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0504 - Das Raumschiff des Götzen

Titel: 0504 - Das Raumschiff des Götzen
Autoren: Unbekannt
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nicht Ihr Ernst, Edmond?"
    Pontonac knurrte wütend: „Haben Sie einen besseren Vorschlag? Die Schirme einschalten? Dadurch sprengen wir unseren Verband, denn nur die wenigsten Schiffe werden mit einer Schaltung ausgerüstet sein, mit der man den Durchmesser des Schutzschirmes derart stark erweitern kann und dennoch volle Abwehrleistung hat!"
    Leppa überlegte.
    „Sie haben recht, Edmond", sagte er dann. ,„Oder glauben Sie, es würde uns helfen, wenn wir alle an die Transformkanonen rennen und dieses Riesenschiff unter Beschuß nehmen? Der Kommandant dort würde nicht einmal lächeln."
    „Flucht scheidet auch aus!" bemerkte Lerinck verstimmt.
    „Ebensowenig können wir hoffen, daß sie uns nicht bemerkt haben", warf Kommandant Teerpa ein.
    Edmond sagte: „Sie haben den besten und stärksten Sender, Leppa. Funken Sie auf der Flottenwelle. Das ist ein Test. Wenn sich jemand meldet, dann ist es mit Sicherheit ein terranisches Schiff, auf dem dieselben Zustände wie bei uns herrschen."
    Leppa stimmte zu und entgegnete leise: „Ich werde es versuchen."
    Edmond blickte den Schirm an, drückte auf den Schalter des Rechenautomaten und sah die neu ausgeworfenen Zahlen an.
    Das Schiff kam immer näher, und sie flogen genau darauf zu.
    Das verringerte die Entfernung drastisch. Trotzdem würde es noch mehr als eine Stunde dauern, wenn der Fremde dort, jenes riesige Raumschiff mit den starken Triebwerksemissionen, nicht in den Linearflug überging und sich plötzlich hier in ihren Kurs schob. Pontonac wartete einige Minuten, dann riß es ihn förmlich aus dem Sessel.
    Mitten in das Murmeln von Leppa; der die Schiff - zu - Schiff-Verbindung auf geringere Leistung umgestellt hatte, kam eine klare, laute Stimme: „Hier ist die Funkstation der INTERSOLAR unter Staatsmarschall Bull und Julian Tifflor. Wir rufen die Schiffskarawane..."
    Eine Pause entstand, dann fuhr dieselbe Stimme fort: „Jawohl, ich höre! Ich höre Ihren Funkspruch, PROTEUS!"
    Leppa fing an zu schreien. Er war nahe davor, durchzudrehen.
    „Bull! Es ist der Staatsmarschall!"
    Teerpa schrie dazwischen: „Das kann eine Falle sein, meine Freunde! Vorsicht! Ich glaube nicht, daß es die INTERSOLAR ist."
    Edmond Pontonac wartete. Er verfluchte dieses Warten, dem er ausgeliefert war; nichts konnte er tun. Jede Gegenwehr war zwecklos. Und auch er konnte es nicht fassen, daß es Reginald Bull war, der da dem Konvoi entgegenkam.
    Wieder warteten sie.
    Was sich in den Gedanken der fünfzehn Männer abspielte, konnte nur vermutet werden. Die Reaktionen auf den Funkspruch schwankten zwischen äußerstem Mißtrauen und reiner Euphorie. Die eine Alternative hieß Tod und Vernichtung, die andere endgültige Rettung. Dann meldete sich wieder Leppa.
    Er sagte ruhig: „Freunde, es ist Reginald Bull. Ich habe ihn auf den Schirmen und schalte das Bild um."
    Sekunden später wechselte das Bild auf den großen Kommunikationsschirmen, und während sich die Schiffe einander weiterhin mit rasender Geschwindigkeit, aber immer noch viel zu langsam, näherten, sah auch Edmond Pontonac auf seinem Bildschirm den Oberkörper des Staatsmarschalls Reginald Bull. Edmond hatte, so glaubte er jetzt, in seinem Leben noch keinen Menschen lieber gesehen als heute und hier Reginald Bull.
    Er sagte in sein Mikrophon: „Leppa, übernehmen Sie die Konversation. Sie sind von uns allen der höflichste!"
    „Sie Scherzbold!"
    Leppa holte Atem. In einigen Sätzen schilderte er die Situation, die hier innerhalb des Schiffsverbandes herrschte.
    Bull unterbrach ihn und sagte: „Wir gehen in den Linearraum, Kommandant, und in einigen Sekunden haben wir einen Kurs ausgerechnet. Wir fliegen neben Ihnen her! Das muß ich mir aus der Nähe ansehen!"
    „In Ordnung, danke, Sir."
    Das Bild verschwand, und dann verschwand auch die INTERSOLAR von den Bildschirmen der Normalraumortung.
    Kurze Zeit später sah Edmond auf seinen Panoramaschirmen, wie das große Schiff aus dem Linearraum kam, ein Anpassungsmanöver flog und dann mit gleicher Geschwindigkeit neben dem Konvoi entlang flog.
    Die Funkverbindung bestand weiter.
    „Sir, wir brauchen Ihre Hilfe!" sagte Leppa.
    Pontonac hörte aufmerksam zu.
    „Sie bekommen die Hilfe, die Sie brauchen, aber versprechen Sie sich nicht zuviel davon. Wir haben viel zuwenig Menschen an Bord. die INTERSOLAR ist nur zu einem schwachen Bruchteil bemannt."
    „Ich meinte es auch nur vorübergehend.
    Unsere Biopositroniken ..."
    Bull winkte ab. Er freute sich, daß er helfen
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