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0510 - Die Ausgestoßenen

Titel: 0510 - Die Ausgestoßenen
Autoren: Unbekannt
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halborganische Roboter oder Bio-Züchtungen."
    Saedelaere hielt diese Erklärung für unzureichend.
    Warum verbargen die Festungsbewohner diese Kreaturen unter Decken, die sich nicht entfernen ließen?
    Der Transmittergeschädigte spürte, daß Lloyd sich auf das Wesen konzentrierte. Er gab ihm telepathische Befehle.
    Nach einer Weile bewegte sich die Kreatur. Saedelaere hielt unwillkürlich den Atem an. Er wartete darauf, daß etwas Unheimliches geschehen würde. Zumindest rechnete er damit, von dem monströsen Ding abgeworfen zu werden. Doch das Tier unter der Decke bewegte sich quer durch die Halle und beschleunigte sein Tempo.
    „Hoffentlich können Sie ihm klarmachen, wo unser Ziel liegt!"
    rief Saedelaere über das Gebrüll des Festungsherrn hinweg.
    „Halten Sie sich fest!" warnte ihn Lloyd.
    Der Maskenträger spürte, wie ein Ruck durch das Tier ging, dann raste es los. Saedelaere ließ sich nach vorn sinken und krallte sich an den Decken fest.
    Er fragte sich, auf welche Weise ihr Träger sich orientierte.
    Benutzte er auf telepathischem Weg Lloyds Augen oder hatte er andere Möglichkeiten?
    Sie kamen durch halbdunkle Räume, in denen unförmig aussehende Wesen herumtappten und nach den Ausgängen suchten. Dann wieder rollte (es war nach Saedelaeres Ansicht die beste Bezeichnung für die Bewegungsart des Halbtieres) die Kreatur über am Boden erstarrte Festungsbewohner hinweg, ohne sie zu verletzen. Dunkle Gänge schlossen sich an. Nie verlangsamte das Wesen seine Geschwindigkeit.
    Es schien genau zu wissen, was seine neuen Herren von ihm erwarteten.
    Wenig später wurde es vor ihnen hell. Das Halbtier raste auf eine der Serpentinenstraßen hinaus, die rund um die Festung führten. Die Helligkeit der Atomsonnen blendete Saedelaere.
    Bevor er sich an das helle Licht gewöhnt hatte, verschwand ihr Träger durch eine andere Öffnung schon wiederum Innern der Festung. Alaska glaubte gesehen zu haben, daß sie sich im unteren Drittel des mächtigen Gebäudes aufhielten.
    „Wir sind auf dem richtigen Weg!" schrie Lloyd über den allgemeinen Lärm hinweg.
    Saedelaere zweifelte nicht an der Richtigkeit dieser Behauptung. Es kam jetzt jedoch darauf an, möglichst schnell die Space-Jet zu erreichen.
    Die monströse Kreatur, auf der sie saßen, verlangsamte plötzlich die Geschwindigkeit.
    Saedelaere sah, daß der Boden vor ihnen aufgebrochen war.
    Ein meterbreiter Spalt hatte sich dort gebildet. Das Halbtier wanderte nervös am Rand auf und ab.
    „Das hat uns gerade noch gefehlt!" rief Lloyd verzweifelt.
    „Warum lassen Sie das Tier nicht springen?" fragte Alaska.
    „Den Befehl dazu habe ich ihm bereits telepathisch erteilt", versetzte Lloyd. „Aber es wagt diesen Sprung nicht."
    Saedelaere ließ sich vom Rücken des Wesens gleiten und trat an den Spalt heran. Etwa dreißig Meter unter ihm lag der Boden der nächsten Etage. Ein Sturz in diese Tiefe hätte den Tod bedeutet. Der Spalt reichte von einer Wand zur anderen und war fast überall gleich breit.
    „Wir müssen einen anderen Weg suchen", stellte Alaska fest.
    „Hier kommen wir nicht weiter."
    „Es scheint keinen anderen Weg zu geben", entgegnete Lloyd. „Jedenfalls hat unser Träger nicht reagiert, als ich ihm einen entsprechenden Befehl gegeben habe."
    Als er zu ihrem Tragtier zurückging, konnte er beobachten, wie sich unter den Decken ein Pseudoglied bildete. Das Gebilde war einen halben Meter dick und wuchs schnell unter den Decken hervor. Fasziniert sah Saedelaere zu, wie die Kreatur auf geheimnisvolle Weise eine Brücke über den Spalt errichtete.
    „Wir kommen hinüber!" rief Lloyd. „Aber was geschieht mit unserem Freund, der uns bis hierher getragen hat?"
    „Darüber können wir uns jetzt keine Sorgen machen."
    Saedelaere begann über den schmalen Steg zu balancieren und hatte wenig später die andere Seite erreicht. Lloyd folgte ihm. Das Wesen, das ihnen geholfen hatte, zog sein Pseudoglied wieder ein und sprang plötzlich in den Spalt. Die beiden Männer hörten, wie es unten aufschlug, und traten bestürzt an den Rand der Bodenöffnung. Sie konnten sehen, wie die Kreatur sich bereits wieder aufrichtete und davon rollte.
    „Alles in Ordnung!" sagte Lloyd kopfschüttelnd.
    Sie rannten weiter. Obwohl sie sich noch im Innern der Festung befanden, führte die Straße jetzt steil nach unten. Das machte Saedelaere Hoffnung, daß sie bald die Straße zum Silotendorf erreichen würden. Der Transmittergeschädigte glaubte festzustellen, daß das
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