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052 - Invasion der Toten

052 - Invasion der Toten

Titel: 052 - Invasion der Toten
Autoren: Bernd Frenz
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näher rückten, rollte er unter den Frontspoiler und schraubte den halbrunden Behälter aus seiner Halterung.
    Krachend donnerte der Querbalken am Eingang zu Boden.
    Die beiden Untoten, die ihn gelöst hatten, wurden unter dem Druck der eindringenden Meute schier zu Seite geschleudert.
    An die hundert mit Schwertern, Nagelkeulen und Spießen bewaffnete Zombies rückten schließlich von allen Seiten auf den Gleiter zu. Die ersten Untoten holten bereits aus, um auf Aiko einzuschlagen.
    »Beeil dich!«, drängte Brina, bis er sich endlich auf den Vordersitz schwang und das Antischwerkraftfeld aktivierte.
    Die Hiebe, die auf den hochsteigenden Gleiter einprasselten, klangen in dem riesigen Kirchengewölbe wie Glockenschläge.
    Höher und höher ging es hinauf, bis sie acht Meter über den Köpfen der tumben Krieger schwebten. Enttäuschtes Grunzen begleitete sie. Auf diese Fluchtmöglichkeit war niemand programmiert.
    Ihre Waffen in sinnlosen Drohgebärden empor schwingend, drängten sich die Zombies unter dem Gleiter zusammen.
    Aiko nahm das Notebook zwischen seinen Beinen hervor und warf es zu ihnen in die Tiefe.
    »Viel Spaß damit!«, wünschte er und tippte aufs Gaspedal.
    Der Gleiter sprang mit einem Satz nach vorn und jagte klirrend durch eine verbliebene Buntglasscheibe. Nach einer engen Schleife kehrte er zu dem zerschmetterten Bogenfenster zurück. Auf der Stelle schwebend konnte Aiko sehen, wie sich die Zombies um das Notebook drängten, dessen Signale sie weiterhin anpeilten. Unschlüssig, wie sie sich weiter verhalten sollten, verharrten sie auf ihrem Platz.
    Aiko fuhr die Frontgeschützrohre aus und visierte den Napalmtank an, der in mattem Weiß zwischen den toten Körpern glänzte.
    Eine kurze Geschossgarbe jagte in die Tiefe. Sie zerfetzte die Plysteroxhülle und brachte den hoch entzündlichen Inhalt zur Explosion. Ein dumpfer Laut erschütterte die Kirche in ihren Grundfesten, gefolgt von einem glühendheißen Feuerball, der bis zu den Fenstern hinaus schlug.
    Fast hundert Zombies vergingen im heißen Atems des Napalms, der nicht mehr als ein Häufchen Asche von ihnen übrig ließ.
    Der davonziehende Gleiter wirkte wie ein dunkler Punkt vor dem hell lodernden Gebäude. Brina sah mit Wehmut auf ihre gesamte Habe, die da unten in Flammen aufging. Doch der Triumph, die Ungeheuer besiegt zu haben, überwog bei weitem den herben Verlust.
    Aiko landete auf einem benachbarten Hausdach, um sich zu vergewissern, dass kein Zombie dem Inferno entkam. Erst als er sicher sein konnte, dass für die Menschen hier keine unmittelbare Gefahr mehr bestand, wollte er sich auf den Weg machen.
    »Wir fliegen zu meinem Vater ins San Fernando Valley«, erklärte er. »Nur dort kann ich die Daten aus dem Note… dem Zauberkasten auswerten.«
    Brina schüttelte den Kopf. »Nein. Mein Platz ist hier bei meinen Leuten. Ich muss helfen, das Feuer zu löschen, und vor allem müssen alle erfahren, welche Gefahren von den Japsen drohen.«
    »Ich bin auch ein Japs«, erinnerte er.
    Brina zuckte nur mit den Schultern.
    »Dann eben von Fudohs Truppen! Tatsache ist nur, dass hier alle in Gefahr schweben.« Sie stieg aus den Gleiter und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Der Abschied fiel ihr schwer, war aber trotzdem unumstößlich.
    »Ich bin bald zurück«, versprach Aiko.
    Lächelnd beugte sie sich vor und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Lippen. »Jetzt hast du etwas, worauf du dich bei deiner Rückkehr freuen kannst«, versprach sie.
    Ehe Aiko darauf antworten konnte, war Brina schon in der Dunkelheit verschwunden.
    Beschwingt zog er den Lenkkranz an sich heran und schwebte mit dem Gleiter Richtung San Fernando Valley davon.
    Noch besser, dachte Aiko, kann es gar nicht mehr werden.
    ***
    Seit die Alarmbereitschaft ausgerufen worden war, verharrte Hiroto bewegungslos neben dem Interkom. Als die erwartete Order eintraf, aktivierte er es, noch bevor der erste Summton verklungen war. General Fudohs entstelltes Gesicht baute sich nur langsam auf dem flackernden Bildschirm auf. Hiroto hatte seinen Vorgesetzten noch nicht allzu häufig ohne Maske gesehen.
    »Bergbatterie feuerbereit«, meldete er.
    Fudoh nickte desinteressiert, als wäre das eine Selbstverständlichkeit für ihn, die keiner besonderen Erwähnung bedurfte.
    »Das feindliche Zielobjekt ist unseren Kamikaze entkommen«, gab er bekannt. »Peilen Sie es auf der angekündigten Ausweichfrequenz an und feuern Sie eine GAM ab.« [6]
    Hiroto bestätigte den
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