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052 - Invasion der Toten

052 - Invasion der Toten

Titel: 052 - Invasion der Toten
Autoren: Bernd Frenz
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Kräfte.
    »Wir müssen es bis zur Kirche schaffen«, keuchte Aiko. »Wenn wir im.Gleiter sitzen, können sie uns nicht mehr folgen.«
    Mit jeder Straßenecke, die sie hinter sich brachten, wurden ihre Beine schwerer.
    Von Seitenstechen geplagt, legten sie eine Verschnaufpause ein. Und gleich rückten die unermüdlichen Verfolger wieder in Sichtweite, ebenso wenig abzuschütteln wie ein Lupa, der eine Blutspur aufgenommen hat.
    Aiko hegte bereits einen Gedanken, woher die Anhänglichkeit der Untoten stammen mochte.
    Nächtliche Passanten, die den Zombies begegneten, nahmen schleunigst Reißaus. Und jene, die zu betrunken waren, um die Gefahr zu bemerken, wurden im Vorübergehen einfach mit dem Schwert niedergemacht.
    Keuchend erreichten sie die St. George Cathedral.
    Die Zombies waren noch gut zwanzig Meter entfernt, als sie die schwere Eingangstür ins Schloss warfen und einen Querbalken vorlegten. Zeit genug, um den im Kirchenschiff geparkten Gleiter zu besteigen und fortzufliegen. Doch Aiko musste erst etwas anderes erledigen.
    Routiniert fuhr er das System des Notebooks hoch und ließ den implantierten Dorn, der ihm als kybernetisches Interface diente, aus seinem rechten Unterarm schnellen.
    Brina schrak unwillkürlich vor ihm zurück. Nicht nur, weil ihr unerklärlich war, wie Aiko mit solch einem Stahlstift leben konnte, sondern auch, weil der Anblick an den einhändigen Zombie erinnerte, der Raiker die Augen ausgestochen hatte.
    Aiko maß ihrem Schaudern nicht allzu viel Bedeutung bei; er war ganz in seine Aufgabe vertieft. Er schob den Dorn in den Eingangsport des Notebooks und startete einige interne Entschlüsselungsroutinen, die Kashimas Sicherheitsabfrage mühelos knackten. Sekundenlang durchforstete er alle verfügbaren Systemdateien.
    »Verdammt, ich habs doch gewusst«, fluchte er wütend. »Dieses Mistding sendet ein permanentes Peilsignal aus. Kein Wunder, dass uns die Untoten immer wieder aufspüren konnten.«
    Brina verstand nicht, was er da erzählte.
    Sie spürte nur, dass ihnen der Zauberkasten Unglück brachte.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte sie ängstlich.
    »Ich ziehe alle relevanten Dateien herunter und speichere sie in einem meiner Memorychips«, erklärte er. »Der Download dauert nicht länger als eine Minute.«
    Brina sah ihn weiter fragend an.
    Aiko kratzte sich am Kinn. Wie sollte er diesen Vorgang jemanden verständlich machen, für den Computertechnik die reinste Magie war? »Ich muss einen Zauber aussprechen, damit uns der Fluch des Kästchens nicht verfolgt«, fabulierte er aufs Geratewohl. »Danach können wir es einfach hier liegen lassen.«
    »Du kannst einen Gegenzauber bewirken?« Brinas Miene hellte sich auf. »Das ist ja phantastisch!«
    Harte Schläge donnerten gegen die Kirchentür. Die Zombies waren heran.
    Brina kletterte auf einen Holzstapel und sah durch ein zersprungenes Buntglasfenster nach draußen. »Bei Davinchi«, keuchte sie. »Da hat sich eine halbe Armee versammelt! Sie sind überall. Ich sehe allein von hier aus an die fünfzig Tote.«
    »Ich bin gleich so weit«, versicherte Aiko. Er hatte keine Zeit, die kopierten Daten komplett zu sichten, doch was er unter dem Dateinamen ›Afterlife‹ abrief, ließ ihm bereits das Blut in den Adern gefrieren. Wenn er bisher gedacht hatte, dass mit Invasion nur ein begrenzter Handstreich gemeint war, so sah er sich schwer getäuscht. Die Japaner wollten nicht nur Downtoon oder das Tal von El'ay unter ihre Kontrolle bringen!
    Splitterndes Glas beendete seine Auswertungen.
    Die Zombies drangen durch die Kirchenfenster. Ihre Zeit wurde knapp.
    Brina schlug einige Eindringlinge mit den Schwertern zurück, konnte aber unmöglich an allen Stellen zugleich sein.
    Auf beiden Seiten des Kirchenschiffs schnellten die Untoten durchs Glas, ohne sich um die Schnittverletzungen zu kümmern.
    »Schnell, zum Gleiter!«, rief Aiko.
    »Wir fliegen ab!«
    Brina riss sich nur widerwillig von einem Scharmützel los, doch ihr Selbsterhaltungstrieb war schließlich doch größer als der Stolz. »Aber wir können die Nachbarschaft nicht diesen Ungeheuern überlassen!«, rief sie verbittert.
    »Es muss doch irgendetwas geben, was wir tun können.«
    Sie hatte Recht. Einfach zu fliehen wäre feige gewesen.
    Mit einer bestimmenden Geste wies Aiko sie an, auf die Rückbank des Zweisitzers zu springen. Er selbst legte das Notebook ab, griff unter die Steuerkonsole und löste die Riegel des Napalmtanks.
    Während die Zombies von allen Seiten
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