Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
052 - Invasion der Toten

052 - Invasion der Toten

Titel: 052 - Invasion der Toten
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
Krrratzzzer, bevvvor errr auccch eiiin Tooot Riiiechenderrrr wiiird.«
    Am ganzen Körper zitternd, kauerte sich Raszkar auf die Erde, um nicht zu sehen, was getan werden musste. Brina umfasste ihre Schwerter fester und trat an die Operationsliege. Kratzer regte sich noch nicht, aber wenn sie nichts unternahmen, würde sich das bald ändern.
    Mit einem schnellen Hieb trennte sie ihm den Kopf vom Leib. Auf dass er für immer Ruhe fand - und ihnen nicht im falschen Moment gefährlich werden konnte. Dann sah sie auf Raszkar hinab, der seine tränenumwölkten Augen vor ihr zu verbergen suchte. Sie war versucht, erneut zuzuschlagen, um den Rücken gänzlich frei zu bekommen, aber ein Teil von ihr sträubte sich gegen diesen Gedanken.
    Aiko sperrte Kashima und Shijõ in eine der Zellen. Dort waren sie gut aufgehoben, wenn sie aus der Bewusstlosigkeit erwachten. Danach trat er zu Brina und der Taratze. »Wir müssen schleunigst aus diesem Bau heraus«, stellte er klar. »Irgendwelche Vorschläge, wie wir das schaffen können?«
    ***
    In der gleichen Sekunde, in der hinter ihnen die Labortür ins Schloss fiel, hatte Aiko das Gefühl, auf glühenden Kohlen zu laufen, Er wartete förmlich darauf, dass einer der entgegenkommenden Japaner in ihre Richtung deutete und rief:
    »Haltet sie, das sind Spione!«
    Am liebsten wäre er gelaufen, um den Weg zum U-Bahn-Schacht so schnell wie möglich hinter sich zu bringen - stattdessen setzte er träge einen Fuß vor den anderen. Ganz so wie die Toten, die von Kashima zu künstlichem Leben erweckt wurden.
    Aiko und Raszkar hatten es Brina gleichgetan und sich einen Prozessor mit Blut an die Stirn geklebt. Der Trick schien zu funktionieren. Niemand schenkte dem Trio, das dem U-Bahn-Tunnel zustrebte, allzu große Beachtung.
    Der Anblick einiger Kamikaze war hier unten etwas Alltägliches. Ohne Zwischenfall erreichten sie die Rolltreppe.
    Selbst Raszkar, dessen Verhalten mehr durch Instinkt als durch Logik gleitet wurde, hielt seine Rolle durch. Der Schock über Kratzers Tod paralysierte ihn immer noch. So zynisch es auch klingen mochte, das kam ihm in diesem Moment zugute.
    Hintereinander marschierten alle drei die enge Rolltreppe hinunter. Die geriffelten Stufen waren längst zu einer starren Konstruktion mutiert, die auf ewig von Rost und Dreck zusammengehalten wurde. Der Bahnsteig war menschenleer; sie hatten ihn ganz für sich allein.
    »Diiissse Tunneeel daaa.« Raszkar deutete mit seiner Schnauze in die Richtung.
    »Keeenn miiich dorrrt ausss.«
    Ehe sich Aiko und Brina seiner Führung anvertrauen konnten, wurden über ihnen Stimmen laut. »Hey!«, rief jemand auf Japanisch. »Was trägt die Taratze da mit sich? Hat das seine Richtigkeit?«
    Weitere Stimmen wurden laut. Wachpersonal lief auf der Galerie zusammen.
    Aiko ließ seinen Blick über Raszkar wandern.
    Verdutzt blieb er an dem zusammengerollten Schwanz hängen, der seiner Aufmerksamkeit bisher entgangen war. Zwischen den rosafarbenen Fleischrollen schimmerte stählerner Glanz. Ein Notebook - Kashimas Steuereinheit
    !
    »Bist du irre?«, zischte er die Taratze an. »Was schleppst du da mit dir herum?«
    »Zauuuberrrkässstchen«, erklärte Raszkar gereizt. »Issst meiiiinsss, niiicht deiiinsss!«
    Leichtfüßige Schritte erklangen auf der Rolltreppe. Ninjas näherten sich.
    Nun merkten auch Brina und Raszkar, dass sie aufgeflogen waren.
    »Los, haut ab!«, befahl Aiko. »Ich decke den Rückzug, ihr kämpft den Weg frei!«
    Brina zögerte erst, ihn allein zu lassen, bis sie sah, wie er den Deckel eines Petroleumfasses mit bloßer Hand entzwei schlug. Da wusste sie, dass er nicht auf ihre Unterstützung angewiesen war. Mit gezückten Schwertern folgte sie Raszkar in den Tunnel.
    Aiko stemmte inzwischen das halbvolle Fass in die Höhe und schleuderte es Richtung Rolltreppe. Der penetrant stinkende Inhalt spritzte über den ganzen Bahnsteig. Zwei weitere Fässer folgten, noch ehe die Ninjas die lange Treppe hinab waren. Als Aiko einen der Schocker aus der Jacke zog, blieben die vermummten Krieger schlagartig stehen.
    Sie ahnten, was gleich passieren würde.
    »Sayonara!«, rief ihnen Aiko auf Japanisch zu, während er einen Energiestoß auf die ölig glänzende Lache abfeuerte.
    »Und einen schönen Gruß an General Fudoh!«
    Seine Worte gingen im Rauschen der hochschlagenden Flammen unter. Dicke Qualmwolken vernebelten augenblicklich die Sicht.
    Aiko sprang vom Bahnsteig und setzte sich Richtung Tunnel ab. Nach dreißig Metern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher