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0510 - Die Ausgestoßenen

Titel: 0510 - Die Ausgestoßenen
Autoren: Unbekannt
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Umständen bedeuten, daß wir mit der Scheibe in unbekannte Gebiete des Universums entführt werden."
    Diese Nachricht löste einen Schock in Alaska aus.
    Fassungslos blickte er zur Spiegeldecke hinauf.
    Der Festungsherr manipulierte den Antrieb der Festung, und sie waren noch immer Gefangene der tückischen Tarquatza.
    „Wie kommen wir hier heraus?" schrie Saedelaere verzweifelt.
    In einer düsteren Vision sah er den Festungsherrn vor einem monströsen Schaltbrett stehen und einige Hebel betätigen.
    „Wir können nur hoffen, daß wir den Ausgang noch rechtzeitig finden", sagte Lloyd.
    Er ging weiter. Von allen Seiten klang jetzt das Geschrei der Festungsbewohner an die Ohren der beiden Männer. Die mumienhaft aussehenden Wesen schienen sehr erregt zu sein.
    Zu sehen bekamen die beiden Terraner jedoch niemand.
    Lloyd irrte durch die Gänge. Er bewegte sich jetzt so schnell, daß Saedelaere Mühe hatte, mit ihm Schritt zu halten. Die Spiegel leuchteten wie große Seen im Sonnenlicht. Saedelaere sah in voller Größe, zerteilt und verzerrt, alles um ihn herum schien in Bewegung zu sein.
    „Tarquatza!" rief Fellmer Lloyd, „du mußt uns freilassen, bevor die Scheibe in ihre Heimat aufbricht."
    „Die Alte ist ganz in der Nähe!" fügte er an Alaska gewandt hinzu.
    Aus den Tiefen der Festung drang jetzt ein unheimliches Rauschen an ihre Ohren. Es hörte sich an wie ein mächtiger Wasserfall. Die Spiegel begannen zu zittern. Saedelaere sah sich selbst als tausendfache Karikatur, als Schemen, dessen äußere, Form ständig wechselte.
    Die gesamte Festung schien zu dröhnen.
    „Das scheint der Antrieb der Scheibe zu sein!" stellte Lloyd fest. „Ich befürchte, daß wir es nicht mehr schaffeil."
    Vor ihnen löste sich eine Spiegelwand aus der Verankerung und fiel klirrend zu Boden. Dahinter befanden sich andere Spiegel. Der Lärm wurde unerträglich. Der Boden schien zu schwanken.
    „Was bedeutet das?" keuchte Saedelaere.
    . „Ich empfange von überall her Impulse der Angst", erwiderte Lloyd, „Für die Festungsbewohner kommt dieses Ereignis ebenso unerwartet wie für uns."
    „Ob etwas schiefgegangen ist?"
    Lloyd schüttelte den Kopf.
    Von der Decke löste sich ein Spiegel und sank ein Stück herab. Er wäre über die beiden Männer gestürzt, wenn er sich nicht festgeklemmt hätte. In unmittelbarer Nähe klirrten Spiegelwände und fielen in sich zusammen.
    „Die Vibrationen bringen das Labyrinth zum Einsturz!" rief Lloyd.
    Saedelaere blickte sich um. Unzählige Spiegelungen verhinderten, daß er sich ein Bild von seiner Umgebung machen konnte. Eines war jedoch sicher: Der Untergang des Labyrinths gefährdete das Leben der beiden Männer.
    Lloyd stolperte über einen schräg vom Boden hochragenden Spiegel und rutschte über die glatte Außenfläche in einen anderen Gang. Saedelaere sah nur noch die Füße seines Begleiters. Ein umkippender Spiegel traf ihn an der Schulter und riß ihn zu Boden. Er wälzte sich herum. Als er unter dem Spiegel hervorkroch, sah er unmittelbar vor sich ein verzerrtes Spiegelbild Fellmer Lloyds.
    „Fellmer!" schrie er.
    „Ich bin hier!" Die Stimme des Mutanten kam aus einer anderen Richtung und wurde vom Klirren der zusammenstürzenden Wände fast übertönt.
    Saedelaere richtete sich auf. Ein kleiner Spiegel streifte sein Gesicht Und riß ihm fast die Maske ab. Der Transmittergeschädigte hob die Arme schützend über seinen Kopf.
    Er torkelte vorwärts, prallte gegen Hindernisse und wurde immer wieder zu Boden geworfen.
    Plötzlich stand Tarquatza vor ihm. Zunächst dachte er, es wäre ein Spiegelbild, doch dann hob die Mutter des Burgherrn einen Arm und stieß einen Angstschrei aus.
    Saedelaeres Blicke wanderten weiter.
    Ein paar Meter neben der Insektenfrau lag Quargie. Ein schwerer Spiegel hatte den runden Körper des Übersetzers eingedrückt. Silberfarbene Flüssigkeit kam aus der Wunde.
    Metallisch glitzernde Fäden zuckten aus dem zerschlagenen Körper und klebten an den Spiegelflächen fest.
    Quargie stöhnte leise. Er schien noch am Leben zu sein.
    „Jetzt bist du in deinem eigenen Labyrinth gefangen!" schrie Saedelaere.
    Tarquatza fauchte. Sie breitete die Arme aus und wollte sich auf Saedelaere stürzen. Dabei rutschte sie auf dem glatten Boden aus und fiel vornüber. Ihr Geschrei steigerte seine Panik.
    Saedelaere stieg über sie hinweg. Über dem allgemeinen Lärm glaubte er ein mächtiges Gebrüll zu hören, das aus den Tiefen der Festung kam.
    „Alaska!"
    Das war
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