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0524 - Die Welt der Ewigen

0524 - Die Welt der Ewigen

Titel: 0524 - Die Welt der Ewigen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einmal in einer ähnlichen Situation gewesen«, erinnerte Zamorra. »Damals bekamen wir es mit dem Dämon Gaap zu tun.«
    »Und wir hatten diesen Dreiviertelwahnsinnigen Cristofero bei uns, der uns in seinem cognactrunkenen Leichtsinn erst in jene fatale Situation brachte«, fügte Nicole hinzu. »Stimmt, damals materialisierten wir in einem riesigen Feld voller Regenbogenblumen - die dann samt und sonders abbrannten.«
    »Zurück kamen wir dann durch einen erfreulicherweise schnell genug herangewachsenen Ableger«, entsann sich Zamorra. »Wir hatten mehr Glück als Verstand.«
    »Viellleicht wachsen auch hier noch andere Regenbogenblumen«, hoffte Niocle. »Wir werden danach Ausschau halten müssen. Und dabei hoffen, daß wir nicht inzwischen hoffnungslos verstrahlt sind. Wenn wirklich Strahlung aus der Katastrophenzone für den Zerfall der Pflanzen verantwortlich sein sollte, könnte es auch passieren, daß wir selbst davon betroffen sind.«
    »Wir sollten uns also besser nicht bei den Patschhändchen fassen, wie?« fragte Zamorra spöttisch. »Ich glaube nicht an diese seltsame Strahlung. Es muß etwas anderes sein. Aber was auch immer es ist, es hat uns in eine ziemlich fatale Lage gebracht. Wenn die Regenbogenblumen hier ebenso spärlich gesät sind wie auf der Erde, können wir einpacken.«
    Er sah zur Stadt. Der Himmel glühte. Aber allmählich schien diese Glut in sich zusammenzufallen. Vielleicht sollten sie in Richtung der Stadt gehen. Dort gab es sicher Lebewesen, die man fragen konnte, wo man sich überhaupt befand. In allen anderen Richtungen war die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer. Vermutlich hatten die meisten Stadtbewohner die Katastrophe irgendwie überstanden. Wer in der Lage war, Strahlgeschütze zu bauen, der sorgte auch für Schutzbunker. Das eine ohne das andere ergab keinen Sinn.
    Über die eventuelle Strahlung machte Zamorra sich keine Gedanken mehr. Im Ernstfall waren sie beide längst davon verseucht. Sie hatten sich zu nahe am Explosionsort befunden. Zamorras Gedanken kreisten um etwas anderes.
    Diese blaßroten Strahlen…
    Er hatte sie schon häufig gesehen. Er kannte die Technik, die diese laserähnlichen Waffen entwickelt hatte, mittlerweile nur zu gut. Er hatte diese Strahlgeschütze erlebt, als er während des Silbermond-Fiaskos als Commander eines Raumschiffes die Erde anflog. [3]
    Sollte die DYNASTIE DER EWIGEN hier einen Stützpunkt unterhalten…?
    ***
    Sira Te Zui machte eine schnelle Handbewegung. »Schau«, flüsterte sie. Roca El Nar trat zu ihr. Seine Hand griff in den Stoff ihres tiefblauen Umhangs. Er sah, was sie meinte. In der Nähe der brennenden Stadt bewegten sich zwei Thars - oder waren es Unterdrücker?
    Ihrer Kleidung nach gehörten sie eher zu den Skalvenhaltern, aber wann jemals hatten die sich schutzlos außerhalb ihrer Stützpunkte und Sklavenstädte gezeigt? Zu Fuß unterwegs, ohne technische Ausrüstung?
    »Beobachte sie weiter«, verlangte Nar. »Wir müssen versuchen, sie in unsere Gewalt zu bekommen.«
    Sira Te Zui nickte. »Wenn wir das schaffen könnten… hätten wir vielleicht zum ersten Mal eine wirkliche Chance, Druck auf die Eroberer auszuüben.«
    Roca El Nar ließ ihren Umhang wieder los und strich bezeichnend über den blauen Stoff. Sira, die die Berührung spürte, erschauerte leicht. Es gefiel ihr, Rocas Hand zu fühlen, aber sie wußte, daß es zu nichts führen konnte. Keiner von ihnen konnte sich Schwächen dieser Art erlauben; sie wären zu erpreßbar.
    »Wenn es jemand schafft, dann du«, sagte Nar leise und wandte sich ab.
    Sira zog den Umhang enger um ihren Körper. Der Mantel hatte einmal einem der Unterdrücker gehört. Daß jetzt sie ihn besaß machte sie stolz.
    Sie hatte etwas geschafft, was vor ihr noch keinem Thar gelungen war.
    Einen der Sklavenhalter auszulöschen…
    ***
    Von einem Moment zum anderen ließ es nach. Skaramandis, der Delta, atmete tief durch. Fast ungläubig staunend registrierte er, daß er sich aufrichten und wieder aufstehen konnte, ohne daß seine Beine unter ihm nachgaben. Aber allein die Erinnerung an das, was er gerade ausgestanden hatte, verursachte schon wieder Übelkeit. Er mußte dem Tod näher gewesen sein als dem Leben, und er wußte weder, was ihn so entsetzlich schwach gemacht hatte, noch, warum es so plötzlich wieder aufhörte.
    Was war es gewesen? Was hatte ihn mit solch vehementer Gewalt beeinflußt? Eine unbekannte Krankheit? Eine Seuche? Und - warum jetzt ? Jetzt, nach der Sabotage an
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