele eines Menschen steckte.
    Dieser Mensch hatte einmal Nadine Berger geheißen. Nadine war Filmschauspielerin geworden, in den mörderischen Kreislauf einer Werwolf-Magie geraten, gestorben, aber ihre Seele war in den Körper einer Wölfin gedrungen. Noch zu erkennen an den Augen, die einen menschlichen Ausdruck besaßen. Auch sonst reagierte die Wölfin ziemlich menschlich.
    Bill Conolly war die Idee gekommen, über die Osterfeiertage wegzufahren. Mal einen richtigen Urlaub zu machen. Nicht in einem Hotel, sondern richtig urig und ursprünglich.
    Campen hieß das.
    Und auch nicht auf den offiziellen Plätzen. Sie wollten quer durch das Land fahren, des Nachts im Zelt schlafen, um eins zu sein mit der Natur.
    Sheila war erst skeptisch gewesen. Bill hatte sie zwei Tage lang überreden müssen, bevor sie zustimmte.
    Johnny war natürlich begeistert, auch darüber, daß sie Nadine mitnehmen wollten. In ihrem normalen Wagen, einem Porsche, war nicht Platz genug, also mietete sich Bill einen Geländewagen, der so viel Platz besaß, daß noch ihr Gepäck verstaut werden konnte.
    Mit der Fähre hatten sie übergesetzt und befanden sich nun auf der irischen Insel.
    Vier Tage waren sie bereits im Süden unterwegs gewesen. Von Rosslare Harbour aus waren sie gestartet und hatten sich stets nahe der Küste gehalten, wo es auch Campingplätze gab.
    Nach zwei Nächten auf diesen Plätzen hatte es ihnen gereicht. Sie waren dann abgebogen, tiefer ins Land gefahren und hatten sich dann wieder der Küste in einem großen Bogen genähert, weil es ihnen dort am besten gefiel.
    Etwa eine Meile entfernt hatten die Conollys ihren Lagerplatz aufgeschlagen.
    Johnny war begeistert. Es machte ihm ungeheuren Spaß, seinem Vater beim Aufbau des Zeltes zu helfen. Sehr groß war es nicht, faßte etwa drei Personen. Sheila hatte sich entschlossen, im Wagen zu schlafen, weil es ihr im Zelt zu eng war.
    Auch die Abende gefielen ihnen. Nicht nur, weil sie dann gemeinsam um ein Lagerfeuer herumsaßen, auch die milde Luft trug viel dazu bei, diesen Urlaub zu einem Erlebnis werden zu lassen.
    Die nächsten
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