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0521 - Teufels-Pferde

0521 - Teufels-Pferde

Titel: 0521 - Teufels-Pferde
Autoren: Jason Dark
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gelangen.
    Sie und ihre Pferde hatten die Millionenstadt erreicht und auch den Hyde-Park, wo sie sich mit Waldo, dem Orientalen treffen wollte, denn er suchte sie noch immer.
    Und Julie wollte ihn auch. Sie hatte ihn sogar angerufen. Seit langen Stunden schon hielt sich das Mädchen auf dem gewaltigen Gelände verborgen. Erst als die Dunkelheit ihre Schatten über den Park geworfen hatte, traute sie sich, ihr Versteck zu verlassen.
    Sattellos hockte sie auf dem Rücken des schwarzen Hengstes. Die Hufe des Pferdes hinterließen auf dem Boden ein dumpfes, fast weich klingendes Echo.
    Das Kind mied die freie Fläche. Sie ritt dort her, wo die Bäume dicht standen und sie manchmal auch mit ihren Zweigen streiften, so daß sie gezwungen war, den Kopf einzuziehen.
    Hin und wieder sah sie die hellen Lichter eines Scheinwerferpaares durch den Park huschen, hörte mal eine ferne Stimme, einen Pfiff oder ein Lachen.
    Ansonsten aber schluckte der Nebel die Geräusche.
    Dann passierte es.
    Plötzlich spürte sie den Schmerz im Kopf. Es war wie ein Treffer mit dem Messer. Sie schrie auf, schwankte auf dem Pferderücken.
    Auch Hunter wurde unruhig, aber Julie schaffte es, sich auf dem Tier zu halten. Trotzdem sank sie nach vorn, denn sie hatte das Gefühl, als wäre eine Kraft dabei ihr Gehirn anzusaugen, ihm Bilder zu entreißen, sie für sich zu gewinnen.
    Dagegen konnte sich Julie nicht wehren. Noch einmal richtete sie sich auf, sie sah die Bäume vor sich, die anfingen zu tanzen, sich immer wilder drehten, zu einem regelrechten Karussell wurden, in das sie einstieg und mitgerissen wurde.
    Danach wußte sie nichts mehr. Sie merkte auch nicht, daß sie vom Pferd fiel, auf dem feuchten Boden liegenblieb und der schwarze Hengst zur Seite trottete, wobei ihm die anderen Tiere folgten. Sie halfen ihr nicht mehr.
    Niemand half ihr. Das Mädchen befand sich in einem Zustand zwischen Bewußtlosigkeit und Hypnose, aus dem sie erst erwachte, als etwas Kaltes ihre Wange berührte.
    Sie öffnete die Augen.
    Graue Flecken durchschwammen ihr Blickfeld, bis sich einer dieser Flecken löste, nach vorn trieb und sich als ein Gesicht herauskristallisierte.
    Waldo grinste sie an. Und das Kalte an Julies Wange war die Mündung einer Maschinenpistole.
    »Haben wir dich?«
    Sie sagte nichts. Die Erinnerung jedoch sprang sofort zurück.
    Plötzlich wußte sie alles, und ihr war auch klar, daß sie in eine Falle gelaufen war.
    Waldo zog sie hoch. Julie machte sich steif, das half ihr nichts, der Libyer war stärker.
    Neben ihm stand Hamir. Auch er war bewaffnet. Die Mündung des Revolvers deutete ebenfalls auf Julie.
    »Wir werden jetzt eine kleine Spazierfahrt unternehmen. Bist du schon geflogen?«
    »Nein…«
    »Dann wird es Zeit. Wo wir hinfliegen, ist es warm. Und eines sage ich dir, Kleine. Keine Tricks, verstehst du? Keine bösen Gedanken, du wirst…«
    Da zuckte Julie zusammen, denn Hamir hatte sich ihr von der hinteren Seite genähert und durch den Stoff eine Spritze in ihren Arm gejagt. »Das wird reichen«, sagte er.
    Waldo lachte. »Und wie!« Er wuchtete Julie hoch und warf den Körper über seine linke Schulter.
    Bis zum Wagen wollten sie laufen. Ungefähr 200 Yards.
    Beide waren sehr vorsichtig. Sie schauten sich immer um und freuten sich auch darüber, daß niemand da war, der sie beobachtete.
    »Lauf schon vor«, sagte Waldo. »Und komm mir entgegen.«
    »Mach’ ich.«
    Hamir rannte los, erreichte den neuen Wagen – einen dunklen Ford Orion – auch sehr schnell, öffnete die Fahrertür und sah den Schatten nicht, der hinter ihm hochwuchs.
    Den Luftzug spürte er noch, auch den Aufprall, dann sank er zu Boden, denn Suko hatte ihn genau erwischt.
    Innerhalb kürzester Zeit zerrte ihn der Chinese in die Deckung einer Buschgruppe.
    Die Tür war wieder ins Schloß gefallen. Suko und mir blieb nichts anderes übrig, als auf den zweiten zu warten.
    Wir hatten gesehen, aus welcher Richtung Hamir gekommen war.
    Dorthin richteten wir unsere Blicke.
    Waldo kam.
    Wir sahen sehr bald, wer da über seiner Schulter lag. Wir hörten ihn auch fluchen. Er sagte etwas in seiner Heimatsprache. Jedenfalls war er nicht begeistert.
    Suko war von meiner Seite verschwunden. Waldo näherte sich dem Wagen, er ging dabei langsamer, anscheinend war er mißtrauisch geworden, blieb plötzlich stehen und wollte die MPi von seinem Gürtel loshaken.
    Suko und ich kamen zur gleichen Zeit. Suko von der hinteren Seite, ich stand vor, Waldo befand sich in der
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