Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0524 - Die Welt der Ewigen

0524 - Die Welt der Ewigen

Titel: 0524 - Die Welt der Ewigen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
dünne braune Schlammschicht. Als der Parapsychologe an sich heruntersah, sah er, daß der Schlamm auch an seiner Kleidung haftete. Nicole bot keinen besseren Anblick. Ihr Kommentar war undamenhaft und wenig salonfähig.
    Im nächsten Moment sah sie wieder zum Brandherd am Horizont. »Hoffentlich ist da keine radioaktive Strahlung freigeworden! So ein hübscher Fallout, der uns letal verstrahlt, weil wir zu nahe dran sind, hat uns gerade noch gefehlt…«
    »Du meinst… daß in dem fallenden Dingsbums ein kleiner Atomreaktor mit hochgegangen sein könnte?«
    »Da drin, oder in der abfackelnden Stadt brennt jetzt etwas durch. Wir sollten schnellstens wieder von hier verschwinden. Wo zum Teufel sind die Regenbogenblumen, die uns hier in Empfang genommen haben?«
    Vergeblich sahen sie sich nach den großen Blütenkelchen um. Plötzlich entdeckt Zamorra eine besonders große Schlammsuhle.
    »Hier… ich fürchte, unsere Blumen sind dem Trend gefolgt und haben sich ebenso aufgelöst wie das Gras…«
    ***
    Der Delta fühlte sich unwohl. Von einem Moment zum anderen überkam es ihn, ohne Vorwarnung. Ihm war, als würde sein ganzer Körper auseinanderfallen, einfach zerbröckeln. Augenblicke später war dieses Gefühl schon wieder vorbei. Aber ihm war ein wenig schwindelig.
    Er war in seinem ganzen Leben noch nicht krank gewesen. Ewige wurden selten einmal krank. Sie konnten Zehntausende von Jahren leben, und ihre Langlebigkeit war auf anderer Basis auch Schutz gegen Krankheiten. Aber der Delta wußte aus Berichten über unzivilisierte Sklavenvölker, wie jene sich fühlten, wenn sie krank waren.
    So ähnlich mochten sie empfinden, die Thars, die Rivanna, die Sauroiden, die Grecer, Khysaler, Rhonaconer, Terraner und wie sie alle heißen mochten, wenn sie erkrankten.
    Ein Schwächeanfall überfiel ihn. Der Delta konnte nicht mehr richtig stehen, mußte sich abstützen. Ihm wurde abwechselnd kalt und heiß. Seltsame Schwingungen durchzogen ihn.
    Mit ihm war etwas nicht in Ordnung! Er tastete sich zu seinem Arbeitspult, ließ sich in den Sessel fallen. »Tronik«, krächzte er. »Verbindung zum Medo-Zentrum! Ich…«
    »Verbindung geschaltet«, hörte er die synthetische Stimme des Computers.
    »Hallo«, stöhnte der Delta. Unwillkürlich tastete er nach seinem Dhyarra-Kristall, der in der Gürtelschließe seines silbernen Overalls eingearbeitet war. Ihm war, als übertrage der Kristall plötzlich rasend schnelle Schwingungen auf seinen Körper. »Hallo… Notfall… ich…«
    Sein Oberkörper sank nach vorn, auf die polierte Metallplastikfläche des Arbeitspultes. »Helft… mir…«, keuchte der Delta erschöpft.
    Aber niemand konnte ihn mehr hören…
    ***
    Nicole musterte ungläubig den braunen Schlamm. »Wie, um Himmels willen, ist so etwas möglich?« stieß sie hervor. Sie ging ein paar Schritte, sah sich um und beobachtete, wie die Grashalme überall dort, wo sie von ihren Füßen berührt worden waren, zerfielen. »Das kann doch einfach nicht sein…«
    »Es ist auf jeden Fall unnatürlich«, sagte Zamorra. »Auf dieser Welt dürfte kein Leben existieren, wenn jede Pflanze sofort bei Berührung durch ein Lebewesen zerfiele. So betrachtet könnte selbst ein Windstoß alles zerstören. Ohne Pflanzen aber kein Sauerstoff, ohne Sauerstoff kein Leben…«
    »Zumindest kein solches, wie wir es kennen. Vielleicht gibt es hier Wesen, die ein anderes Luftgemisch brauchen.«
    »Dann wären wir bereits tot«, widersprach Zamorra. »Hier dominiert Sauerstoff, wie bei uns auf der Erde. Ein anderes Gas in solcher Menge, daß die Bewohner dieser Welt es zum Atmen brauchen, hätte uns bereits getötet. Nein, mit diesen Pflanzen ist etwas geschehen, das nicht normal ist, das ich aber auch nicht begreifen kann.«
    »Vielleicht hängt es mit der Explosion zusammen«, überlegte Nicole. »Mit diesem… Raumschiff, oder was auch immer es war, das über der Stadt abgeschossen wurde. Vielleicht ist bei der Explosion eine bestimmte Strahlung freigesetzt worden, die für diesen Zerfall bei Berührung verantwortlich ist.«
    »Aber die Regenbogenblumen haben wir nicht berührt«, widersprach Zamorra. »Erst recht nicht nach der Katastrophe. Wir sind ja nur zwischen ihnen hervorgetreten, und da passierte es auch schon…«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Vermutlich können wir uns noch stunden- und tagelang die Köpfe darüber zerbrechen. Tatsache ist aber, daß wir hier festsitzen. Ohne Regenbogenblumen keine Rückkehr.«
    »Wir sind schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher