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0526 - Söldner der Galaxis

Titel: 0526 - Söldner der Galaxis
Autoren: Unbekannt
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sich und sah seine Umgebung plötzlich mit anderen Augen.
    Schon vor einiger Zeit war er aus einem Alptraum erwacht und hatte gewußt, daß er sich in der Kabine eines Fahrzeuges befand, das zwischen den Sternen fliegen konnte. Man hatte ihn besucht und ihm verschiedene Dinge erklärt, aber erst jetzt verstand er alles - oder glaubte wenigstens, alles zu verstehen.
    Er ließ die Hände sinken.
    Dort war der Interkom. Das hatte er schon gewußt, auch daß dieser halb in die Wand eingelassene niedrige Schrank mit der Tastatur der Versorgungsautomat seiner Kabine war. Doch dieses Tischchen mit der Schaltkonsole und dem ovalen Bildschirm darüber erkannte er erst jetzt. Das war der Anschluß an den Speicher der Hauptpositronik. Mit Hilfe der Schaltung konnte man ungezählte Informationen anfordern, außerdem Unterhaltungsfilme und Tausende von Musikstücken.
    Epher Tusalis ging zum Interkom und schaltete ihn ein. Mit zusammengepreßten Zähnen kämpfte er gegen den tobenden Kopfschmerz an.
    Der Bildschirm leuchtete auf und zeigte ein Symbol. Eine Stimme sagte: „Der Kommandant und sein Stellvertreter sind vorübergehend nicht zu erreichen. Bitte. rufen Sie später noch einmal an, oder sprechen Sie eine kurze Mitteilung für den Kommandanten."
    „Ich brauche einen Arzt!" schrie Tusalis verzweifelt. „Oder wenigstens ein Mittel gegen meine Kopfschmerzen!"
    Als keine Antwort erfolgte, schaltete er den Interkom ab.
    Zögernd ging er zum Abrufpult für den positronischen Speicherkomplex.
    Er drückte eine Schalttaste und sagte: „Leutnant Tusalis an Positronik. Ich benötige dringend Informationen, wie ein gesperrtes Kabinen - Impulsschioß ohne Kodegeber geöffnet wird."
    Diesmal antwortete ihm niemand; nicht einmal der Bildschirm leuchtete auf.
    Tusalis versetzte dem Abrufpult einen Tritt und wollte sich abwenden. Plötzlich stutzte er, dann lächelte er triumphierend.
    „Die werden sich wundern", murmelte er. „Mich einfach in meiner Kabine einzusperren, ohne ärztliche Betreuung und ohne die Möglichkeit, mit jemand zu sprechen."
    Er ging zu seinem Hobbyschrank. Die Kopfschmerzen waren verflogen. Leutnant Epher Tusalis hatte wieder ein Ziel, für das zu arbeiten sich lohnte.
    Ein großer Teil seiner Hobbyausrüstung war verschwunden.
    Anscheinend hatte man sie ihm weggenommen. Aber das, was er für seine Zwecke benötigte, hatte man liegenlassen, einen elektronischen Baukasten, zu dem auch eine kleine primitive Positronik, ein sogenannter Experimentalcomputer, gehörte.
    Tusalis arbeitete ohne Unterbrechung und mit großem Geschick rund zwei Stunden lang, dann lag ein Gebilde von der Größe eines Aktenkoffers vor ihm auf dem Tisch.
    Er drückte mehrere Schalttasten Zwei Kontrollampen leuchteten auf und eine fingergroße Antenne drehte sich auf dem Gebilde.
    Sekunden später glitt ein schmaler Magnetplastikstreifen aus dem Schlitz an der Seite des koffergroßen Gerätes.
    Tusalis musterte die darauf eingestanzten Symbole, dann drückte er mehrere Tasten in bestimmter Reihenfolge. Die kleine Antenne drehte sich abermals. Etwas klickte - und plötzlich glitt das Kabinenschott zur Seite.
    Der Leutnant lachte irre.
    Er nahm das Gerät auf die Arme, verließ seine Kabine und ging zielsicher zum Schott, das den Korridor von der Nottreppe des Antigravschachtes trennte.
    Auch hier ermittelte er den Kode durch Abtastung des Impulsschlosses. Das Schott öffnete sich, und Epher Tusalis eilte die Wendeltreppe hinauf.
    Er stieg im Mitteldeck aus. Die Transportbänder waren stillgelegt, aber nach zehn Minuten hatte der Leutnant die Kommandozentrale erreicht. Er brauchte fast eine halbe Stunde, um das komplizierte Impulsschloß des Panzerschotts zu überwinden.
    Dann stand er in der Zentrale und sah sich um. Er erkannte fast alles wieder: die Steuerkontrollen, die Fernkontrollen für den Maschinenleitstand, die Bildschirmeinstellungen - und vor allem das Feuerleitpult, denn er war. bevor man ihn in seine Kabine gesperrt hatte, Zweiter Feuerleitoffizier des Explorers gewesen.
    Zärtlich strich er über die Knöpfe und Tasten der sogenannten Feuerorgel. Dieser uralte Begriff war verpönt und wurde von den Vorgesetzten nicht gern gehört. Auch Epher Tusalis hatte dieses Instrument der Vernichtung höchstens abwertend so genannt.
    Doch diesmal sagte er das Wort mit sichtlichem Genuß.
    „Feuerorgel!"
    Kaum hatte er es ausgesprochen, da sprang ihm der Boden der Zentrale entgegen. Tusalis stürzte und stieß mit der Schulter gegen
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