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0521 - Teufels-Pferde

0521 - Teufels-Pferde

Titel: 0521 - Teufels-Pferde
Autoren: Jason Dark
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John!«
    ***
    Ich mußte lachen, als ich Sukos Gesicht sah und er sich zu mir umgedreht hatte. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber auch die Erleichterung darüber, saß er mich lebend gefunden hatte. Ich sah ziemlich demoliert aus, die letzten Ereignisse hatten schon ihre Spuren hinterlassen.
    »Hast du gebadet?« fragte Suko mich.
    »So ähnlich.«
    »Bestimmt nicht in einer Badewanne?«
    »Nein, in einem Sumpfloch.«
    Er haute mir auf die Schulter. »Verdammt, Alter, ich bin froh, daß du hier bist.«
    »Mit dir hätte ich nicht gerechnet.«
    »Das ist auch eine lange Geschichte.«
    »Die du mir bestimmt bald erzählst.«
    »Und fast in Gegenwart zweier Toten. Julies Großeltern leben leider nicht mehr.«
    »Hat man sie ermordet?«
    »Nur den Mann, die Frau starb an einem Herzversagen. Die Aufregung war wohl zuviel.« Suko deutete auf den toten Libyer. »Der Killer lebt auch nicht mehr.«
    »Was ist mit Julie?«
    »Ich würde sie als das größte Rätsel bezeichnen«, erwiderte Suko.
    »Wenigstens für mich. Du wirst darüber sicher anders denken.«
    »Kaum. Wir werden dafür sorgen müssen, daß die Leiche abgeholt wird.« Ich kniete mich neben den Toten nieder und durchsuchte dessen Taschen, ohne allerdings Ausweispapiere zu finden.
    Nichts deutete daraufhin, daß er offiziell existierte.
    »Ein perfekter Killer«, sagte Suko. »Wie auch seine beiden Kumpane.«
    »Araber.«
    »Libyen!« präzisierte mein Freund. »Sie haben sich leider näher mit mir befaßt.«
    »Wieso leider?«
    »Man kann auch Folter dazu sagen. Zum Glück beließen sie es zunächst bei der ersten Stufe, sonst hätte ich schwach ausgesehen.«
    Mein Freund winkte ab, als er mein erschrockenes Gesicht sah. »Ich erzähle dir alles im Haus. Komm mit.«
    Den Toten ließen wir nicht auf der Fahrbahn liegen. Wir legten ihn außen neben die Tür.
    Im Gebäude war es still. Mit leiser Stimme fragte ich: »Wo steckt denn Julie?«
    »Sie ist nach oben gegangen.«
    Ich rief ihren Namen. Beim zweiten Versuch bekam ich Antwort.
    »Bist du zurück, John?«
    »Ja, ich warte auf dich, Julie.«
    »Moment.« Sie erschien plötzlich an der Treppe, kam aber nicht zu mir. »Darf ich oben auf meinem Zimmer bleiben?« fragte sie leise.
    »Wenn du unbedingt willst.«
    »Ich muß mich etwas ausruhen.«
    Ich nickte ihr lächelnd zu. »Alles klar, Julie. Noch etwas möchte ich dir sagen. Du brauchst vor den Grandi-Schwestern keine Furcht zu haben. Es gibt sie nicht mehr.«
    »Hast du sie geschafft?«
    »Ja.«
    Ich hatte eigentlich noch einen weiteren Kommentar erwartet. Julie enttäuschte mich in dieser Hinsicht. Sie drehte sich um und ging zurück in ihr Zimmer.
    »Laß sie nur dort oben bleiben«, sagte Suko. Er war von draußen hereingekommen. »Sie hat viel mitgemacht.« Er drückte sich an mir vorbei und telefonierte vom Wohnzimmer aus. Suko erklärte, wer er war und kurbelte auch eine Fahndung nach dem Cadillac an. Seiner Ansicht nach mußten die Männer in die Falle fahren, denn ein Wagen wie der Caddy war einfach zu auffällig.
    »Mit wem hast du denn gesprochen?« fragte ich ihn.
    »Mit den Kollegen aus Exeter. Sie werden so schnell wie möglich kommen. Ich bin bis Exeter mit einem Hubschrauber geflogen. Man kennt mich da inzwischen.«
    Ich hatte mich in einen Sessel gesetzt. Irgendwie war bei mir der Dampf raus. Meine Kleidung war noch immer feucht. Ich nieste einige Male und mußte mir auch die Nase schneuzen, während ich von meinem Freund wissen wollte, wie er überhaupt nach Buckland in the Moor gekommen war.
    Suko berichtete. Da wir Zeit hatten, tat er dies sehr ausführlich. So erfuhr ich, daß auch andere Gruppen hinter dem Mädchen herwaren. Julies außergewöhnliche Fähigkeiten mußten sich herumgesprochen haben. Wer so begabt war wie sie, der zog praktisch die Aufmerksamkeit anderer Gruppen auf sich.
    »Die Frage ist nur, John, was wir mit ihr machen?«
    »Das stimmt.«
    »Hast du einen Vorschlag?«
    »Nein und ja.« Suko schaute mich so gespannt an, daß ich lachen mußte. Es klang allerdings nicht echt. »Julie ist ein Kind, das dank seiner Fähigkeiten leider nicht so normal aufwachsen kann wie jedes andere Mädchen oder jeder andere Junge in ihrem Alter. Sie müßte unter permanenter Kontrolle stehen.«
    Suko strich über sein Kinn. »Denkst du dabei an eine Kasernierung?«
    »So ähnlich.«
    »Das wäre furchtbar«, flüsterte er.
    »Meine ich auch. Nur mach du mir einen besseren Vorschlag.«
    »Ich weiß
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