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0506 - Die Göttin der Symbionten

Titel: 0506 - Die Göttin der Symbionten
Autoren: Unbekannt
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nicht ermächtigt, darüber Auskunft zu geben. Eine Alcontane besitzt große Macht, aber sie muß ungestört arbeiten können, um diese Macht nutzbringend anzuwenden."
    „Du mißtraust uns, obwohl wir dich gerettet haben?" fragte Mentro Kosum.
    „Ich mißtraue niemals", widersprach der Roboter. „Ich verhalte mich nur meinen Grundgesetzen entsprechend, und meine Existenz erfüllt keinen Zweck mehr außer dem, die Alcontanen gegen jede mögliche Störung zu schützen."
    Kasom pfiff schrill durch die Zähne.
    „Du bist also auch an Grundgesetze der Robotik gebunden wie unsere Roboter! Interessant! Wie heißen die für dich geltenden Robotgesetze?"
    „Es handelt sich nicht um Robot-, sondern um Hütergesetze", erwiderte der Roboter. „Das erste lautet: Ein Hüter darf keiner Alcontane oder einem ihrer Logosträger Schaden zufügen oder durch Sekundäraktivitäten und Passivität zulassen, daß eine Alcontane oder einer ihrer Logosträger zu Schaden kommt."
    „Das entspricht sinngemäß unseren Robotergesetzen", warf Kosum ein. „Wie heißt das Zweite Gesetz, Roboter?"
    „Ein Hüter muß alle Befehle ausführen, die von einer Alcontane an ihn erteilt werden, beziehungsweise die er sich selber zum Nutzen einer Alcontane erteilen kann."
    „Fehlt da nicht die Einschränkung, daß solche Befehle nur ausgeführt werden dürfen, wenn sie nicht im Widerspruch zum Ersten Gesetz stechen?" fragte Tolot.
    „Das ist überflüssig, denn das Erste Gesetz hat das Primat vor allen anderen Gesetzen."
    „Gibt es weitere Gesetze?" fragte Lesska Lokoshan.
    „Noch eines", sagte der Roboter. „Ein Hüter muß bestrebt sein, seine eigene Existenz zu schützen, solange sie sinnvoll ist oder die Aussicht besteht, daß sie wieder sinnvoll werden könnte.
    Er darf mit fremden Intelligenzen nur dann zusammenarbeiten, wenn das den Alcontanen oder ihren Logosträgern keine vorausberechenbare Nachteile bringen kann. Das ist meine letzte Auskunft. Da ich nicht in der Lage bin, zu entscheiden, ob eine weitere Zusammenarbeit mit euch den Alcontanen und ihren Logosträgern Nachteile bringt, muß ich mich passiv verhalten, bis mir neue und wesentliche Informationen vorliegen."
    Es knackte im Lautsprecher, dann schwieg der Roboter. Die vier Personen sahen sich an.
    „Was sind Alcontanen?" sagte Mento Kosum nachdenklich.
    „Und was sind Logosträger?"
    „Und was ist ein Linsendurchgang?" ergänzte Kasom. Er blickte den Haluter fragend an.
    Icho Tolot sagte: „Ich habe diese Bezeichnungen nie gehört. Aus dem Sinnzusammenhang läßt sich jedoch schließen, daß die Logosträger in der Rangordnung unter den Alcontanen stehen und daß es mehr Logosträger als Alcontanen gibt."
    „Und diese Linsendurchgänge...", warf Lesska Lokoshan ein, „... sind wahrscheinlich etwas den Transmissionen Adäquates."
    Bevor jemand etwas darauf sagen konnte, meldete sich die Kommandozentrale über Interkom und teilte mit, daß die GOOD HOPE II in wenigen Minuten ins Lignan-System einflöge. Kasom und Kosum, Lokoshan und der Haluter wurden gebeten, in die Kommandozentrale zu kommen.
    Sie lösten die Anschlüsse, durch die der fremde Roboter mit der Bordpositronik verbunden war und aktivierten den Schirmfeldgenerator, der den Roboter mitsamt dem Überprüfungsgerüst in einen fünfdimensionalen Energiekokon hüllte.
    Als sie die Kommandozentrale betraten, wurden sie von Aronte begrüßt und an den Kartentisch gebeten.
     
    *
     
    Aronte, takerischer Pedotransferer und ehemaliger Pilot der Kommandokapsel Vascalos, den man den Krummen genannt hatte, war während der Kämpfe auf Titan in terranische Gefangenschaft gegangen, nachdem er Captain Alea Onaniere, dem Chef der Ortungsstationen auf Titan, das Leben gerettet hatte.
    Nach dem Ende des Krieges hatte Aronte sich entschlossen, in der Menschheitsgalaxis zu bleiben. Daran war Alea Onandere nicht unschuldig gewesen. Sie und Aronte hatten einen gemeinsamen Ehekontrakt unterzeichnet - und hatten ein sehr glückliches Leben geführt, bevor die galaktische Gravitationskonstante manipuliert und damit eine galaktische Verdummung eingeleitet wurde. Alea war nicht immun dagegen gewesen wie Aronte, sie hatte sich in ein oberflächlich plapperndes Mädchen mit der geistigen Reife eines etwa zwölf Jahre alten Kindes verwandelt, ohne das gleiche Wissen wie ein solches Kind zu besitzen.
    Da sich bei den überall herrschenden chaotischen Zuständen niemand sonst um sie hätte kümmern können, hatte Aronte sie auf die Reise
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