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0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

Titel: 0523 - Julies schöne Zombie-Schwester
Autoren: Jason Dark
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wissen, was es bei dir gibt?«
    »Eine Hühnersuppe mit Glasnudeln als Vorspeise. Danach Schweinefleisch süßsauer.«
    »Hört sich gut an.«
    »Sag’ ich doch.«
    »Und als Dessert?«
    »Hör auf!« stöhnte Suko. »Weshalb willst du überhaupt ein Dessert haben? Vorspeise und Hauptgericht sättigen genug. Zur Not kannst du ja einen Whisky trinken.«
    Julie unterbrauch unseren lockeren Dialog. »Ich jedenfalls freue mich auf Sukos Essen. Ich glaube bestimmt, daß er gut kochen kann.«
    »Ja, das schafft er.« Allerdings behielt ich es für mich, daß Suko sich das Essen aus Konserven holte. Es wäre auch zuviel verlangt gewesen, alles selbst zu machen.
    Ich schaute Julie an und sah ihr Lächeln. »Dir geht es also wieder besser!« stellte ich fest.
    »Ja.«
    »Und dein Vertrauen habe ich ebenfalls zurückgewonnen?«
    Julie nickte heftig.
    »Das war mir wichtig.«
    Sie hob die schmalen Schultern, zog die Beine an und legte sie auf die Sitzfläche. »Weißt du, John, ich hatte wirklich an dir gezweifelt«, sagte sie wie eine Erwachsene. »Als man mich abholte und in diese Klinik zur Untersuchung bringen wollte, du aber nicht in der Nähe warst und man mir erklärte, daß alles auch in deinem Sinne geschehen würde, da konnte ich nicht mehr.«
    »Verständlich, Julie.«
    »Dann traf ich diesen Orrie. Er war ebenso enttäuscht worden wie ich. Ein vom Leben gezeichneter Mensch.« Wieder redete Julie wie eine Erwachsene, sprach aber nicht mehr weiter und hing ihren Gedanken nach.
    Mit dem Namen Orrie hatte sie mir ein ebenfalls gedankliches Stichwort gegeben. Orrie Wayne hatte ein unglückseliges Schicksal hinter sich, das eng mit dem seines Vaters, der letztendlich Selbstmord begangen hatte, verknüpft gewesen war.
    Sein Sohn Orrie, der ein tragisches Schicksal hinter sich hatte, saß in Untersuchungshaft, weil er sich noch für einen länger zurückliegenden dreifachen Mord verantworten mußte. Nach der Tat hatte ihn sein Vater jahrelang in einem finsteren Schloßverlies versteckt gehalten, denn ein Mörder als Sohn wäre der Karriere des Vaters nicht eben förderlich gewesen. Und Professor Wayne war ausgerechnet der Leiter des Sanatoriums gewesen, in das gewisse Leute Julie gern zur Untersuchung gehabt hätten. Glenda und mir war gelungen, sie gerade noch abzufangen, nun mußten wir uns überlegen, was mit Julie geschehen sollte.
    »Du denkst über mich nach, John!«
    »Stimmt.«
    »Das habe ich gemerkt. Hast du denn schon eine Lösung gefunden?«
    »Ich will ehrlich zu dir sein: Nein. Ich weiß nicht, wie es mit dir weitergehen soll.«
    »Was sagen denn die Männer, die mich in dieses Sanatorium haben schleppen wollen?«
    »Ich weiß es nicht, weil ich mit ihnen noch nicht gesprochen habe. Es wäre auch nicht gut, wenn ich ihnen gegenübersäße. Das gäbe nur Ärger für uns beide.«
    »Und dein Chef?«
    »Weiß ich auch nicht. Er muß es eben hinnehmen, daß du jetzt bei mir bist.«
    Julie starrte gegen die leere Mattscheibe. »Leider nicht für immer, John.«
    »So ist es.«
    »Dabei könnte ich dir durch meine Kräfte helfen«, sagte sie leise.
    »Ich weiß.«
    »Du hast einen schlimmen Job, wenn ich das mal so sagen darf«, erzählte sie etwas altklug. »Du schwebst in Gefahr, das ist auch bei mir der Fall, aber…«
    »Julie, mach dir bitte keine Sorgen. Wir werden das Kind irgendwie schon schaukeln.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Da ist noch etwas anderes«, erklärte sie mit leiser Stimme. »Etwas, das in mir hockt.«
    »Schlimm?«
    Sie holte tief Atem. »Ich weiß es nicht so recht. Ich weiß es wirklich nicht. Es kommt eben alles auf einmal auf mich zu! Da ist was, das ich noch nicht fassen kann.«
    »Rede bitte.«
    »Es ist schwer.« Sie hob die Schultern. »Jedenfalls liegt es tief in meiner Vergangenheit begraben.«
    »In welcher, bitte?«
    »In der gesamten, glaube ich. Ein Geheimnis. Ich sehe etwas, aber ich kann es trotzdem nicht erkennen. Verrückt, nicht wahr? Aber es entspricht den Tatsachen.«
    »Kannst du dich näher darüber auslassen?«
    »Nein, noch nicht. Es ist eine Person, ein Wesen, das von mir Besitz ergreift.« Julie atmete nach diesen Worten schneller. Sie litt stark unter den Anforderungen.
    »Ist dir das Wesen schon einmal begegnet?« wollte ich wissen.
    »Nie direkt. Es war zwar da, es schwebte irgendwo, aber begegnet ist es mir eigentlich nie.«
    »Also nicht als Gestalt?«
    »Genau.«
    »Fürchtest du dich davor?«
    Julie schaute mich groß an. »Ja und nein«, flüsterte sie. »Es
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