Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0526 - Söldner der Galaxis

Titel: 0526 - Söldner der Galaxis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schwerkraft an meinen Gliedern zog, als fesselten mich Stahlseile an den Boden. Auf der oberen Terrasse sank ich jedoch ebenfalls in die Knie.
    Als ich Polata am äußeren Rand der Terrasse einholte, sah ich ein zugleich faszinierendes und erschütterndes Bild.
    Die Plostas, ihrer Flugfähigkeit beraubt, drangen zu Fuß oder auf Antigravplattformen und in Transportgleitern gegen die Ansammlungen der Wabenblöcke vor. Offenbar hatten die Stammesburgen sämtliche Krieger aufgeboten, denn es wimmelte in der Savanne von Heerscharen. Millionen von Plostas stürzten sich in wilder Wut auf - die Invasoren, und ein großer Teil von ihnen stieß in Richtung zum Pilzraumschiff vor.
    Geschütze auf Antigravplattformen und fahrbaren Lafetten feuerten pausenlos auf die Wabenblöcke und das Pilzraumschiff.
    Tausende von Energiebahnen zuckten durch die Luft.
    Und die Invasoren erwiderten das Feuer Aus den Götzenaugen unter dem Pilzhut quollen rote Tränen, jagten auf ihren Gravitationsbahnen in die Masse der Angreifer. Aber diesmal blieben die Stammesburgen nicht verschont. Wo die „roten Tränen" eine Stammesburg trafen, blieb nur noch ein flacher Berg brodelnden geschmolzenen Gesteins übrig.
    Es war schon jetzt zu erkennen, daß der Kampf mit einer grauenvollen Niederlage der Insektenkämpfer enden würde.
    Doch es kam noch schlimmer.
    Plötzlich wurde das Kampfgewühl von unbarmherzigem grellem Licht überstrahlt. Eine Flut weißer Helligkeit ließ die Landschaft wie das Geistergemälde eines wahnsinnigen Künstlers aussehen.
    Major Polata und ich hüteten uns, nach oben zu sehen.
    Wir wußten, was geschehen war. Kurz darauf bestätigte ein ohrenbetäubendes Donnern, daß mehrere große Raumschiffe in die Atmosphäre eingedrungen waren und rücksichtslos mit hohen Werten abbremsten. Das Gras der Savanne wurde, soweit es noch nicht im Strahlfeuer verbrannt war, von einer imaginären Faust niedergedrückt, und die Bäume des angrenzenden Dschungels wogten hin und her wie reife Kornhalme im Sturm.
    Dann fuhren die ersten Strahlbahnen von oben herab, pflügten in rasender Geschwindigkeit durch den Boden, breite Furchen voll glutflüssiger Schmelze hinterlassend. Stammesburgen sanken aufglühend in sich zusammen, der nasse Dschungel brannte schwelend und erzeugte Rauch und Dampf, und ln den Angriffskolonnen der Plostas entstanden neue Lücken.
    Aber der Strahlbeschuß hielt nur kurz an. Als er aufhörte, regnete es Tausende und aber Tausende kleiner roter Gestalten vom Himmel. Sie versammelten sich an den Landestellen, formierten sich zu kleinen Trupps und marschierten mit der Sturheit und Unerschrockenheit von Robotern auf die Insektenwesen zu. Hier prallten Lebewesen aufeinander, denen Dinge wie Todesfurcht und Gnade unbekannt waren.
    Erschauernd wandte ich mich von dem Gemetzel ab.
    „Los, zum Shift, Vantolier!" stieß Polata hervor. Seine Stimme klang völlig verändert, und als ich ihn ansah, entdeckte ich Tränen in seinen Augen.
    Wir krochen zurück.
    Aber auch diesmal kamen wir nicht weit. Abermals dröhnte es über uns. Ich spähte aus zusammengekniffenen Augen nach oben und sah ein seltsam geformtes Raumschiff, mit Konturen ähnlich einer riesigen Drehleiter, etwa tausend Meter hoch vorbeifliegen.
    Im nächsten Moment schloß ich die Augen vor der grellen Glut, die beim Schiff aufblitzte und fast im gleichen Augenblick in die Arena schlug. Eine Druckwelle hob mich hoch und schleuderte mich gegen einen Steinquader.
    Ais danach wieder Stille eintrat, öffnete ich vorsichtig die Augen. Ich lehnte an einem mächtigen Steinblock am äußeren Rand der obersten Terrasse. Dort, wo der Arenaplatz, der Gleiter und der Trupp Insektenkrieger gewesen war, gab es nichts mehr.
    Die Arena war von der unteren Terrasse an verschwunden, wie durchgeschnitten, und der Schmelzrand glühte noch.
    Ich blickte mich nach dem Major um. Mincos Polata lag bewußtlos am Terrassenrand; seine Schultern und sein Kopf hingen in der Luft. Mühsam kroch ich hinüber und zog ihn zurück.
    Dann sah ich mich nach allen Seiten um. In der Ebene tobten die Kämpfe mit unverminderter Härte. Vereinzelte rote Tränen jagten ihren Zielen entgegen. Etwa ein Viertel der Steinburgen war zerstört oder schwer beschädigt.
    Und wir lagen auf einem dreihundert Meter hohen Steingebäude, von dem kein Weg nach unten führte ...
     
    *
     
    Leutnant Epher Tusalis preßte die Handflächen gegen die Schläfen, hinter denen der dumpfe klopfende Schmerz wühlte. Er starrte um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher