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0528 - Der blaue Tod

0528 - Der blaue Tod

Titel: 0528 - Der blaue Tod
Autoren: Werner Kurt Giesa
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halten…«
    ***
    Ein mutierter Meegh… Nein, das war unmöglich. Die Meeghs gab es nicht mehr; sie waren restlos ausgelöscht worden und stellten keine Gefahr mehr dar. Aber die Meeghs hatten sich in ähnlicher Form gezeigt - als dreidimensionale Schatten. So, wie Zamorra dieses seltsame Wesen gesehen hatte - nur eben nicht in Blau, sondern in tiefem Schwarz. Von daher war Nicoles Vergleich nicht ganz von der Hand zu weisen…
    Zamorra betrat sein »Zauberzimmer« und machte Bestandsaufnahme. Er überlegte, wie er Vorgehen wollte, und stellte danach zusammen, was er an magischen Utensilien benötigte. Es kam eine ganze Menge zusammen, da er nicht wußte, welche der Methoden, die er anwenden wollte und zwischen denen er vielleicht wechseln oder sie miteinander kombinieren mußte, Erfolg haben würde. Schließlich mußte das Bild von der Staffelei genommen und hierher verbracht werden - schließlich wollte er nicht riskieren, daß es möglicherweise im Gästetrakt zu magischen Nebenwirkungen kam, die sich nur schwer wieder unter Kontrolle bringen ließen. Er hatte, was das anging, schon die eigenartigsten Dinge erlebt, die nicht immer ungefährlich für die Umgebung waren. Daß er mit Weißer Magie arbeitete, bedeutete nicht, daß alles harmlos war… Aber das Bild herüberbringen konnte William, der Butler. Zamorra erteilte ihm einen entsprechenden Auftrag. William brachte es natürlich fertig, das Bild mit der kompletten Staffelei herüberzuwuchten… »Warum einfach, wenn’s auch umständlich geht?« murmelte Zamorra.
    »Bitte, Monsieur?«
    Der Parapsychologe grinste. »Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche.« Er nahm das Bild ab. »Die Staffelei können Sie zusammenklappen und wieder zurückbringen. Ich will zaubern, nicht Beuys oder Michelangelo imitieren.«
    »Mit Verlaub, Monsieur«, bemerkte William etwas steif, »meiner bescheidenen Ansicht nach wäre Signor Michelangelo mit diesem Vergleich nicht sonderlich glücklich. Immerhin pflegte er einen völlig anderen Stil als Herr Beuys.«
    »Da beide tot sind, kann keiner von ihnen eine Unterlassungsklage gegen mich anstrengen«, bemerkte Zamorra. William klappte die Staffelei zusammen und nahm sicher wahr, daß sie in diesem Zustand wesentlich leichter zu transportieren war. Zamorra begann mit seinen Vorbereitungen und bezog das Bild in einen Zauberkreis ein, den er mit zahlreichen schützenden Symbolen umgab, die verhindern sollten, daß das Experiment ausuferte und negative Auswirkungen zeigte. Ganz sicher sein konnte man trotzdem nie; der Grat zwischen Weißer und Schwarzer Magie war verteufelt schmal, und auch wenn das Schutzfeld um Château Montagne das Eindringen von Dämonen verhinderte, konnten doch negative Kräfte innerhalb der Abschirmung selbst entstehen. Außerdem war Zamorra nicht hundertprozentig sicher, ob er nicht selbst ein Störfaktor war. Der Ssacah-Keim, von dem er nicht genau wußte, ob er noch in ihm auf seine Chance wartete… Vielleicht konnte gerade dieses magische Experiment ihn aktivieren!
    Aber Zamorra mußte das Risiko eingehen. Er mußte wissen, was es mit diesem seltsamen Geschöpf auf sich hatte, das vorgab, Zamorras Problem lösen zu können, und selbst als- »Tod« angeredet werden wollte. Ein Wesen, das der Ansicht war, nicht »blau«, sondern »Schädel « zu sein - und das seit Jahrhunderten…
    »Auf geht’s«, murmelte Zamorra. »Fangen wir an und hoffen, daß auch etwas dabei herauskommt…«
    ***
    Der Auserwählte spürte, daß der andere, der sich nicht helfen lassen wollte, jetzt versuchte, mehr über ihn herauszufinden. Er startete ein magisches Experiment. Nun, vermutlich würde er eine Überraschung erleben. Der Auserwählte war gespannt darauf, wie der Mann namens Zamorra auf diese Überraschung reagierte.
    ***
    »Zuschauer erwünscht?« erkundigte sich Nicole, als sie nach kurzem Anklopfen das »Zauberzimmer« betrat.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Wenn nicht auch Patricia auftaucht… Du weißt hoffentlich, daß es riskant werden kann. Du weißt dich eher zu schützen als sie.«
    Nicole nickte. »Deshalb bin ich hier -um zu schützen. Beziehungsweise, um aufzupassen, und zwar auch auf dich.« Sie hob die Hand und zeigte Zamorra den Dhyarra-Kristall. »Wenn etwas schiefgehen sollte und die Schlange das Paradies betritt, werde ich eingreifen, d’accord?«
    Zamorra nickte. »Einverstanden.«
    »Da ist noch etwas, das du vielleicht wissen solltest«, sagte Nicole. »Seit ich dieses Bild gesehen habe, habe
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