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0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

Titel: 0523 - Julies schöne Zombie-Schwester
Autoren: Jason Dark
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du?«
    »Soll ich bei den Conollys bleiben?«
    Ich gab meine Antwort lachend. »Daran habe ich tatsächlich schon gedacht, Kind. Es wäre auch nicht das erste Mal, daß die Conollys einen jungen Gast aufgenommen hätten.« Dabei dachte ich an Ali, der jetzt in der Nähe von Frisco in einem Kloster bei Yakup Yalcinkaya, unserem türkischen Freund, lebte.
    »Hast du sie schon gefragt?«
    »Noch nicht. Die folgende Nacht wirst du erst einmal hier verbringen.«
    »Bei dir?«
    »Wenn du möchtest.«
    »Da stehen auch meine Sachen.«
    Wir hatten Julie neue Kleidung gekauft, denn in Buckland in the Moor, dem Ort, aus dem sie stammte, hatte sie alles zurücklassen müssen, nachdem es mir gelungen war, die drei Hexen, das Gespenster-Trio, zu erledigen.
    Julies Gedanken machten einen Sprung. Daran zu erkennen, daß sie dies durch das Senken ihres Kopfes dokumentierte. »Irgendwann möchte ich doch die Gräber meiner Großeltern besuchen«, flüsterte sie. »Habt ihr den kleinen Friedhof kennengelernt?«
    »Nein.«
    »Er liegt hinter dem Dorf, John. Dort ist das Gelände nicht zu sumpfig, sonst verschwinden die Leichen noch.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Julie wischte über ihr Gesicht. Sie war sprunghaft wie jedes Kind und stand plötzlich auf.
    »Wo willst du hin?« fragte Suko.
    Er bekam als Antwort nur ein Kopfschütteln. Ein Zeichen, daß Julie nicht gestört werden wollte. Ihre Schritte waren kaum zu hören, als sie in den Wohnraum ging. Sie blieb in der Mitte stehen und schaute auf den Bildschirm.
    Er blieb leer, und weder Suko noch ich hatten den Eindruck, daß Julie fernsehen wollte. Sie schaute nur auf den Schirm und konzentrierte sich auf ihn.
    »Ist etwas, Julie?« fragte ich leise.
    »Das ist so komisch«, hauchte sie. »Es… es kehrt wieder zurück, John.«
    »Was denn?«
    »Dieses ganze Gefühl, verstehst du? Es ist wieder da. Die Erinnerung an sie…«
    »Meinst du diese Person?«
    »Ja.«
    »Wer ist es genau?«
    Julie hob beide Arme, winkelte sie an und preßte die Fingerspitzen gegen beide Stirnseiten. »Ich weiß es noch nicht«, flüsterte sie. »Aber die Person ist da. Ich spüre sie deutlich wie selten. Sie hat einen Kontakt mit mir aufgenommen. Sie ist in meinem Kopf, sie umkrallt meine Gedanken. John, was ist das?« Ihre Stimme zitterte plötzlich.
    Suko und mich hatte auf unseren Plätzen nichts gehalten. Wir waren aufgestanden und starrten das Mädchen an.
    Julie bewegte sich nicht. Sie glich einer Puppe in ihrem roten Pullover und der blauen Hose. Die Schuhe besaßen die Form von Mokkassins und paßten in der Farbe zum Pullover.
    »Spürst du es noch?« sprach ich sie an.
    Sie nickte und antwortete leise: »Immer deutlicher. Es wird stärker. Sie ist da…«
    »Wer?«
    Julie hob die Schultern. »Genau weiß ich es nicht. Sie ist eine Frau, nein, ein Mädchen, aber älter als ich.« Jetzt senkte sie die Arme wieder. »Ich kann sie genau sehen. Ja, ich sehe sie vor mir. Sie hat blonde Haare, sehr lang sogar. Sie… sie hängen ihr bis auf die Schultern, und sie ist nackt«, fügte Julie noch hinzu.
    »Was ist sie?«
    »Nackt. Sie hat nichts an. Aber ihr Rücken, der… der … sieht so anders aus.«
    »Wie?«
    »Bunt…«
    Suko und ich warfen uns einen verständnislosen Blick zu. »Ein bunter Rücken?« flüsterte mein Freund.
    »Ja, ich sehe ihn genau vor mir. Er leuchtet in den roten, grünen und blauen Farben. Das sind Figuren, glaube ich. Alle so seltsam, ich kenne sie nämlich nicht.«
    »Kannst du sie nicht deuten?«
    »Nein, überhaupt nicht. Aber sie haben etwas zu bedeuten, das weiß ich genau. Ja, ich bin mir sicher. Sie müssen etwas zu bedeuten haben. Vielleicht…«
    Gerade jetzt sprach sie nicht mehr weiter und wischte mit der Handfläche über ihr Gesicht.
    »Julie, bitte…«
    »John, es wird stärker. Der Nebel verschwindet. Ich kann sie jetzt deutlicher sehen.«
    »Dann beschreibe sie…«
    Etwas riß mir das letzte Wort von den Lippen. Ein knisterndes Geräusch, dem so etwas wie ein dumpfer Schlag folgte, und noch im gleichen Augenblick stellte sich der Fernsehapparat an, ohne daß einer von uns den Einschaltknopf berührt hätte.
    Wir sahen ein Bild, in dessen Mittelpunkt das Mädchen stand, das Julie uns beschrieben hatte…
    ***
    Nicht umsonst besaß Julie Gladstone ungewöhnliche Para- oder Telekräfte. Wie stark sie waren, bewies sie uns in diesen Augenblicken, als sie diejenigen Dinge, die sie nur in ihren Gedanken sehen konnte, als Bild auf der Mattscheibe
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