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0521 - Teufels-Pferde

0521 - Teufels-Pferde

Titel: 0521 - Teufels-Pferde
Autoren: Jason Dark
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hatten er und seine Männer einen Auftrag ergebnislos abgebrochen.
    Noch schaukelten sie über die miese Piste im Sumpf. Das Gelände sah gleich aus, eine braungrüne Wüste, die sich unendlich weit hinzog. An einigen Stellen glänzten größere Moorteiche wie dunkle Augen.
    Die ersten Schilder erschienen, die bereits auf die Einmündung zur Landstraße hindeuteten.
    Sie sahen sie zur gleichen Zeit, und Hamir lachte auf. »Das ist ja wunderbar, dann haben wir es gepackt.«
    »Nicht so ganz.«
    »Wieso?«
    Waldo schob ein frisch gefülltes Magazin in seine kurzläufige MPi und deutete schräg nach vorn.
    Aus nordöstlicher Richtung und aus dem Bleigrau des Himmels löste sich ein hellerer Punkt, über den etwas flirrte und einen Kreis beschrieb. Die Rotorblätter eines Hubschraubers.
    Hamir fluchte, was Waldo störte.
    »Du hältst dein Maul. Was hier zu erledigen ist, das nehme ich in die Hand.«
    »Okay. Soll ich stoppen?«
    »Noch nicht.« Waldo hatte die Scheibe nach unten fahren lassen.
    Der Wind war sehr scharf. Er trieb dem Mann fast die Tränen in sie Augen, so daß Hamir den Befehl bekam, langsamer zu fahren.
    Noch hatten sie die Einmündung der Straße nicht erreicht. Sie würden es auch kaum schaffen, denn sie waren vom Hubschrauber aus entdeckt worden.
    Der Pilot ging aufs Ganze. Er steigerte die Geschwindigkeit und verlor gleichzeitig an Höhe. So sah es für die beiden Libyer aus, als würde ihnen der Hubschrauber aus dem bleigrauen Wolkenbrei entgegenstürzen.
    Sekunden noch, dann konnte er landen.
    »Stoppen!« schrie Waldo.
    Hamir trat auf die Bremse.
    In den folgenden Augenblicken bewies Waldo, welche Nerven er besaß. Er rammte die Tür auf, verließ den Caddy und ging hinter der Tür in Deckung. Seine MPi legte er auf den Rand.
    Der Hubschrauber flog heran. Höchstens dreißig Yards befand er sich über dem Boden. Er glich einem mordenden, stählernen Ungeheuer, und Waldo behielt auch weiterhin die Nerven.
    Er drückte ab.
    Plötzlich zuckten Lichter vor der MPi-Mündung, als die Geschoßsalven gegen die anfliegende Maschine rasten. Sie hämmerten durch das Glas der Kanzel, und Waldo, dessen Gesicht eine verbissene Wut zeigte, ließ den Zeigefinger am Drücker.
    Er feuerte, was das Magazin hergab, und sah mit großer Genugtuung, wie der Hubschrauber seinen Kurs plötzlich änderte. Dies bestimmt nicht freiwillig.
    Er schwenkte nach rechts weg, stieg gleichzeitig in die Höhe und bekam plötzlich einen Schwanz aus dunkelgrauem Rauch. Als Waldo das sah, begann er zu lachen. Bevor er wieder einstieg, warf er noch einen schnellen Blick auf die Maschine.
    Der Hubschrauber raste über den Sumpf und tiefer in den Dartmoor Forest hinein.
    »Los, fahr ab!«
    »Und die Bullen?«
    »Werden uns kaum noch folgen können.« Waldo lachte laut, bevor er sich die Hände rieb. »Denen habe ich einiges an Blei zu fressen gegeben. Uns macht man nicht so schnell ein.«
    Hamir nickte und atmete auf. Er hatte wieder Gas gegeben. Es dauerte nicht mal eine halbe Minute, bis sie die Einmündung in die normale Landstraße erreicht hatten.
    Waldo hatte sich auf dem Sitz gedreht und schaute nach hinten.
    Er wollte beobachten, ob der Hubschrauber noch weiter über den Sumpf fliegen konnte.
    Der Ball, der plötzlich über der Fläche aufblühte, bestand aus Feuer, Rauch und Trümmern. Er wirkte wie ein Gemälde, das sekundenlang über der Fläche stand und dann zusammenbrach, als hätte es nie etwas von dem Hubschrauber gegeben.
    »Na bitte«, sagte Waldo nur.
    Hamir fuhr weiter. »Wo sollen wir eigentlich den Wagen stehenlassen? Oder willst du mit ihm bis nach London?« Die letzte Frage hatte er nicht ernst gemeint.
    »Sehe ich so aus? Nein, wir wechseln und beginnen das Spiel von vorn, mein Lieber.« Waldo ballte die Rechte zur Faust. »Ich will das Mädchen haben, und ich werde es bekommen. Wir haben unser Image. Noch nie ist ein Auftrag daneben gegangen, das wird dieser auch nicht. Darauf kannst du dich verlassen!«
    ***
    Wir alle waren erschüttert, als wir die Leichen sahen. Hier waren zwei Menschen gestorben, die in ihrem Leben wahrscheinlich nie jemandem nur ein Haar gekrümmt hatten.
    Leary schüttelte den Kopf. »Wie kann man einen alten Menschen nur so grausam töten?« fragte er.
    »Ich weiß es auch nicht«, sagte Suko. »Ich habe zudem Glück gehabt, daß es mich nicht erwischte.«
    »Es sind leider Ausländer«, fuhr der Chiefinspektor fort. »Ich befürchte möglicherweise diplomatische Verwicklungen.« Er
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