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0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

Titel: 0523 - Julies schöne Zombie-Schwester
Autoren: Jason Dark
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werde mich nicht umdrehen. Ich sehe deine beiden Freunde heraneilen. Sie befinden sich hinter dem Wagen. Sie werden auch auf die Brücke kommen, denn hier soll euch das Schicksal ereilen. Diese Brücke wird zu eurem Grab, so wie sie einmal zu meinem Grab hatte werden sollen. Und denke daran, daß du, wenn du mich angreifst, damit Julies Leben riskierst…«
    Das wußte Suko. Er befand sich in einer Klemme, aber er wollte nicht aufgeben und das Spiel noch höher reizen.
    Er warf einen schnellen Blick zurück. Noch fuhr der Wagen, kam näher, und Suko mußte sich jetzt entscheiden.
    Das tat er auch.
    Seine Hand rutschte unter die Jacke, wo er den geheimnisvollen Stab trug. Er berührte ihn, drehte sich schon um und brüllte nur ein Wort, das ihm Macht verlieh und alles andere in seiner unmittelbaren Umgebung davon ausschloß.
    »Topar!«
    ***
    Für die Dauer von fünf Sekunden stand die Zeit still. Nur Suko konnte sich bewegen. Und er riskierte es. Er raste auf den Wagen zu, spürte die Hitze nicht mehr, tauchte in das Feuer ein, warf sich ins Führerhaus und griff nach dem Mädchen. Er umfaßte Julie mit beiden Händen, riß sie zu sich heran, schleuderte sich zusammen mit dem Kind wieder zurück, landete am Boden, prallte gegen das Steingeländer, lief weiter, stolpernd, wankend, da waren die fünf Sekunden vorbei.
    Ein schriller, wütender Schrei erreichte seine Ohren. Janine stand vor ihm, die Arme erhoben und ausgestreckt. Sie sah das Mädchen in Sukos Armen, und sie sah auch den Schatten, der an dem Chinesen vorbeihuschte und auf sie zujagte.
    Der Schatten war ich!
    ***
    Auch ich hatte Sukos Ruf vernommen, die Zeit zwangsläufig abwarten müssen und hatte erlebt, wie mein Freund das Mädchen aus dem brennenden Führerhaus herausgeholt hatte.
    Danach gab es für mich kein Halten mehr. Mein Ziel war Janine, und ich setzte das Kreuz ein.
    Ich war so schnell, daß sie nicht mehr ausweichen konnte. Sie sah mich dicht vor ihren Augen auftauchen und mußte das Kreuz einfach erkennen. Panik erfaßte ihre Gesichtszüge, vermischt mit einer wilden, schrecklichen Todesangst.
    Ich umarmte sie wie eine Geliebte, drückte sie zurück, hielt sie trotzdem fest, und beide fielen wir zu Boden.
    Meine rechte Hand aber und mit ihr das Kreuz lagen auf dem Rücken der Blondine.
    Einen Schrei hörte ich nicht. Dafür zuckte sie mehrere Male unter mir, und das schöne Gesicht alterte plötzlich innerhalb von Sekunden. Stinkende Schwefelwolken hüllten uns ein. Ich bekam kaum noch Luft, ließ nicht locker und merkte, wie der Körper unter mir zerfiel.
    Knochen und Asche wurden von mir umarmt. So lange, bis ich aufstand und auf das halb zerstörte Skelett zu meinen Füßen starrte.
    Das untote Leben war ausgetrieben worden, der Teufel hatte es nicht mehr aufrechterhalten können.
    Hinter mir hörte ich Schritte. Dann tippte mir Will Mallmann auf die Schulter.
    Ich drehte mich um.
    Der Wagen brannte noch immer, das interessierte mich nicht. Ich brauchte nur in Wills Gesicht zu sehen, um erkennen zu können, daß etwas Furchtbares passiert sein mußte.
    Mein Blick fiel auf Suko. Er sah angesengt aus. Verzweiflung zeichnete sein Gesicht, und auf seinen Armen hielt er ein wunderschönes Mädchen wie eine Puppe.
    Ich ging näher, bekam einen Schauer, schaute dann in ein bleiches Gesicht und in Augen, die bereits eine andere Welt sahen.
    Suko nickte und schluckte, während trotzdem Tränen an seinen Wangen herabliefen.
    »Janines Bann war einfach zu stark!« flüsterte er. »Ich… wir konnten nichts machen.«
    »Julie…« Ich sprach den Namen leise aus. »Julie, mein Gott …«
    Sie konnte mir keine Antwort mehr geben, nie mehr. Ich nahm sie Suko ab. Das Mädchen hatte mich in den letzten Wochen durch eine Hölle geführt. Ich hatte Julie retten wollen, die anderen Kräfte aber, die sie über Jahrhunderte hinweg verflucht hatten, waren letztendlich stärker gewesen.
    Ich verließ die Brücke, ging zurück in den Ort, wo Julie auch ihre letzte Ruhestätte finden sollte.
    Meiner Tränen schämte ich mich dabei nicht…
    ENDE
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