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0501 - Die Mord-Clique

0501 - Die Mord-Clique

Titel: 0501 - Die Mord-Clique
Autoren: Jason Dark
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widerlich«, erklärte Ellie.
    »Deshalb sollten wir etwas tun«, stellte James Godfrey fest.
    »Und zwar sehr schnell.« Diesmal hatte Diana gesprochen. Die einzelnen Sätze hatten geklungen, wie von einer Regie geleitet.
    »Sie hat ihre Pflicht getan«, fing Mable wieder an.
    »Brauchen wir sie noch?« fragte James.
    »Nein!«
    Das letzte Wort schrien die fünf gemeinsam. Es ergab nur einen Sinn. Sie hatten sich einstimmig gegen Jane Collins, aber für ihr Todesurteil ausgesprochen.
    »Und sie ist uns eine gute Hilfe gewesen!« erklärte Ezra Wouk.
    »Eigentlich hätten wir ihr dankbar sein müssen.«
    »Ja, das meine ich auch. Aber was ist schon gerecht?« Ellie sprach und lachte dabei.
    »Wir könnten uns danach Sarah holen«, schlug ihr Mann vor.
    »James, die Idee ist hervorragend. Erst die Blonde, dann unsere ehemalige Freundin.«
    »Ja, was soll sie auch noch länger in diesem Verlies bleiben?«
    »Habt ihr eure Waffen dabei?« fragte Mable.
    »Sicher.«
    »Dann holt sie hervor.«
    Sie taten alles gemeinsam. Diana holte das machetenartige Messer. Ezra Wouk nahm den schweren Kerzenleuchter unter der Jacke weg, Mable verließ sich auf den Schraubenzieher, Ellie Godfrey spielte mit ihrer langen Schere, und James holte wieder die Schrotflinte, die er an die Wand gelehnt hatte.
    »Jetzt sehen wir aus wie sonst«, sagte er.
    »Wirklich?« fragte Diana. »Ich fühle mich anders.«
    »Ich auch«, gab Mable zu.
    Und Jane Collins, die unbeweglich auf dem Thron hockte, bekam ebenfalls etwas von der Veränderung mit. Bisher hatten sich die fünf alten Leute nicht verändert gehabt, obwohl die angeblichen Schutzengel-Geister in ihnen steckten. Nun aber nahmen sie selbst an Blässe und Bleichheit zu. Sie wirkten plötzlich gespensterhaft.
    Ihre Haut hatte einen grünen Ton angenommen. Ein Schein, der von innen her leuchtete und dabei so stark war, daß er gegen die Haut strahlte und ihr ein durchscheinendes Aussehen gab. Man konnte hinter ihr, wenn man genau hinschaute, die Knochen und die Adern sehen und das Blut, das in ihnen floß.
    Mable Wouk lachte plötzlich auf. »Freunde!« jubilierte sie fast.
    »Ich… ich fühle mich so leicht, als könnte ich wegfliegen.«
    »Ja, ich auch«, sagte Ellie.
    Die beiden Männer nickten. Etwas war mit ihnen geschehen. Sie lösten plötzlich den Halbkreis auf, traten entweder vor oder zurück, damit jeder von ihnen genügend Platz hatte, um auch die Arme ausbreiten zu können. Die Waffen hielten sie dabei fest, als wären es Rettungsanker für sie. Einige lachten auf wie Kinder.
    »Fliegen, ich kann fliegen…«
    Aus Dianas Mund flossen die Worte. Sie waren kaum verklungen, als es die Frau tatsächlich abhob.
    Plötzlich schwebte sie etwa eine Schienbeinhöhe über dem Steinboden, und die Kraft ihres Schutzengels Megaläsius drückte sie noch weiter in die Höhe, der Decke entgegen.
    Staunend schauten die anderen vier Personen zu.
    »Sie schwebt tatsächlich!« hauchte Ellie. »Wie schön.« Dann kiekste sie. »Ich auch.« Ihre Augen weiteten sich. Sie breitete die Arme aus, als wollte sie alle umarmen.
    Ellie schwebte ebenfalls der Decke entgegen. Menschen, die schweben oder fliegen konnten. Für diese Personen war ein alter Traum in Erfüllung gegangen.
    »Wunderschön!« jubelte auch Mable im nächsten Augenblick, als sie ebenfalls abhob.
    Die Männer schauten ihnen nach, bis sie an der Reihe waren. Wie von unsichtbaren Bändern gezogen, glitten sie der Decke des Kellerraumes entgegen und kamen erst dann zur Ruhe, als sie mit ihren Haaren die Fläche berührten.
    »Fliegen, nur fliegen!« rief James voller Begeisterung. »Was kann schöner sein?« Ein Traum war in Erfüllung gegangen.
    »Wir sollten trotzdem unsere Aufgabe nicht vergessen«, erinnerte Mable Wouk.
    »Ja, die Blonde brauchen wir nicht mehr. Sie hat es uns ermöglicht, in die Höhe zu steigen.«
    »Ich fühle mich wunderbar«, sagte Ellie.
    Es wirkte so, als wollten sie anfangen zu schwimmen. Dabei bewegten sie tatsächlich die Arme und auch die Beine. Es gab ihnen ein leichtes Gefühl, als würden sie auf einer Wolke schweben.
    »Wundervoll«, schwärmte auch Diana und bewegte dabei das große Messer. »Es ist wundervoll.«
    Jane freute sich darüber, daß die fünf Personen mit sich selbst und ihrem neuen Zustand beschäftigt waren. Leider änderte sich dies sehr schnell, denn nun sollte sie an die Reihe kommen.
    »Ick werde sie töten!« sagte Diana.
    »Nein, ich!« schrie Mable.
    »Wir werden es gemeinsam tun!«
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