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05

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Titel: 05
Autoren: Nur über meine Leiche
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Natürlich wäre jeder andere inzwischen in einer riesigen Pfütze des eigenen Blutes ausgerutscht (vor allem Kopfwunden sehen immer scheußlich aus). Nicht so ein Vampir, und insbesondere nicht dieser.
    Geruhsam betupfte er eine Weile seinen Kopf, wobei er Sophie nicht aus seinen Katzenaugen ließ.
    „Du erinnerst dich nicht, Schwein, Bastard, Monster?"
    Er zuckte mit den Achseln, aalglatt und unschuldig.
    „Der 1. August 1892? Du hast Paris besichtigt. Du kamst in eine Schenke. Du
    ..."
    „Ach ja", sagte er leichthin. „Das Barmädchen."
    „Das glaube ich jetzt nicht", sagte ich.
    Sophie zeigte mit einem zitternden Finger auf Alonzo. „Er hat mich getötet. Er hat mich ermordet." „Scheiße", sagte Jessica. Dem konnte ich nur zustimmen.
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    Eric und Tina hatten die Europäer ins andere Empfangszimmer geführt, und ich hatte mir Sophie geschnappt und zerrte sie die Treppe hinauf. Jessica folgte uns. Das Letzte, was wir von Alonzo gesehen hatten, war ein gleichgültiges Hochziehen der Augenbrauen, als sie ihn auf dem Weg nach draußen anzischte.
    „Okay", sagte ich, als ich sie endlich in ein leeres Schlafzimmer verfrachtet hatte. Dann aber ging mir auf, dass ich keine Ahnung hatte, was ich sagen sollte. „Okay. Ah ... Sophie. Okay. Geht es dir gut?"
    Sophie fiel auf die Knie, was mich von all den Dingen, die in den letzten, zwanzig Minuten passiert waren, am meisten überraschte. Und das wollte schon etwas heißen. „Majestät", sagte sie und krallte ihre Finger durch meine Jeans in meine Oberschenkel, ohne es zu bemerken. „Ich flehe Euch an, tötet ihn. Oder erlaubt mir, ihn zu töten."
    Ich packte sie bei den Handgelenken und versuchte sie hochzuziehen. Ihr welliges dunkles Haar hatte sich aus dem Knoten gelöst und ergoss sich nun über ihren Rücken wie ein schwarzer Fluss. Ihre Augen starrten wild durch mich hindurch, ins Leere. „Sophie, komm zu dir. Steh bitte auf. Hör zu, ich kann ihn nicht einfach .. du weißt schon. Er ist ein Mitglied der Delegation."
    Ich traute meinen Ohren nicht - ich hatte mich in einen Politiker verwandelt.
    „Oh ja, das verstehe ich", sagte sie bitter und starrte auf den Boden.
    „Diplomatische Immunität und so."
    „Wir werden das klären, das verspreche ich dir. Wir ..."
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    „Da gibt es nichts zu klären." Sophie rappelte sich auf und kam langsam auf die Füße. „Er hat mich ermordet, und Ihr werdet ihn entweder bestrafen oder nicht."
    „Es liegt daran, dass er .. Sie sind wichtig. Ich kann nicht einfach da runtermarschieren und ihm eins auf die Nase geben. Hörst du, Sophie?"
    Zu spät, ich sprach bereits zu ihrem Rücken. Jessica sah mich mit großen Augen an und folgte ihr.
    Wir fanden das richtige Zimmer in kurzer Zeit. Außer Liam hatten es sich alle bequem gemacht. Er stand in einer Ecke und sah Alonzo mit einem Blick an, als wolle er ihn fressen.
    „Wir gehen jetzt", sagte Sophie. Während Liam einem wütenden Panther glich, sah sie geradezu mordgierig aus.
    „Adios", sagte Alonzo liebenswürdig. Wenn er einen Drink in der Hand gehabt hätte, hätte er das Glas zum Gruß gehoben, dessen war ich sicher.
    „Alonzo", sagte Sinclair mit leicht scharfem Unterton.
    „Wir sehen uns wieder", versprach Sophie.
    Dann gingen sie. Zornig sah ich Alonzo an, der die Schultern hob und höflich lächelte.
    „Tina, würdest du unseren Gästen etwas zu trinken holen?", fuhr ich sie regelrecht an. Tina starrte mich für einen kurzen Augenblick an, nickte dann aber schnell und verließ den Raum. Gut - sie hatte verstanden, dass ich meine Autorität behaupten musste. Jessica blieb gemütlich auf einer samtbezogenen Chaiselongue liegen, aber das störte mich nicht - schließlich hatte ich es nicht nötig, dass die Europäer Zeuge wurden, wie ich ein „Schaf herumkommandierte.
    Ich wandte mich an Alonzo. „Sie haben mich in eine unangenehme Lage gebracht."
    „Uns", sagte Sinclair.
    „Richtig. Haben Sie es getan?"
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    Wieder zuckte er mit den Schultern. Seine Kopfhaut war nachgewachsen.
    Recht schnell, selbst für einen Vampir - um so schnell heilen zu können, mussten die meisten von uns sich erst nähren. „Ich bin sicher, sie irrt sich nicht. Ich erinnere mich nicht an alle, die ich .. "
    „Ermordet habe?"
    „.. gebissen habe. Genauso wenig wie ein guter Liebhaber sich an alle Frauen erinnert, mit denen er im Bett gewesen ist. Aber ich stelle ihre Geschichte nicht infrage."
    „Dann haben wir ein ernstes Problem. Möglicherweise haben Sie diese Reise
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