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0524 - Er raubte die mordende Göttin

0524 - Er raubte die mordende Göttin

Titel: 0524 - Er raubte die mordende Göttin
Autoren: Jason Dark
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Freund, der Guru, lebte. Dicht vor einer breiten Holztreppe bremste Suko. Wir schwangen uns aus dem Wagen, ich schaute kurz zurück und sah, daß die Kollegen dabei waren, die Türen der primitiven Behausungen aufzureißen.
    Das interessierte uns nicht. Wir wollten den Guru. Suko stand bereits an der Eingangstür. Wie wir es uns gedacht hatten, sie war verschlossen.
    »Das Fenster«, sagte ich und deutete auf die breite Scheibe rechts der Tür.
    Suko schlug sie mit der Beretta ein.
    Wenn jetzt noch jemand schlafen sollte, mußte er eigentlich durch das Splittern und Platzen geweckt werden, trotzdem kam niemand entgegen, als wir in das Innere klettern.
    Nebeneinander blieben wir stehen. Wir befanden uns in einem großen, leeren Raum. Auf dem Holzfußboden erkannten wir eine Zeichnung. Sie zeigte die Sonne. Allerdings nicht in einem strahlenden Gelb, dafür im blutigen Rot.
    Eine Tür führte zu einem anderen Raum.
    Ich sprintete hin, riß sie auf, schaute in einen Gang und sah an seinem Ende den geduckten Rücken einer fliehenden Gestalt. Im nächsten Moment war der Guru durch eine Tür entwischt. Ich hatte noch gesehen, wie er sie aufzog und wieder zuknallte.
    Gemeinsam rannten Suko und ich auf die Tür zu. Von außen war sie verschlossen worden.
    »Aufbrechen!«
    Wir nahmen gemeinsam einen kurzen Anlauf und warfen uns zugleich gegen das Holz.
    Die Tür splitterte. Zusammen mit einigen Holzstücken brachen wir durch, gerieten ins Freie, sahen vor uns die Bäume im sommerlichen Sonnenlicht, auch einen schmalen Weg und hörten gleichzeitig das Brummen eines Motors.
    »Mist auch!« fluchte ich und spurtete gemeinsam mit Suko los.
    Wir nahmen den schmalen Weg, der zu einer Lichtung im Wald führte, wo der dunkle Mercedes gestanden hatte.
    Jetzt sahen wir ihn auch. Leider nur das Heck, denn er wurde soeben beschleunigt.
    Wir versuchten es dennoch!
    Rennen gehört ebenso zu unserem Job wie langes Warten auf irgendwelche Dinge, die mal passierten. Suko und ich waren gleichschnell. Auf einer normalen Straße hätten wir keine Chance gehabt, den Wagen einzuholen. Anders verhielt es sich auf dem Waldweg.
    Wir konnten aufholen, weil der Guru mit der Beschleunigung seine Mühe hatte. Das Heck schlingerte, wenn er den Wagen in eine der engen Kurven riß. Einmal brach es aus und senste durch das Unterholz. Dann bekam er den Wagen wieder unter Kontrolle, mußte sich aber vor der Linkskurve in acht nehmen. Das tat er nicht. Es krachte, eine Heckleuchte ging in Fetzen, als der Mercedes einen Baumstamm küßte.
    »Den kriegen wir!« keuchte Suko und legte noch einen Zahn zu.
    Ich blieb etwas zurück. Suko näherte sich dem Wagen so weit, daß er schon springen konnte.
    Das tat er auch.
    Ich sah ihn regelrecht fliegen. Er knallte auf das Heck wie ein zweiter Colt Sealvers, nur schaffte es mein Freund nicht, sich festzuklammern. Er rutschte ab.
    Ich sah ihn kippen, hörte ihn fluchen, dann fiel er und überrollte sich, als er in das Unterholz brach, wo er fluchend liegenblieb.
    Der Wagen war weg. Auch ich bekam keine Chance, ihn einzuholen. Suko rappelte sich wieder hoch, er schimpfte und lief weiter.
    Ich will es kurz machen. Als der Wald lichter wurde und wir bereits den Fluß sahen, kamen wir noch einmal nahe heran, weil wir ihm den Weg abgeschnitten hatten und von der Seite her auf ihn zuliefen. Jetzt hielten wir auch unsere Pistolen schußbereit. Leider war es nicht möglich, die Reifen zu erwischen.
    Ramir Ghur schaltete noch einen Gang höher und drückte auf das Gaspedal.
    Die Scheibe an der Fahrerseite hatte er nach unten fahren lassen.
    Er schaute aus dem Fenster. Wir sahen sein Gesicht, das eigentlich keines war.
    Nur eine schwarze Fläche innerhalb des Rechtecks. In ihr schwammen zwei glühende Punkte oder Ovale, Augen möglicherweise. Ich war mir nicht sicher, aber die rauhe, donnernde Stimme, die wir hörten, war keine Täuschung.
    »Ich werde mich rächen! Wir werden noch von einander hören. Denkt daran, die Toten sind unsterblich…«
    Der Mercedes sprang plötzlich hoch, als hätte jemand unter ihn geschlagen.
    Ich feuerte trotzdem auf den rechten Hinterreifen, es war Munitionsverschwendung. Die Kugel klatschte irgendwo vor dem fliehenden Wagen in den Boden.
    »Der kommt nicht weit«, sagte Suko. »So ein Wagen verfängt sich schnell in der Fahndung.«
    Ich erwiderte nichts, weil ich das Gefühl hatte, daß Suko diesmal zu optimistisch war. Ich ließ ihn auch laufen und ging den Weg zum Camp langsam zurück.
    Die Worte
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