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0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

Titel: 0523 - Julies schöne Zombie-Schwester
Autoren: Jason Dark
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Rücken vor das gegenüberliegende Geländer der Steinbrücke stieß.
    Sie zischte dem Mann einige Worte ins Ohr, die Will nicht verstand. Sie zog ihn wieder vor, schmetterte ihn zurück, und ließ ihn dabei los.
    Das alles hatte nur Sekunden gedauert. Eine Zeitspanne, die Will Mallmann benötigte, um die Nackte zu erreichen. Mit einem gewaltigen Satz sprang er gegen ihren Rücken.
    Und jetzt betrachtete er die Tätowierungen genauer. Er sah ihr Leuchten, spürte die Gefahr und konnte den Aufprall nicht mehr verhindern. Will hatte das Gefühl, gegen einen Pfeiler gerammt zu sein, so hart war der Rücken des Mädchens. Sofort spürte er das verfluchte Brennen, das seinen gesamten Körper erfaßte, so daß er den Eindruck bekam, in hellen Flammen zu stehen.
    Will taumelte zurück. Er beugte sich dabei vor und wußte nicht, wo er seine Hände zuerst hinpressen sollte, um dieses verdammte Brennen abzukühlen.
    Auch er stieß mit dem Rücken gegen das alte Steingeländer, und dort sank er auch zusammen.
    Die Nackte drehte sich um. Ihre kleinen Brüste wippten dabei.
    Auf ihrem Gesicht lag ein kaltes Lächeln, dann ging sie einfach davon in Richtung Dorf und verschwand plötzlich, als hätte sie ein graues Nebelfeld aufgenommen.
    Auf der Brücke aber lagen zwei geschockte Männer, die nicht in der Lage waren, sich zu erheben.
    Dafür kletterte der Motorradfahrer aus dem Graben. Mit seiner Maschine war nicht mehr viel anzufangen. Breitbeinig stellte er sich auf die Straße, schaute auf die Brücke, sah die beiden Männer dort liegen und kümmerte sich nicht um sie.
    Er stand noch unter Schock, sein Gesicht war verzerrt, aus der Nase rann Blut, und er dachte nur an Flucht. Um die beiden Männer wollte er sich nicht kümmern. Mit unsicheren Bewegungen lief er in das Dorf. Sein Atem drang wie das Schnaufen einer alten Lok durch die Nacht.
    Will Mallmann hatte seine Flucht am Rande miterlebt. Nur allmählich ebbten die Schmerzen ab. Er konnte sich wieder erheben.
    Schwankend, schweratmend und den Rücken durchgebogen, blieb er stehen.
    Die Brücke tanzte vor seinen Augen. Er kam sich vor, als würde er auf einem Floß stehend über den Fluß treiben. Will tastete seinen Körper ab und fand noch alles heil, auch wenn ihm einige Knochen schmerzten.
    Dann dachte er an Stefan Klein.
    Der Journalist hatte sich noch nicht erhoben. Dicht neben dem anderen Geländer lag er auf dem Rücken.
    Mallmann ging auf Stefan Klein zu. Er wollte ihn ansprechen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken, denn er hatte den dunklen Fleck gesehen, der sich um Kleins Kopf ausbreitete und noch größer wurde.
    Blut!
    ***
    Ich stand da, ohne mich zu rühren. Mein starrer Blick traf den Fernsehschirm, als wollte ich ihn hypnotisieren. Die gesehene Szene hatte mich so überrascht und geschockt, daß ich sogar das Atmen vergaß, einen roten Kopf bekam und mich erst der Luftmangel dazu zwang, tief durchzuatmen.
    Eine nackte Frau auf einer Brücke, dazu zwei Männer, die auf sie zuliefen. Einer von ihnen war Kommissar Will Mallmann gewesen, mein Freund aus Deutschland.
    Und das gesamte Bild hatte Julie Gladstone allein durch ihre außergewöhnlichen Telekräfte auf die Mattscheibe projiziert. Das glich schon fast einem Wunder.
    Ich schaute Julie an. Sie schaute mich aus großen, wieder normalen Augen an.
    »Ich kann es dir nicht erklären, John«, sagte sie leise. »Es… es war plötzlich in mir.«
    »Natürlich, Julie«, erwiderte ich kratzig und strich über ihr Haar.
    »Komm, wir setzen uns.«
    Das Mädchen schwankte beim Gehen leicht. Ich führte unseren Schützling zur Couch und drückte ihn darauf nieder. Auch Suko kam und nahm im Sessel Platz. Er ließ seine Handflächen auf das Leder der Lehnen klatschen und nickte vor sich hin.
    »Du hast auch keine Erklärung?« fragte ich ihn.
    »Nein, John, aber eines weiß ich genau. Ich habe dort auf oder an der Brücke Will Mallmann gesehen.«
    »Ich auch.«
    »Und die Nackte sowie einen Mann, der sie fotografieren wollte.«
    »Richtig.«
    »Und alles soll noch geschehen?«
    Das war das Stichwort. Ich schnellte in die Höhe und schnappte mir Sukos Telefon. Will Mallmanns Nummer kannte ich auswendig und auch die Vorwahl von Deutschland.
    Ich kam auch durch, nur nahm niemand den Hörer ab. Auch der Anrufbeantworter war nicht eingeschaltet.
    »Nichts«, sagte ich und ging wieder zu Julie und Suko zurück. »Er ist nicht zu Hause.«
    »Klar, Will befindet sich auf dem Weg zur Brücke.«
    »Das glaube ich
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