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0512 - Der Flug der GATOS BAY

Titel: 0512 - Der Flug der GATOS BAY
Autoren: Unbekannt
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kamen dann wieder. Doch die Welt war dunkler und schlimmer geworden. Wir gaben jede Hoffnung auf die Vernunft der Menschen auf und zogen uns zurück. Erst jetzt, im vierten Jahrtausend, nach anderthalb Jahrtausenden interstellarer Raumfahrt der Menschen, scheint die Zeit der Toleranz und des Verständnisses angebrochen zu sein. Heute kann ich über die Erde gehen, ohne verdächtigt zu werden, ein böses Wesen zu sein - nur weil ich anders aussehe als die Menschen."
    Serdag lächelte noch immer. Er flüsterte nur noch.
    „Ich möchte schlafen, CheF. Und wenn ich diesmal von Hufspuren und den kleinen Hörnern über Ihrer Stirn träume, wird es mich nicht mehr beunruhigen ... ich habe Ihnen zu danken. Ich wünsche Ihnen einen guten Flug nach Quinto-Center... leben Sie wohl. Sie alle ..."
    Aidala schob den CheF beiseite und kümmerte sich um ihren Patienten.
    „Er ist eingeschlafen, aber er wird die nächsten paar Stunden nicht überleben. Haigra hat ganze Arbeit geleistet."
    Der CheF blieb in der Tür stehen.
    „Dafür schmort er nun in der Hölle", sagte er grimmig, und als er ging, stampfte er einmal wütend mit dem rechten Huf auf.
     
    *
     
    Sie arbeiteten gemeinsam am Austausch des Generators, der bereits an Ort und Stelle stand und nur noch angeschlossen werden mußte. Der bereitliegende Schaltplan half ihnen dabei, ganz davon abgesehen, daß der CheF zwei ausgezeichnete Spezialisten zur Verfügung hatte, gegen die Tschak und Serdag Stümper gewesen waren.
    Am 15. Oktober des Jahres 3441 terranischer Zeitrechnung war die GATOS BAY startbereit.
    Serdag war inzwischen seinen schweren Verletzungen erlegen.
    Wären entsprechende Medikamente und chirurgische Hilfsmittel vorhanden gewesen, hätte Aidala sein Leben retten können. So mußte sie hilflos zusehen, wie Serdag starb. Sie hatte nur seine Schmerzen lindern können, mehr nicht.
    Der CheF nahm hinter den Kontrollen Platz. Rechts und links von ihm saßen Hotchka und Gaddard. Aidala blieb bei den anderen in den Kabinen.
    „Ja, dann wollen wir mal", sagte der CheF. „Vielleicht kommen wir nicht einmal zehn Meter hoch ..."
    „Ich bin überzeugt, daß. wir es schaffen", widersprach Hotchka.
    Gaddard verhielt sich schweigsam. Er beobachtete den Bildschirm, so als wolle er Abschied nehmen von einer Welt, die für viele Jahre seine Heimat gewesen war, wenn auch kaum jemand wußte, daß er auf ihr lebte.
    Der CheF schaltete die Antigravfelder ein und sah gespannt auf die Skalen der Kontrollinstrumente. Das Schiff wurde schwerelos.
    Als nächstes wurden die Teleskopstützen eingezogen - und die GATOS BAY schwebte frei über dem Betonfeld.
    „Und nun der Antrieb", sagte der CheF und betätigte den entsprechen- ,den Kontakt. Sofort begann es unter 'ihren Füßen leicht zu vibrieren. „Ich ziehe den Fahrthebel nur ein kleines Stück vor und schalte auf Senkrechtstart - Achtung!"
    Nun stieg die GATOS BAY, wenn auch nur mit geringer Beschleunigung, senkrecht in den blauen Himmel hinauf. Der Raumhafen blieb zurück, wurde übersichtlicher und zugleich kleiner. Im Nordosten war eine Stadt zu erkennen, dicht an der Küste und durch Straßen mit dem Raumhafen verbunden. Dann tauchten andere Städte auf, im Norden, im Westen und im Süden. Im Osten lag das Meer, weit vor dem Horizont bereits die Vulkaninsel. Vielleicht hatte Renda sie mit seinem Boot schon erreicht... .
    „Der Normalantrieb funktioniert einwandfrei", meinte der CheF und zog den Fahrthebel ein Stück weiter vor. Die GATOS BAY beschleunigte stärker, und bald rundete sich die Oberfläche von Pampas.
    Graph-Tita, die gelbe Sonne, rutschte langsam links in den Bildschirm. Automatisch schlossen sich die Blenden, aber Pampas blieb sichtbar.
    „Sieht gut aus", sagte Hotchka, aber niemand wußte, ob er den Antrieb des Schiffes oder den phantastischen Anblick meinte, der sich ihnen bot.
    Der CheF jedenfalls bezog die Bemerkung auf den Antrieb.
    „Ja, sieht wirklich besser aus, als ich dachte. Aber noch haben wir den Linearantrieb nicht erprobt, und der war es ja wohl, der versagte. Wenn wir alles richtig angeschlossen haben, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Was ist mit den Kursberechnungen, Gaddard?"
    „Sie gehen in Ordnung. Sol ist 42 528 Lichtjahre entfernt, Quinto-Center hingegen nur 13 703. Ich habe, wie verabredet, nur den Kurs nach Quinto-Center berechnet und programmiert.
    Die erste Linearetappe geht über eine Distanz von nur einhundert Lichtjahren. Den Rest legen wir, wenn alles in Ordnung ist,
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