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0510 - Die Ausgestoßenen

Titel: 0510 - Die Ausgestoßenen
Autoren: Unbekannt
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erhielten die Raumfahrer jedoch nicht.
     
    8.
     
    Fellmer Lloyd landete auf dem Dach des Silos und betätigte das Armbandgerät. Der Schutzschirm über der Space-Jet erlosch. Das Gebäude, auf dem das Diskusschiff stand, wurde ebenfalls von Vibrationen durchlaufen.
    Die Stimme des Festungsherrn klang hier unten wie ferner Gewitterdonner. Lloyd sprang in die Schleuse und schwang sich in die Zentrale hinauf. Alles war so, wie sie es verlassen hatten. Er atmete auf. Vielleicht hatte er noch eine Chance.
    Er warf sich in den Pilotensitz und startete die Jet. Sie hob sich vom Dach des Silos ab. Schräg über der Festung sah Fellmer Lloyd den zweiten Vogel abstürzen. Er fiel wie ein großer Stein herab, prallte in halber Höhe gegen einen vorgebauten Festungsteil und rutschte über einen Steilhang, bis er schließlich an einem aufragenden Seitenturm hängenblieb.
    Die Jet schwang sich in den von Nebelschwaden bedeckten „Himmel" hinauf und näherte sich dem Ende der Straße, über die Lloyd geflohen war. Innerhalb weniger Sekunden schwebte die Space-Jet über der Stelle, wo Lloyd und Alaska herausgekommen waren.
    Lloyd stieß eine Verwünschung aus, als er Saedelaere nicht sehen konnte. Hastig schaltete er die Außenlautsprecher der Jet ein.
    „Alaska!" rief er ins Mikrophon.
    Nichts! Saedelaere blieb verschwunden.
    Lloyd schaltete Antigravtriebwerk und Autopilot ein und ließ die Space-Jet auf der Stelle schweben.
    Dann öffnete er die Schleuse und schaltete sein Flugaggregat ein. Während er nach unten schwebte, suchten seine Blicke die Umgebung ab. Saedelaere war nicht zu sehen. Entweder war er von der Straße gestürzt und lag zerschmettert unten zwischen den Pflanzen, oder er hatte sich aus irgendwelchen Gründen wieder ins Festungsinnere zurückgezogen.
    Eine dritte Möglichkeit war, daß man den Transmittergeschädigten verschleppt hatte. Doch daran wollte Lloyd nicht denken. Wieder stellte er fest, daß man durch die Öffnungen nichts sehen konnte, weil offenbar kein Licht in die Festung fiel.
    Der Mutant landete auf der schwankenden Straße und rannte die wenigen Meter bis zum Eingang in die Festung hinauf.
    Er entdeckte Saedelaere unmittelbar hinter dem runden Tor.
    Der Mann mit der Maske lag bewußtlos am Boden. Lloyd packte ihn unter den Armen und flog los. Das Aggregat trug sie beide zur Space-Jet hinauf. Das Gebrüll des Burgherrn wurde noch einmal lauter.
    Der Schutzschirm glühte jetzt so stark, daß das .Licht der Atomsonnen dagegen verblaßte.
    Das Land unter dem Beiboot sah seltsam verzerrt aus.
    Alles unwirklich! dachte Lloyd. Er legte Saedelaere neben der Schleuse auf den Boden und kehrte in die Zentrale zurück.
    Hoch hinauf schwang sich der Diskus, bis in die Mitte des Schutzschirms.
    Lloyd fragte sich unbehaglich, ob der Schirm sie in seiner jetzigen Zustandsform überhaupt durchlassen würde.
    Es blieb ihm keine andere Wahl, als es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
    Die Jet bewegte sich seitwärts auf den Schirm zu.
     
    *
     
    „Da sind sie!" Guckys Stimme überschlug sich fast.
    Neben der Scheibe war ein winziger Ortungspunkt entstanden - die Space-Jet.
    Sofort kam eine Funkverbindung zustande.
    Fellmer Lloyd meldete sich. Seine Stimme wurde von Fremdenergien überlagert, aber trotz des Rauschens und Knackens war sie deutlich zu verstehen.
    „Schutzschirm einschalten!" rief der Mutant. „Die Scheibe wird jeden Augenblick starten."
    „Schon geschehen!" antwortete Rhodan. „Alles in Ordnung?"
    „Wir haben Whiilcont verloren!" informierte Lloyd die Besatzung der GOOD HOPE II. „Alaska ist verletzt. Die Jet ist voll funktionsfähig. Wir gehen jetzt in den Linearraum."
    Der Mutant leitete dieses Manöver keine Sekunde zu früh ein, denn im gleichen Augenblick, als die Space-Jet im Linearraum verschwand, entstand im Raum-Zeit-Gefüge über der Scheibe ein flammender Strukturriß. Mit gewaltigem Energieaufwand brach die Scheibe aus dem Einsteinuniversum und verschwand im Hyperraum.
    Schockwellen rasten durch den Raumsektor, in dem sich das Ereignis abspielte. Die GOOD HOPE II wurde trotz eingeschalteten Schutzschirms davon betroffen. Das Schiff begann zu vibrieren. Ein paar Instrumente für Energiemessung schlugen durch, andere Ortungsanlagen zeigten extreme Werte.
    Der Strukturriß schloß sich hinter der verschwundenen Scheibe. Allmählich beruhigte sich das in Unruhe geratene Weltall.
    „Glücklicherweise sind keine Planetensysteme in der Nähe", sagte Rhodan. „Sie hätten die
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