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0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

Titel: 0523 - Julies schöne Zombie-Schwester
Autoren: Jason Dark
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wiedergab.
    Sie hatte sich mit ihrer Beschreibung nicht geirrt. Auch Suko und ich sahen den nackten Mädchenkörper, dessen Rücken auf eine ungewöhnliche Art und Weise tätowiert war.
    Leider konnten wir nicht erkennen, um was es sich bei den Tätowierungen handelte. Die einzelnen Motive liefen ineinander über und bildeten einen regelrechten Wirrwarr.
    Das Mädchen stand auf einer sehr alten Steinbrücke. Der Wind wehte gegen ihren Rücken und schaufelte das lange, blonde Haar hoch.
    Dunkelheit umgab die Bogenbrücke. Im Hintergrund erkannten wir eine düstere Landschaft und einen helleren Streifen, der sie durchschnitt. Wahrscheinlich ein Fluß.
    Die Unbekannte hatte ihre Arme vom Körper abgestreckt und die Handflächen nach außen gedreht. Sie kam mir vor wie eine Person, die auf etwas wartete.
    Vielleicht auf das näher kommende Licht?
    Mein Blick irrte vom Bildschirm ab zu Julie, die stark schwitzte und wieder einen ungewöhnlichen Ausdruck in beide Pupillen bekommen hatte. Sie stand jetzt unter einem regelrechten Dauerstreß.
    »Es ist noch nicht passiert«, sagte sie leise. »Es wird noch passieren. Heute oder morgen, ich weiß es nicht. Es ist die Zukunft, die ich sehe. Auch das Licht, da…«
    Durch ihren Kommentar wurden wir praktisch gezwungen, uns wieder auf den Bildschirm zu konzentrieren, wo das Licht näher kam und wir jetzt erkennen konnten, daß es vom Scheinwerfer eines fahrenden Motorrads abgegeben wurde.
    »Der fährt ja auf die Frau zu!« sagte Suko bestürzt.
    Nein, er fuhr nicht. Dicht vor Erreichen der Brücke bremste er scharf ab.
    Zu scharf, denn die Maschine geriet auf dem verhältnismäßig glatten Boden ins Schleudern. Wir sahen sogar die Funken, die über den Asphalt strömten, als die Maschine samt des Fahrers in dem Straßengraben verschwand.
    Eine Sekunde später lösten sich aus dem anderen Graben oder einer Uferböschung zwei Gestalten.
    Es waren Männer. Einer von ihnen riß die Kamera hoch, ihn kannte ich nicht.
    Dafür den zweiten.
    Ich hörte Suko stöhnen, denn auch er hatte ihn identifiziert.
    Es war unser Freund vom BKA – Kommissar Mallmann!
    Genau jetzt verschwand das Bild!
    ***
    Auch Will Mallmann verschlug der Anblick der Nackten die Sprache, und er leistete seinem Freund Stefan Klein insgeheim tiefe Abbitte. Mit dem Auftauchen dieser jungen Frau hätte er nie und nimmer gerechnet.
    Mallmanns Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Obwohl ihm nur wenig Zeit blieb, reichte diese aus, um sich den Anblick des Mädchens genau einzuprägen.
    Soweit Will erkennen konnte, besaß sie eine sehr gute Figur. Nicht zu schlank, auch nicht zu füllig. Geschwungene Schultern, ebenso die Hüften, die langen Beine und die ebenfalls sehr langen Haare, die der Wind hochwehte.
    Sie hatte sich noch nicht gedreht, so daß Will den Rücken nicht sehen konnte, auf dem die Tätowierungen zu sehen sein sollten. Die Vorderseite des bloßen Körpers schimmerte hell. Noch heller leuchtete das Haar, aber dunkler als beides kam dem Kommissar das Gesicht der Unbekannten vor. Es wirkte grau, als würden zahlreiche dünne Spinnweben wie ein dichtes Netz davorhängen. Deshalb verschwammen die Nase, der Mund und auch die Augen ein wenig, zudem wehten noch einige Haarsträhnen in ihre Stirn und reichten mit den Spitzen bis zu den Augenbrauen.
    Neben Will stöhnte Stefan Klein auf. »Die muß ich haben!« keuchte er. »Das ist sie!«
    Bevor der Kommissar ihn warnen konnte, war Klein schon in die Höhe gesprungen.
    Jetzt hielt ihn nichts. Er umfaßte seine Kamera mit beiden Händen und knipste. Der Motor transportierte den Film blitzschnell weiter.
    Klein konnte Aufnahme für Aufnahme schießen.
    Auch Mallmann blieb nicht mehr an der Böschung sitzen. Er hatte es ebenso eilig, nur schaffte er es nicht mehr, Stefan Klein zu erreichen. Jetzt handelte die Unbekannte.
    Sie griff an.
    Klein hatte noch ein letztes Foto von ihr schießen wollen, als sie mit beiden Händen zuschlug. Sie bewegte sie blitzschnell, und der Hieb war so kräftig, daß Stefan Klein die Kamera nicht mehr halten konnte. Sie wurde ihm aus den Fingern geschleudert. Da sie jedoch an einem Riemen um seinen Hals hing, beschrieb sie einen Kreis, blieb auf dem Rücken hängen und fiel nicht zu Boden.
    Dann packte sie zu.
    Acht Finger und zwei Daumen wurden zu einer gnadenlosen Würgeklammer, die den Hals des Mannes umschloß. Stefan Klein gelang nicht mal ein Röcheln. Die Frau besaß Bärenkräfte. Sie drückte den Journalisten zurück, bis er mit dem
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