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0521 - Teufels-Pferde

0521 - Teufels-Pferde

Titel: 0521 - Teufels-Pferde
Autoren: Jason Dark
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keinen.«
    »Jedenfalls fühle ich mich verpflichtet, mich um Julie zu kümmern. Sie hat mich um Hilfe gebeten, ich werde zusehen, was ich für sie tun kann. Wenn sie tatsächlich weg muß, dann aber dorthin, wo sie gut betreut wird.«
    »Das versteht sich.«
    Ich stand auf. »Bleib du hier unten, Suko. Ich werde mal mit ihr reden.«
    »Okay.«
    Das Haus kam mir ungewöhnlich kalt vor. Möglicherweise lag es auch an mir, denn ich fror innerlich. Auch die nasse Kleidung trug daran die Schuld. Sie klebte auf meiner Haut.
    Wo Julies Zimmer lag, wußte ich nicht. Von einem Raum stand die Tür offen, und ich hörte das leise Atmen.
    Ich schob mich über die Schwelle, lächelte, denn Julie lag auf ihrem Bett und schlief. Zahlreiche Stofftiere lagen ebenfalls auf dem Bett verteilt.
    Einen Teddy hatte Julie in den Arm genommen, als könnte ihr dieser Schutz geben.
    Ich setzte mich auf die Kante, wollte Julies Wange streicheln, als das Kind seine Augen öffnete. »John!« Sie lächelte mich an. »Du bist gekommen?«
    »Natürlich.«
    »Du weißt alles, nicht?«
    »Ja.«
    Sie schloß die Augen und drückte den Teddy noch enger an sich.
    »Sie… sie haben meinen Großvater einfach getötet. Es war der Mann mit der Stahlhand, mit dem Haken, weißt du?«
    »Ja, ich hörte davon.«
    Julie drehte den Kopf zur Seite, weil sie mich nicht anschauen wollte. »Die beiden anderen sind geflohen«, sagte sie. »Ich habe es nicht gesehen, ich spürte es nur.«
    »Wir werden sie fangen, Julie. Die Fahndung läuft bereits. Du brauchst dir keine Sorgen deswegen zu machen.«
    »Nein, John, ich glaube nicht, daß ihr es schafft. Diese Männer sind gefährlich.«
    »Wer ein so auffälliges Auto fährt, kann sich kaum in dieser Gegend verbergen. Die Straßen sind vorgezeichnet, die er nehmen kann. Es gibt kaum Ausweichmöglichkeiten. Ich bin nicht gekommen, um dir nur das zu sagen, ich habe auch über dich nachgedacht und vor allen Dingen über die sechs Pferde.«
    »Es sind meine Freunde«, sagte Julie schnell.
    »Das habe ich schon bemerkt«, gab ich lachend zurück. »Du verstehst dich gut mit den Tieren!«
    »Ja.«
    »Mr. McGarth sagte mir dies ebenfalls.«
    »Du kennst ihn?«
    »Ich habe ihn getroffen. Er lebt, er ist den Mördern entwischt, die ihn benutzten, um sich durch den Sumpf führen zu lassen, weil sie dich haben wollten.«
    »Fast hätte ich es geschafft, die Grandi-Schwestern selbst zu erledigen!« Julie redete manchmal wie eine Erwachsene. »Die Kugel war wichtig. Sie hielt die Schwestern am Leben.«
    »Ich habe sie zerstört.«
    »Das war gut. Ich fühle mich auch frei. Der Druck, sterben zu müssen, ist nicht mehr da.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Julie legte sich direkt auf den Rücken und schaute mich aus glänzenden Augen an. »Weißt du, John, ich kann älter werden, ich habe es überstanden.« Sie wiederholte indirekt ihre vorher gesagten Worte. »Aber da ist noch ein großer Schatten.«
    »Du meinst den Tod deiner Großeltern?«
    »Genau.« Ihre kleinen Lippen zuckten. Mit wesentlich leiserer Stimme redete sie weiter. »Der Schatten ist aber noch länger. Die anderen Männer sind frei.«
    »Wir werden sie uns holen, Kind.«
    »Ich… ich glaube nicht daran. Ich weiß es sogar.« Sie richtete sich sehr hastig auf. Ich mußte zurückweichen, sonst wäre sie mit ihrer Stirn gegen mein Gesicht gestoßen. »Sie sind so gefährlich und durchtrieben. Das schafft ihr nicht.«
    »Du etwa?«
    Ich hatte die Frage mehr spaßeshalber gestellt, bekam aber eine sehr ernste Antwort. »Ja, wenn es überhaupt jemand schaffen kann, sie zu stoppen, dann bin ich es.«
    »Aber Julie. Das ist nicht deine Arbeit.«
    »Ich will es!«
    »Rache ist verkehrt!«
    Sie drehte ihr Gesicht der Wand entgegen und starrte auf das blasse Blumenmuster der Tapete. »So kannst auch nur du sprechen, John. Ich muß anders denken. Diese Menschen werden nicht lockerlassen, verstehst du? Sie werden mich jagen, sie werden mich nie in Ruhe lassen. Es kann Wochen und Monate dauern, aber ich werde ihnen irgendwann wieder gegenüberstehen. Das weiß ich.«
    »Rechnest du nicht damit, daß wir sie bekommen?«
    »Nein. Sie sind einfach zu schlau.«
    »Was ist denn mit den Pferden, Kind. Soviel mir bekannt ist, sind sie verschwunden.«
    »Sie wollten weg.«
    »Kennst du ihr Ziel?«
    Julie tat so, als hätte sie meine Frage nicht gehört. Jedenfalls bekam ich keine Antwort.
    »Sind sie wieder im Stall?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Da Julie mich nicht anschaute, ging ich
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