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0510 - Die Ausgestoßenen

Titel: 0510 - Die Ausgestoßenen
Autoren: Unbekannt
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wäre.
    Wahrscheinlich fällt es ihm nicht schwer, uns wieder zu fesseln."
    Saedelaere sagte: „Ich kann nichts sehen, was mit Waffen vergleichbar wäre."
    „Das ist richtig", gab Lloyd zu. „Aber die Gefühle der Festungsbewohner zeigen deutlich, daß sie uns nicht fürchten.
    Diese Furchtlosigkeit muß sich auf Macht gründen."
    „Und was schlagen Sie vor?" fragte Saedelaere.
    Lloyd kratzte sich am Kinn.
    „Vorläufig sollten wir alles tun, was die Alte von uns verlangt.
    Vielleicht erfahren wir von Quargie noch interessante Einzelheiten. Sobald es gefährlich für uns wird, müssen wir zu fliehen versuchen."
    „Sie vergessen die Schaltung der Absoluten Bewegung, die unser Insektenfreund betätigen will!"
    „Ich werde spüren, wann der Zeitpunkt gekommen ist", behauptete der Telepath.
    Tarquatza wurde ungeduldig. Sie winkte mit ihren dürren Armen.
    „Ich würde jetzt gehen", sagte Quargie nachdrücklich.
    Die Festungsbewohner, die bisher zugeschaut hatten, schienen wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Nur noch Quarschotz und seine Mutter hielten sich in der Spiegelhalle auf. Quargie schwebte über dem Kopf Tarquatzas.
    Lloyd ergriff Saedelaere am Arm und zog ihn mit sich. Lautlos huschte die Mutter des Festungsherrn vor ihnen her. Durch die zahllosen Spiegelungen war es schwierig, ihr zu folgen.
    Saedelaere hatte den Eindruck, daß die Spiegel immer zahlreicher wurden. Lloyd und er gingen mit ausgestreckten Armen, um nirgends anzustoßen. Ohne Quargies Hilfe wären sie nicht fähig gewesen, der Fremden zu folgen.
    Saedelaere hatte den Eindruck, daß sie sich dem Zentrum der Halle näherten. Sogar über ihnen gab es jetzt in verschiedener Höhe angebrachte Spiegel. Der Boden war glatt, wirkte aber uneben.
    „Ein Spiegellabyrinth!" stellte Lloyd fest. „Ich habe fast den Eindruck, daß Tarquatza es zu ihrem Vergnügen hat einrichten lassen."
    Plötzlich verschwanden Tarquatza und Quargie vor den Augen der beiden Terraner. Es ging so schnell, daß Lloyd und Saedelaere überrascht stehenblieben.
    „Wo sind sie?" fragte Saedelaere Verblüfft.
    Lloyd stieß einen Fluch aus. Er stand breitbeinig und mit geballten Fäusten da.
    „Hinter irgendeinem Spiegel verschwunden", sagte er. „Ich habe fast damit gerechnet. Die Alte beobachtet uns. Sicher hat sie ihr Vergnügen daran, uns zuzusehen, wie wir durch dieses Labyrinth irren und nicht herausfinden."
    „Das ist doch ein billiger Trick, mit dem sie uns nicht hereinlegen kann", sagte Saedelaere. „Nötigenfalls zertrümmern wir ein paar Spiegel, daß wir ihr die Lust am Spielen nehmen."
    Lloyd war nicht überzeugt davon, daß ein Entkommen aus diesem Labyrinth so einfach war, aber er sagte nichts.
    „Wir müssen überlegen, wie wir den Weg, den wir einschlagen, am besten markieren können, damit wir nicht im Kreis herumlaufen."
    „Haben Sie eine Idee?"
    „Nein, noch nicht!"
    „Warum bleiben wir nicht einfach hier sitzen?" fragte der Transmittergeschädigte. „Früher oder später wird Tarquatza müde werden und uns herausholen."
    An eine solche Entwicklung glaubte der Mutant nicht. Die Mutter des Festungsherrn würde sie hier verhungern lassen, dessen war er sicher. Voller Entsetzen dachte er an die Schreie, die sie gehört hatten. Sicher hatte Quargie nicht gelogen, als er behauptet hatte, daß sie von Gefangenen Tarquatzas ausgestoßen wurden.
    Fellmer Lloyd zog seine Jacke aus und begann sein Hemd zu zerreißen.
    „Was machen Sie da?" fragte Alaska.
    „Wir werden mit den Stoffetzen unseren Weg markieren, Alaska."
    „Und wenn unsere Markierungen wieder entfernt werden?"
    fragte Saedelaere skeptisch.
    „Das ist natürlich nicht auszuschließen, aber wir müssen es versuchen."
    Sie brachen auf. Lloyd übernahm die Führung. Saedelaere blieb dicht hinter ihm, denn innerhalb des Labyrinths konnten sie sich leicht verlieren.
    Saedelaere sah sein Ebenbild oft mehr als tausendfach in unzähligen Spiegeln.
    Lloyd stieß immer wieder gegen eine Spiegelwand. An jeder Biegung und an jedem Durchgang legten sie einen Stoffstreifen ab. Saedelaere gab es bald auf, die Sekunden zu zählen.
    Stunde um Stunde verging, ohne daß sie herausfanden.
    Beide Männer schwiegen, denn sie ahnten, daß sie in eine tödliche Falle geraten waren. Manchmal glaubten sie schrilles Gelächter zu hören, doch das konnte auch eine Täuschung sein.
    Die Suche nach dem Ausgang ermüdete. Lloyd, der einen Zellaktivator trug, wurde mir den Strapazen leichter fertig als
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