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Titel: 05
Autoren: Nur über meine Leiche
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Republikaner?"
    „In einen Vampir, du doofe Nuss", sagte Jessica. Ich biss mir' auf die Zunge und ließ ihr das durchgehen, nahm mir aber vor, sie bei der nächsten Gelegenheit beiseitezunehmen und herauszufinden, welcher Furz ihr eigentlich querlag.
    Vor Schreck klappte mir der Unterkiefer herunter. Ich wandte mich an das glückliche Paar. „Warum wollt ihr das tun?"
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    Sie schauten erst sich, dann wieder mich an. „Nicht jeder sieht die Untoten so wie Ihr, meine Königin", sagte Sophie. „Und ich habe zu viele Geliebte an den Tod verloren."
    „Oh", sagte ich, weil niemand sonst etwas sagte. „Das ist natürlich traurig.
    Nun denn, Liam, glaubst du wirklich, dass das eine gute Idee ist? Weil es nämlich einen Unterschied macht, ob man einen Vampir liebt oder selber einer ist. Das eine kann sehr schön sein. Das andere die reine Hölle." Ich spürte, dass Eric bei dieser Bemerkung zusammenzuckte, aber er sagte nichts.
    „Ich bin nicht gerade scharf darauf, auf Lachstartar und Spiegeleier zu verzichten", gab Liam zu. „Aber noch weniger will ich auf Sophie verzichten.
    Die Idee einer ewigen Liebe, das ist . . nun ja .. es ist. ."
    „Er stirbt", erklärte Sophie.
    „Was?!", riefen Jessica und ich wie aus einem Munde.
    „Er hat nur noch dreißig, vierzig Jahre, wenn er nicht vorher von einem Bus überfahren oder vom Blitz erschlagen wird." Oder einen Herzinfarkt von zu vielen Spiegeleiern bekam. Zum ersten Mal sah ihr faltenloses Gesicht besorgt aus. „Ich glaube nicht, dass wir das Risiko eingehen sol ten, noch länger zu warten."

    Nur ein Vampir konnte glauben, ein gesunder Mann Ende dreißig läge praktisch schon auf dem Totenbett. „Äh . . Sophie ..."
    Zum ersten Mal ergriff Eric das Wort. „Dr. Trudeau, Sie kennen die Risiken."
    Sie nickte.
    „Richtig", sagte ich. „Die Risiken. Die vielen, vielen Risiken. Die sollten wir mal aufzählen. Also .. " Ich hustete, um Zeit zu gewinnen. „Also, die Risiken sind wirklich sehr .. risikoreich."
    Jessica verdrehte die Augen, aber freundlicherweise kam mir Tina zu Hilfe.
    „Sophie, Liam, was Ihre Majestät sagen will, ist, dass der Vampirismus ein Virus ist, den manche Menschen nicht
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    bekommen können. Sie sterben einfach. Und junge Vampire sind wild - sie wissen sich nicht zu beherrschen, kennen nur den Durst. Sie sind eine Gefahr für andere. Die Königin ist eine Ausnahme."
    „Deshalb ist sie ja auch die Chefin hier", sagte Liam. „Aber ich will das Risiko eingehen. Die Alternative ist nichts für mich."
    „Dr. Trudeau, Sie können selbstverständlich entscheiden, wie Sie wollen", sagte Eric, ohne sich die Mühe zu machen, seine Antwort vorher mit mir abzustimmen. Wie üblich. „Es obliegt nicht uns, Ihnen diese Chance, mit Ihrer Liebe zu leben, zu verwehren."
    „Viel Glück", fügte Tina hinzu.
    „Hallo, hallo!", rief ich. „Das ist alles? Mehr als zwanzig Sekunden ist uns das Thema nicht wert? Schließlich sind sie gekommen, um meinen Rat zu hören, oder nicht?" Als ich die zweifelnden Blicke meiner Freunde sah, wandte ich mich besorgt an unsere Gäste. „Liam, jetzt mal im Ernst! Wir sprechen hier über deinen Tod durch Verstümmelung! Sophie, denk daran, wie du dich fühlen wirst, wenn es nicht klappt."
    „Selbstverständlich werden wir es nicht tun, wenn Eure Majestät es so anordnet", sagte Sophie steif.
    „So etwas ordne ich nicht an!", rief ich entsetzt. Wieso konnten Vampire nicht auf sich selbst aufpassen, nicht ihre eigenen Entscheidungen treffen? „Ich meine nur, dass du noch einmal darüber nachdenken solltest. Liam sieht nicht aus, als würde er in naher Zukunft aus den Latschen kippen. Warum also die Eile?"
    „Betsy hat recht", sagte Jessica. Alle blinzelten sie an, und sie fuhr fort: „Sorry, ich weiß, das betrifft nur Vampire, und ich bin nur ein räudiger Mensch. Aber meiner Meinung nach solltest du die ganze Sache vielleicht noch ein Weilchen bedenken. Ihr kennt euch erst seit ein paar Monaten. Viele Menschen heiraten dann und lassen sich wieder scheiden. Was ihr vorhabt, scheint 13
    eine viel größere Verpflichtung zu sein. Was passiert, wenn ihr genug voneinander habt?"

    „Das wird nicht passieren", sagte Liam.
    „Sophie begann ich, verstummte aber sofort. Ich versuchte mir vorzustellen, wie ich mich fühlen würde, wenn Eric ein Mensch wäre und ich ihn überleben würde. Wahrscheinlich um einige Jahrhunderte. Würde ich es ertragen können, dass er alterte und starb? Wenn es einen Weg gäbe, dies zu
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