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0510 - Die Ausgestoßenen

Titel: 0510 - Die Ausgestoßenen
Autoren: Unbekannt
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müßte, würde den Verstand verlieren. Alle Versuche mit Biomolplast und anderen Zellmasken sind fehlgeschlagen. Das Cappin-Fragment stößt alles ab, außer dieser Plastikmaske. Und wer will mein Gesicht behandeln, ohne es anzusehen?"
    Whiilcont atmete schwer. Sein langes Haar war zu mehreren Zöpfchen geflochten. Saedelaere sah auf Whiilconts Hände.
    Sie erschienen ihm groß und ungeschickt. Whiilcont bemerkte den Blick und lächelte.
    „Jeder denkt, daß ich damit nicht umgehen kann", sagte er ruhig. „Aber ich habe sehr ruhige Hände, und ich bin geschickt."
    Als Alaska aufstand, erhob Whiilcont sich ebenfalls und beugte sich über den Tisch. „Warten Sie! Ich kenne die Schwierigkeiten. Aber bisher hat niemand versucht, eine Spiegeloperation des Cappin-Fragments durchzuführen."
    Saedelaere setzte sich wieder.
    „Sind Sie verrückt oder großmäulig?"
    Whiilcont erwiderte gelassen: „Denken Sie von mir, was Sie wollen. Nur eines sollten Sie glauben: daß ich alles tun werde, um Sie von der Plastikmaske zu befreien. Und von dem, was darunter ist."
    Er begann, Saedelaere auseinanderzusetzen, wie er vorgehen wollte, Der Transmittergeschädigte hörte gespannt zu.
    „Natürlich ist eine Spiegeloperation schwierig", gab Whiilcont zu. „Aber ich habe schon Versuche ausgeführt und traue mir zu, dieses Ding aus Ihrem Gesicht zu schneiden, ohne es direkt anblicken zu müssen." ,„Ich werde darüber nachdenken", sagte Alaska.
    „Ich kann es hier an Bord nicht machen, sondern nur auf der Erde in meiner Praxis. Dort ist alles vorbereitet."
    Saedelaere schüttelte wie benommen den Kopf. Das kam alles so überraschend. Außerdem war er skeptisch. Zahlreiche bekannte Ärzte und Wissenschaftler hatten sich schon mit seinem Problem beschäftigt, ohne eine Lösung finden zu können. Nun erschien ein unbekümmert wirkender junger Mann und behauptete, daß er das Cappin-Fragment aus dem Gesicht Alaskas entfernen konnte, wenn man ihm nur Gelegenheit dazu gab.
    „Ich habe Aufnahmen meiner Praxis und ihrer Einrichtung in meiner Kabine. Ebenso meine Aufzeichnungen." Whiilcont benahm sich, als hätte die Operation bereits begonnen. „Ich merke, daß Sie sich dafür interessieren. Ich will Ihnen alles zeigen, dann werden Sie feststellen, daß ich die Wahrheit sage."
    Als Alaska antworten wollte, wurde er von der Alarmanlage der GOOD HOPE II unterbrochen.
    „Ich muß in die Zentrale. Es ist etwas geschehen."
    Whiilcont lief neben ihm her auf den Korridor hinaus.
    „Kann ich noch einmal mit Ihnen darüber sprechen?"
    „Sie sind verdammt hartnäckig!"
    „Und entschlossen!" rief Whiilcont. „Ich schneide Ihnen das Ding aus dem Gesicht, dann brauchen Sie nicht mehr mit dieser Maske herumzulaufen."
    Dabei habe ich gerade angefangen, mich an sie zu gewöhnen! dachte Saedelaere sarkastisch.
    Er schwang sich in einen Antigravschacht. Whiilcont blieb auf der Plattform stehen und sah ihm nach.
    Als Alaska die Zentrale betrat, hatte er den jungen Mann schon wieder vergessen.
    Auf dem Panoramabildschirm war ein seltsames Gebilde zu sehen. Es war eine etwa zwanzig Kilometer durchmessende Scheibe, über der sich auf der einen Seite ein halbkugelförmiger Energieschirm spannte. Auf der „unteren" Seite war die Scheibe glatt und in Dunkelheit gehüllt. Unter dem Energieschirm schienen mehrere Atomsonnen zu glühen.
    Schattenhaft waren die Umrisse von Bergen (oder Gebäuden) zu erkennen.
    Saedelaere trat näher an die Kontrollen heran. Er wußte, daß dieses Gebilde den Alarm ausgelöst hatte.
    Ohne mit jemand gesprochen zu haben, ahnte Alaska, daß dieses Ding aus dem Schwarm kam. Abgesehen von den Manips hatten sie bisher noch nichts gesehen, was aus dem Schwarm gekommen war, deshalb war dieses Zusammentreffen um so erregender.
    Alaska schätzte, daß die GOOD HOPE II im Augenblick ein halbes Lichtjahr vom Randgebiet des Schwarmes entfernt war.
    Auf den Bildschirmen war der Schwarm deutlich zu sehen.
    Perry Rhodan saß im Pilotensitz, Icho Tolot stand hinter ihm.
    Der Haluter trug die Kette, die ihn vor der Verdummungsstrahlung schützte.
    Auf der anderen Seite der Kontrollen saßen Fellmer Lloyd und Merkosh. Der Gläserne war im Sessel zusammengesunken und schien zu schlafen. Saedelaere wußte jedoch, daß diese Haltung tiefe Nachdenklichkeit andeutete.
    Saedelaere trat hinter den Sitz von Lord Zwiebus.
    „Schon etwas erfahren?" flüsterte Saedelaere.
    Zwiebus strich sich über die dunklen Haare.
    „Das Ding kommt aus dem
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